Der Schafhirte war "Weltklasse"

Von Premiere
heinen, fernandez
© Getty

München - Ausgerechnet der Tabellenletzte Energie Cottbus hat dem FC Bayern München die erste Bundesliga-Niederlage seit Oktober zugefügt.

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Demenstprechend viel gab es nach der Partie in der Lausitz zu erzählen. Außerdem sorgte die Spielweise des Karlsruhers Maik Franz erneut für erhöhten Diskussionsstoff.

Premiere hat die Stimmen zum Spieltag gesammelt: 

Gonzalo Castro (Bayer Leverkusen) auf die Frage, wie groß die Motivation ist, auf dem Champions-League-Platz zu bleiben: "Man sieht's doch: Sehr sehr groß! Wir sind hungrig, wir wollen mehr. Wir wollen mehr als UEFA Cup. Wir sind jetzt auf dem guten Weg, dorthin zu kommen."

Michael Skibbe (Trainer Bayer Leverkusen) auf die Frage, ob es etwas Schöneres gibt, als auf einem Champions-League-Platz zu stehen und jetzt zum FC Bayern zu fahren: "Ja, am Ende der Saison dort zu stehen und dann nach München fahren, um dort zu feiern - wenn man das hinbekommen sollte. Aber um uns herum ist alles eng: Schalke hat gewonnen, HSV hat gewonnen. Um uns herum ist alles eng und Bayern ist ein gutes Stück weg."

Klaus Allofs (Manager Werder Bremen) auf die Frage, wie schlimm es am Ende wäre, nicht auf Platz Drei zu stehen: "Das wäre schon bitter für uns, weil wir glauben, dass wir vom Potential das schaffen könnten. Aber durch außergewöhnliche Weise haben wir es viel mit Verletzungen zu tun. Das führt schon dazu, dass es eine schwierige Aufgabe ist. Nächste Woche wollen wir einen neuen Anlauf starten. Das haben wir bislang immer gut hinbekommen."

Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg) nach dem 1:0-Sieg über Bremen: "Ich denke, man hat gesehen dass SV Werder gehandicapt war durch das Spiel vom Donnerstag und auch durch die vielen verletzten und  gesperrten Spieler. Insofern hatten wir einen guten Zeitpunkt zum Spielen und meine Mannschaft hat das dann gut gemacht. Der Kontor zum 1:0 war perfekt. Und wir hatten dann noch die Gelegenheit, das Ergebnis zu erhöhen. Deswegen glaube ich, war der Sieg nicht unverdient."

Thomas von Heesen (Trainer 1. FC Nürnberg) auf die Aussage, der Trainer habe zwar eine klare Vorstellung, nur das Ergebnis stimmt nicht: "Die Ergebnisse müssen die Spieler im Spiel umsetzen - ich kann die Tore nicht schießen."

Weiter auf die Frage, wie er Nürnberg retten will: "Wir werden weiter hart arbeiten an den Dingen, die uns fehlen. An der Nervosität, am Zweikampfverhalten. Dann werden wir mit Bochum das Finale haben. Das ist sicherlich ein Finale für uns- nicht für Bochum, um einfach die drei Punkte für uns zu behalten. Und das erwarte ich von den Spielern, dass sie das bis zur letzten Minute machen."

Premiere Experte Lothar Matthäus über die Niederlage von Bayern München bei Energie Cottbus: "Die Bayern waren heute nicht anwesend, sie waren psychisch nicht da. Deswegen sind sie nicht ins Spiel gekommen. Wenn man die Einzelspieler und die bisherigen Ergebnisse sieht, dann hätte es bei einer hundertprozentigen Einstellung der Bayern nur einen Sieger geben dürfen. Aber oft ist es so: Wenn es einem zu gut geht, dann wird man nachlässig und verliert solche Spiele, vor allem gegen Mannschaften, die am Tabellenende stehen."

