Bundesliga: So funktioniert der Videobeweis

Von SPOX
Ab der Saison 2017/18 kommt der Videobeweis in der Bundesliga zum Einsatz
© getty

Beim Confed Cup in Russland kam der Videobeweis erstmals bei einem großen FIFA-Turnier zum Einsatz, zur Saison 2017/18 wird er auch in der Bundesliga eingeführt. SPOX beantwortet alle wichtigen Fragen zum Thema.

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Seit wann gibt es den Videobeweis?

Bis Juli 2012 war der Videobeweis von der FIFA verboten. Es folgte eine vierjährige Testphase, ehe der niederländische Verband den Videobeweis zuerst einführte. In der Saison 2016/17 kam er bei 26 Pokalspielen zum Einsatz.

Wann wurde der Videobeweis erstmals genutzt?

Erstmals aktiv genutzt wurde der Videobeweis am 21. September 2016. Beim niederländischen Pokalspiel zwischen Ajax Amsterdam und Willem II Tilburg foulte Anouar Kali seinen Gegenspieler Lasse Schöne. Erst zog Schiedsrichter Danny Makkelie lediglich die Gelbe Karte - nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter gab er dann allerdings doch Rot.

Wo kam der Videobeweis bisher zum Einsatz?

Abgesehen vom niederländischen Pokal wurde der Videobeweis bisher auch bei den Relegationsspielen in Frankreich sowie bei der Klub-WM im vergangenen Dezember genutzt.

Auf Nationalteam-Ebene kam er bei der U20-WM in Südkorea 2017 und dem Confed Cup in Russland zum Einsatz. Es ist noch nicht abschließend besprochen, ob es den Videobeweis auch bei der kommenden WM 2018 in Russland geben wird.

Gibt es den Videobeweis in der Bundesliga?

Ab der Saison 2017/2018 kommt der Videobeweis in der Bundesliga zum Einsatz. Alle 306 Spiele werden von Videoschiedsrichtern, die sich in TV-Studios in Köln befinden werden, verfolgt. Diese Saison ist jedoch lediglich eine Testphase. Nur wenn sich der Videobeweis bewährt, kommt er auch langfristig zum Einsatz. Auch beim Supercup-Finale im August zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München wird es den Videobeweis geben.

Der erste Videobeweis-Einsatz der Bundesliga

Bereits im allerersten Spiel der Saison 2017/18 kam der Videoschiedsrichter zum Einsatz. Bei der Partie Bayern München gegen Bayer Leverkusen wurde Robert Lewandowski nach Prüfung der Bilder ein Elfmeter zugesprochen. Den verwandelte er trocken zum 3:0.

Wer darf den Job des Videoschiedsrichters ausüben?

Als Videoschiedsrichter kommen noch aktive oder kürzlich abgetretene Unparteiische in Frage. Ehe sie bei einem Bundesligaspiel zum Einsatz kommen, müssen sie sich jedoch Trockentests unterziehen. Für die Saison 2017/2018 kämen etwa Dr. Jochen Drees, Wolfgang Stark oder Günter Perl in Frage - sie haben mit dem Ablauf der vergangenen Saison die Altersgrenze von 47 Jahren erreicht.

In welchen Szenen kommt der Videobeweis zum Einsatz?

Der Videobeweis kommt nur bei spielentscheidenden Szenen zum Einsatz. Dies sind Entscheidungen, die im Zusammenhang mit einem Torerfolg, einer Roten Karte oder einem Elfmeterpfiff stehen. Darüber hinaus darf der Videoschiedsrichter bei Spielerverwechslungen eingreifen.

Hier kommt der Videobeweis zum Einsatz
Tor/kein Tor
Rote Karte/keine Rote Karte
Elfmeter/kein Elfmeter
Spielerverwechslungen

Wem obliegt die finale Entscheidung?

Stets liegt die finale Entscheidung beim Schiedsrichter auf dem Platz - er kann vom Videoschiedsrichter nicht überstimmt werden.

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