EM 2022: DFB-Frauen befeuern Titeltraum: Das "Ungeheuer" hat "ganz Großes" vor

SID
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So ist alles drin: Am ersten Etappenziel reifen bei den DFB-Frauen die Titelträume. Deutschland lässt sich von der Leidenschaft und Euphorie anstecken.

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Nach ihrem titelreifen "EM-Zauber" verwandelten Alexandra Popp und Co. die Kabine ausgelassen tanzend in eine Partyhöhle.

Schlager-Hits wie "Schwarze Natascha" dröhnten im Brentford Community Stadium aus den Boxen, ehe der stolze Oliver Bierhoff am Teambus unzählige Umarmungen verteilte. Der DFB-Geschäftsführer strahlte - denn der furiose Zu-Null-Durchmarsch der deutschen Fußballerinnen ins Viertelfinale nährte die Träume vom neunten EM-Triumph.

"Das kann definitiv der Beginn von etwas ganz Großem sein", frohlockte die verlässliche Torhüterin Merle Frohms, bevor es nach der 2:0 (2:0)-Energieleistung gegen Spanien zur Belohnung Pizza gab. Mit dem zweiten Statement-Sieg nach dem 4:0 gegen Dänemark ist der Rekordeuropameister nach vielen Zweifeln und Problemen endgültig wieder in die Rolle eines Topfavoriten geschlüpft.

"In dieser Verfassung kann das Team jeden Gegner bei diesem Turnier schlagen", befand ARD-Expertin Nia Künzer. Die spanische AS titelte in großen Lettern ehrfürchtig: "Spanien füttert ein Ungeheuer."

Taktisch clever und aufopferungsvoll kämpfend erobern die DFB-Frauen auch immer mehr die Herzen der heimischen Fußballfans. "Das macht sehr viel mit uns. Es ist unglaublich schön, diese Wertschätzung und Präsenz zu spüren", sagte Verteidigerin Sophia Kleinherne über die 8,02 Millionen Fans, die an den TV-Bildschirmen beim vorzeitigen Weiterkommen als Gruppensieger zuschauten (Marktanteil 34,3 Prozent).

DFB-Frauen: "Die Mannschaft war bereit zu leiden"

Und die sahen, wie der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger von 2016 mit großer Defensivlust die spanische Passmaschine entzauberte. "Überragend" habe das gesamte Team gearbeitet, sich "gequält" und die zermürbende Taktik "gelebt", betonte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg: "Die Mannschaft war bereit zu leiden."

Auch die abgeklärte und zweikampfstarke Innenverteidigerin Marina Hegering war voll des Lobes für eine "Wahnsinns-Defensivleistung". Ihre blaue Trophäe als Auszeichnung für die Spielerin des Spiels sei dafür das "Sinnbild", meinte die 32-Jährige, die die Fragezeichen hinter ihrer Form nach langer Verletzung eindrucksvoll beseitigt hat.

Als Erfahrenste im Kader sieht Popp (116 Länderspiele) einen hart erarbeiteten Teamspirit als Schlüssel: "Ganz wichtig ist, dass diese Energie, dieser EM-Zauber vorhanden ist bei uns."

Die Kapitänin steuerte bei einer Ecke als "Kopfballmonster" (Voss-Tecklenburg) den zweiten Treffer (57.) nach der Führung durch Klara Bühl (3.) bei, nach Abpfiff streifte sie sich das Trikot von Lea Schüller über.

DFB-Frauen gehen starken Engländerinnen aus dem Weg

Der mit dem Coronavirus infizierten Bayern-Stürmerin, die auf ihrem Zimmer im Hilton-Teamhotel Syon Park mitfieberte, widmete die 31-Jährige den Triumph. "Wir haben für dich gespielt und hoffen, dass du bald wieder bei uns bist", sagte sie in eine TV-Kamera.

Zur ersten K.o.-Runde am 21. Juli erneut in London-Brentford könnte die Bundesliga-Torschützenkönigin bei optimalem Verlauf wieder einsetzbar sein. Dem starken Gastgeber England geht Deutschland am ersten Etappenziel vorerst aus dem Weg, Norwegen oder Österreich wird der Gegner aus Gruppe A heißen.

Doch zunächst steht der sportlich bedeutungslose Abschluss am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) gegen das bereits ausgeschiedene finnische Team in Milton Keynes an - Voss-Tecklenburg will und muss umstellen, ohne die "Balance" zu gefährden.

Lena Oberdorf und Felicitas Rauch fehlen gelbgesperrt, Lina Magull und Sydney Lohmann sind angeschlagen. Am freien Mittwoch gab es deshalb ein paar "Streicheleinheiten" (Voss-Tecklenburg) von den Physios.

Nachlassen sei keine Option, versicherte Popp, ehe sie pünktlich mit Ablauf eines lauten Zehn-Sekunden-Countdowns der Bundestrainerin als Letzte in den Bus kletterte: "Wir sind hier hingefahren, um jedes Spiel zu gewinnen." Und das am liebsten "wieder zu null", wie Giulia Gwinn unterstrich.

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