Kehls Kopfball reicht nicht

SID
Dortmund, Hertha, Bundesliga
© Getty

Dortmund - Auch Borussia Dortmund hat den Höhenflug von Hertha BSC in der nicht stoppen können.

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Nach dem 1:1 (0:1) im Freitagsspiel sind die Berliner seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen. Der BVB dagegen bleibt nach einer harmlosen Heimvorstellung im unteren Tabellendrittel. "Das bringt uns nicht weiter. Wir treten auf der Stelle", sagte Trainer Thomas Doll.

Dabei hatte Nationalspieler Sebastian Kehl vor 69.400 Zuschauern im Signal-Iduna-Park die Hausherren kurz vor dem Pausenpfiff in Führung gebracht.
Doch Hertha-Torjäger Marko Pantelic sicherte nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff mit seinem elften Saisontor den am Ende hochverdienten Punktegewinn.

Rafati nimmt Rote Karte zurück

Turbulent wurde die Begegnung kurz nach dem Ausgleich, denn acht Minuten später sah Torschütze Pantelic nach einem Foul und einer Beschwerde zunächst die Rote Karte, doch Schiedsrichter Babak Rafati nahm den Platzverweis wenige Sekunden nach Rücksprache mit seinem Linienrichter wieder zurück.

Der Referee aus Hannover entschuldigte sich sogar per Handschlag bei Pantelic. Stattdessen schickte er Berlins Trainer Lucien Favre auf die Tribüne. "Wahrscheinlich hat sich der Trainer zu lautstark beschwert", sagte Michael Preetz, der Leiter der Hertha-Lizenzspielerabteilung. "Manchmal bin ich auch Schiedsrichter im Training und mache viele Fehler", sagte Favre und wollte das Thema abhaken.

Tor aus dem Nichts

Doch die Berliner behielten in der von taktischen Finessen geprägten Partie den Durchblick. Nur einmal waren sie nicht auf der Höhe gewesen, denn die Führung durch Kehl fiel wie aus heiterem Himmel. Delron Buckley flankte aus dem Halbfeld, Kehl köpfte frei stehend ein.

Erstmals nach 374 Minuten hatte Hertha-Torhüter Jaroslav Drobny wieder hinter sich greifen müssen. Zur ersten Chance war der BVB nach einer halben Stunde nach einer Ecke gekommen, doch Drobny parierte glänzend gegen wieder im Team stehenden BVB-Kapitän Christian Wörns.

Pantelic macht den Ausgleich

In der zweiten Halbzeit gaben die Berliner den Ton an. Nach einer missglückten BVB-Abwehr war Steve von Bergen zur Stelle, der Pantelic mustergültig bediente. Der Serbe hatte keine Probleme, den Ball an Marc Ziegler vorbei ins lange Eck zu schieben.

Glück hatten die Dortmunder in der 68. Minute, als ein Kopfball von Gojko Kacar nur haarscharf am rechten Torpfosten vorbeistrich.

Neben seinen Dauerverletzten musste der BVB auch die gesperrten Dede und Robert Kovac sowie die verletzten Florian Kringe, Jakub Blaszczykowski und Mark Kruska ersetzen.

Dortmund mit drei Stürmern

Trainer Doll wollte aus der Not eine Tugend zu machen und hatte sein Team trotz der zahlreichen Ausfälle "sehr, sehr offensiv aufgestellt".

Obwohl im Schweizer Alexander Frei, Nelson Valdez aus Paraguay und dem Kroaten Mladen Petric drei gelernte Stürmer auf dem Platz standen, taten sich die Hausherren schwer. Erstmals seit fünf Wochen war auch Wörns wieder von Beginn an dabei. Der Ex-Nationalspieler trug sogar die Kapitänsbinde.

Für Hertha war mehr drin

Dolls Gegenspieler Lucien Favre dagegen hatte sein Team nur auf einer Position verändern: Der gesperrte Kapitän Arne Friedrich wurde durch Malik Fathi ersetzt.

"Wir haben keine Angst, wir wollen auch auswärts nach vorne spielen", sagte Favre kurz vor dem Anpfiff. Seine Spieler setzten das Vorhaben in die Tat um, hatte am Ende sogar Pech, dass nicht der vierte Sieg in Serie heraussprang.

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