Klopp verspricht "leidenschaftlichen Fußball"

SID
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Dortmund - Mehr Leidenschaft, besseres Teamwork, höhere Spielkultur - Hoffnungsträger Jürgen Klopp will Borussia Dortmund den Weg aus dem grauen Mittelmaß weisen. Nach mehreren Spielzeiten des BVB im Niemandsland der Tabelle stellte der vom FSV Mainz 05 verpflichtete Trainer eine Zeitenwende in Aussicht.

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Gleich beim ersten öffentlichen Training, in dem er von 9.000 Fans im Signal Iduna Park mit großem Applaus und Sprechchören begrüßt wurde, erzeugte der Enthusiast Aufbruchstimmung.

"Ich habe heute in hochmotivierte Spieler-Augen geschaut und bin sehr zuversichtlich, dass wir den leidenschaftlichen Fußball spielen, den die Leute sehen wollen. Ich verspreche, wir werden alles aus uns rausholen", so Klopp.

Applaus für Neuzugänge

Neben Klopp erhielten die Neuzugänge Tamas Hajnal (Karlsruhe), Felipe Santana (Figueirense), Patrick Owomoyela (Bremen), Neven Subotic (Mainz), Bayram Sadrijaj (Thannhausen) und Lukas Kruse (Paderborn) am Mittwoch den meisten Applaus.

Die knapp zehn Millionen Euro teuren Transfers sollen die Borussia vor einer ähnlich dürftigen Saison wie 2007/2008 bewahren, in der sie die meisten Gegentore (62) der Liga hinnehmen musste und selbst die treuesten Fans mit zumeist unansehnlichen Auftritten vergraulte.

Klopp versprach ein Ende der Leidenszeit: "Alles, was war, ist abgehakt. Es ist unser erklärtes Ziel, besser als in der vorigen Saison abzuschneiden."

Weltklasse-Star für lau gesucht

Noch sind die Saisonplanungen nicht abgeschlossen. Der durch den Einzug in das DFB-Pokalfinale für den UEFA-Cup qualifizierte BVB ist weiter auf der Suche nach Verstärkungen. Mit einem schnellen und ballsicheren Spieler soll das mitunter behäbige Aufbauspiel verbessert werden.

Bemühungen um ein Ausleihgeschäft mit Kevin-Prince Boateng aus Tottenham verliefen jedoch erfolglos. "Wir sehen uns vor allem nach einer Verstärkung im Mittelfeld um - günstig, aber weltklasse", kommentierte der Coach die finalen Transferbemühungen.

Auf Augenhöhe mit dem HSV

Angesichts der von Klopp erzeugten Euphorie warnte Hans-Joachim Watzke vor einer allzu großen Erwartungshaltung: "Wir wollen um Geduld werben und unserem neuen Trainer Zeit geben, ein neues Team zu formen." Wohlweislich verzichtete der BVB-Geschäftsführer auf die Verkündung eines Saisonziels.

Gleichwohl machte er klar, was er mittelfristig vom Doll-Nachfolger erwartet: "Ich habe schon vor einiger Zeit gesagt, dass wir im Zeitraum zwischen 2008 bis 2011 wieder auf Augenhöhe mit dem VfB Stuttgart, Hamburger SV und mit Werder Bremen sein wollen."

Klopp als Zuschauermagnet

In einer Beziehung hat sich die Verpflichtung von Klopp schon jetzt bezahlt gemacht. Weil erstmals seit Jahren ein Rückgang beim Dauerkartenverkauf drohte, wurde der Fußball-Lehrer auf Plakaten und in Zeitungsanzeigen als Werbefigur eingesetzt.

Mit dem Slogan "Neuer Trainer - neue Karte. Lass Dir Deinen Stammplatz nicht wegnehmen" warb er für den Erwerb eines Saisontickets. Der Erfolg blieb nicht aus. Am Ende der Woche sollen nach Aussage von Watzke 45 000 Dauerkarten verkauft sein.

"Wir werden ein für uns überraschendes Ergebnis erzielen", kündigte der Geschäftsführer an.

Sponsorenvertrag vorzeitig verlängert 

Wie Borussia Dortmund bekanntgab behält der Signal Iduna Park, das größte Stadion der Bundesliga, bis 2016 seinen Namen. Der Vertrag wurde mit der Signal-Iduna-Gruppe vorzeitig um weitere fünf Jahre verlängert. Der Ende 2005 ausgehandelte Kontrakt sah ursprünglich eine Laufzeit bis 2011 vor.

Über die finanziellen Rahmenbedingungen machten beide Seiten keine Angaben. "Ein großes Stadion hat einen gewissen Preis. Und der ist nicht geringer als vorher", kommentierte BVB-Geschäftsführer Hans- Joachim Watzke am Mittwoch die Verlängerung der Zusammenarbeit.

Dem Vernehmen nach wird die Vereinskasse jährlich um vier bis fünf Millionen Euro aufgebessert.

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