Über die Suspendierung von Bayern-Verteidiger Martin Demichelis: "Wenn Not am Mann ist, sollte ein Spieler schon kapieren, dass er seine Position verändern kann und im defensiven Mittelfeld spielen müsste. Grundsätzlich hat ein Spieler dort zu spielen, wo ihn der Trainer hinstellt. Im Nachhinein hat er sich selbst geschwächt."

Ottmar Hitzfeld (Trainer FC Bayern München) nach der 0:2-Niederlage in Cottbus: "Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt. Wir haben die Zweikämpfe von Anfang an nicht angenommen, dem Gegner viel zu viel Raum gelassen und im Abwehrbereich zu viele Fehler gemacht."

Über die nachlassende Konzentration seiner Spieler: „Schon möglich, dass einige Spieler begonnen haben, zu träumen, dass man die Meisterschaft schon fast gewonnen hat und sich von den Vorschusslorbeeren haben blenden lassen. Die letzte Konzentration hat gefehlt. Schon gegen Anderlecht haben wir das Spiel auf die leichte Schulter genommen - das hätte Warnsignal genug sein müssen."

Auf die Frage, ob das Fehlen von Martin Demichelis zur Niederlage beigetragen habe: "Das kann man nicht ausschließen. Demichelis war gegen Schalke und Karlsruhe ein Stabilisator im defensiven Mittelfeld. Heute hat die Zweikampfkraft im Zentrum unseres Spiels gefehlt." Über die Dauer der Suspendierung: „Man muss abwarten. Aber ich gehe davon aus, dass er am Montag wieder im Training ist."

Daniel van Buyten (FC Bayern München): "Wir hatten keine Aggressivität auf dem Platz, unser Passspiel war viel zu langsam. Cottbus konnte sich hinten reinstellen und kontern. Die erste Halbzeit war unsere schlechteste in dieser Saison. Wenn wir glauben, dass wir schon Meister wären, dann ist das ein Riesenfehler. Energie war viel präsenter, auch von der Ausstrahlung her. Unsere Köpfe waren immer Richtung Erde."

Bojan Prasnikar (Trainer Energie Cottbus) nach dem Sieg gegen den FC Bayern: "Ohne Optimismus geht nichts. Wir waren heute sehr optimistisch und werden bis zur letzten Minute der Meisterschaft noch härter arbeiten."

Ioannis Amanatidis (Eintracht Frankfurt) über die Spielweise seines Gegenspielers Maik Franz: "Darüber ist in den letzten Wochen viel berichtet worden. Ich kann den anderen Spielern nur Recht geben, nicht nur ich werfe ihm etwas vor. Da ist bei ihm, glaube ich, einiges falsch gelaufen in der Vergangenheit."

Markus Weissenberger (Eintracht Frankfurt) über den Karlsruher Maik Franz: "Da sind Wörter gefallen, da muss man sich wirklich mal fragen, ob das auf den Fußballplatz gehört. Ich werde die Wörter nicht wiederholen, aber es sollte wirklich mal jeder Bescheid wissen, was er für ein Spieler ist, und er nicht immer in der Öffentlichkeit als Unschuldslamm dargestellt werden."

Maik Franz (Karlsruher SC) über die Frankfurter Vorwürfe: "Die Jungs sollen sich alle mal treffen, eine Beschwerde schreiben und an den DFB schicken. Dann gucken wir mal weiter, was passiert. Das ist mir alles so was von piepegal. Ich habe heute wieder keine Gelbe Karte erhalten und wurde selbst drei-, viermal weggetreten. Ich stelle mich auch nicht hin und fange an zu weinen. Wenn sie das machen, dann sollen sie das machen. Dann schicken wir ihnen eine Packung Papiertaschentücher und es ist okay."

Michael Frontzeck (Trainer Arminia Bielefeld) über seinen Not-Torwart Dirk Heinen (im Bild links): "Er war vorgestern noch bei seiner Schafherde in Irland. Und dafür hat er es Weltklasse gemacht. Er war von Null auf Hundert voll da." 

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