Verls Präsident: "Es gibt keine Geständnisse"

SID
Beim SC Verl dürfen zwei Spieler bis auf weiteres nicht am Spielbetrieb teilnehmen
© Getty

Vereinsboss Peter Mankartz vom SC Verl hat bestritten, dass Spieler des Regionalligisten im Wett- und Manipulationsskandal Geständnisse abgelegt hätten.

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Nach Angaben von Vereinsboss Peter Mankartz vom Regionalligisten SC Verl hat kein Spieler des Vereins eine Beteiligung am Wettskandal eingeräumt. "Es gibt keine Geständnisse. Wir haben bislang nur die Erkenntnis, dass sich einige Spieler nicht korrekt verhalten haben sollen", sagte Mankartz.

Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass im Zuge des größten Manipulationsskandals in der Geschichte des europäischen Fußballs drei Verler Akteure Spielmanipulationen gestanden hätten. Demnach sollen die Spieler bei zwei Begegnungen der Saison 2008/2009 von der Wettmafia bestochen worden zu sein.

Ein weiterer Spieler soll bei den geplanten Spielmanipulationen wieder abgesprungen sein und sich vor den beiden mutmaßlich manipulierten Regionalligapartien jeweils krank gemeldet haben. Die Staatsanwaltschaft Bochum, die dem Verdacht von manipulierten Fußballspielen nachgeht, bestätigte die "SZ"-Angaben nicht.

Zwei Spieler vom Spielbertieb ausgeschlossen

Zumindest stehen aber zwei Spieler weiter unter Verdacht. Am Dienstag hatten die Verler die Spieler Patrick Neumann und Tim Hagedorn vom Spiel- und Trainingsbetrieb ausgeschlossen. Über weitere Einzelheiten sei Stillschweigen vereinbart worden, "um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden". Der SC Verl distanzierte sich von "diesen kriminellen Handlungen" und stellte sich vor diejenigen Akteure in seinem Spielerkader, "die nicht an diesen Manipulationen beteiligt sind".

Im Zentrum des Geschehens in Verl steht offenbar ein 34 Jahre alter Kaufmann aus dem westfälischen Lippstadt, der Ende vergangener Woche wegen Betrugsverdachts verhaftet worden war.

Der Beschuldigte, der seitdem in Untersuchungshaft sitzt, soll Verler Spielern nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler mindestens 20.000 Euro dafür gezahlt haben, dass sie die für ihren Klub sportlich bedeutungslosen Punktspiele gegen die U-23-Teams von Borussia Mönchengladbach (4:3) und den 1. FC Köln (0:1) absichtlich verlieren.

Am vergangenen Freitag hatte die Staatsanwaltschaft Bochum den größten Wettskandal in Europa publik gemacht. 200 Spiele, darunter 32 in Deutschland, sollen von den Betrügereien betroffen sein.

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