Formel 1: Geschichte und Rekorde

Von SPOX
Michael Schumacher (r.) und Ayrton Senna gerieten in der Saison 1992 aneinander
© Getty

Die Geschichte der Formel 1 ist gespickt mit klangvollen Namen: Das geht von Teams wie Ferrari, McLaren, Williams oder Lotus bis hin zu Fahrer-Legenden wie Juan Manuel Fangio, Niki Lauda, Alain Prost, Ayrton Senna oder Michael Schumacher. Einige Eckdaten der Historie und die wichtigsten Rekorde finden Sie hier.

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Geschichte:

Vor 1950: Das erste Autorennen der Geschichte fand am Jahr 1894 statt. Damals ging es noch nicht auf Rundkursen zur Sache, sondern es wurde von Stadt zu Stadt gefahren, ähnlich wie heute noch bei der Rallye Dakar. Die Wiege des Motorsports lag in Frankreich. Nach zahlreichen schweren Unfällen verlegte man ab 1904 die Rennen auf abgesperrte Rundkurse. In den 20er Jahren wurden heute noch berühmte Rennstrecken wie Monza, Spa oder der Nürburgring gebaut. Strecken, auf denen die Silberpfeile von Mercedes-Benz legendäre Erfolge feierten.

1950 - 1959: 1950 fand die erste offizielle Formel-1-Weltmeisterschaft statt. In sieben Rennen wurde der Weltmeister ermittelt. Am Ende hatte Nino Farina in einem packenden Duell mit Juan Manuel Fangio die Nase vorn und wurde erster Champion der Geschichte. Den Rest der 50er Jahre dominierte jedoch Fangio. 1958 trat er als fünfmaliger Weltmeister zurück.

1960 - 1969: Es war das Jahrzehnt der Briten. Graham Hill, Jim Clark, Jackie Stewart und John Surtees holten gemeinsam sechs Titel. 1966 wurde der Hubraum der Motoren von 1,5 auf 3 Liter erhöht. Ab 1968 begann die Experimentierphase mit Front- und Heckflügeln.

1970 - 1979: 1970 wurde Jochen Rindt zum tragischen Champion. Nachdem er in Monza tödlich verunglückt war, ihn aber kein Konkurrent nach Punkten mehr einholen konnte, wurde er posthum zum Weltmeister ernannt. 1975 gewann Niki Lauda im Ferrari den ersten seiner drei WM-Titel. Nur ein Jahr später hatte er jedoch einen schweren Feuerunfall auf der Nürburgring-Nordschleife. Er überlebte nur knapp, hätte aber trotzdem noch Weltmeister werden können. Doch im Regenchaos des letzten Rennens in Japan gab er wegen Sicherheitsbedenken auf, James Hunt erbte den Titel. Die Nordschleife ist seit dem Lauda-Unfall kein Grand-Prix-Austragungsort mehr. 1979 feierte Renault mit Turbo-Motoren die ersten Erfolge.

1980 - 1989: 1982 verunglückte Gilles Villeneuve im Ferrari tödlich. Der gefährliche Kurs in Spa-Francorchamps wurde ihm zum Verhängnis. Weltmeister wurde mit nur einem einzigen GP-Sieg Keke Rosberg. 1983 wurde Nelson Piquet im Brabham-BMW erster Weltmeister mit einem Turbo-Motor. Die Turbo-Ära mit Motoren, die mehr als 1000 PS leisten, begann. 1984 entschied Niki Lauda die knappste WM-Entscheidung der Geschichte für sich. Er wurde mit 0,5 Punkten Vorsprung vor Alain Prost zum dritten und letzten Mal Weltmeister. 1988 feierte McLaren-Honda mit dem Fahrer-Traumpaar Ayrton Senna/Alain Prost die totale Dominanz und gewann 15 von 16 Rennen. 1989 wurden Turbo-Motoren verboten.

1990 - 1999: 1991 feierte Michael Schumacher beim Belgien-GP für Jordan sein Formel-1-Debüt. Ein Jahr später gewann Schumi im Benetton an gleicher Stelle sein erstes Rennen. Es folgten zwei WM-Titel (1994, 1995), der Aufsehen erregende Wechsel zu Ferrari (1996), zwei verlorene WM-Entscheidungen im letzten Rennen (1997 gegen Jacques Villeneuve und 1998 gegen Mika Häkkinen) und sein schwerster Unfall inklusive Beinbruch und langer Pause in Silverstone (1999). 1994 verunglückten am tragischen Wochenende von Imola Ayrton Senna und Roland Ratzenberger tödlich. Seitdem ist die Sicherheit eines der beherrschenden Themen der Formel 1 und kein Fahrer hat mehr sein Leben verloren. 1998 führte die FIA Rillenreifen ein, um die Kurvengeschwindigkeiten zu verringern.

2000 - 2010: Im Jahr 2000 beendete Michael Schumacher mit dem Gewinn des Fahrertitels eine 21 Jahre dauernde Durststrecke von Ferrari. Es folgten noch vier weitere Titel (2001 - 2004). 2006 trat Schumi als Vize-Weltmeister hinter Fernando Alonso zurück. 2005 beendeten Alonso und Renault mit dem Gewinn beider WM-Titel die Ferrari-Ära. 2008 wurde Lewis Hamilton jüngster Weltmeister aller Zeiten, Sebastian Vettel löste ihn aber mit seinem WM-Titel 2010 ab. Schon 2009 war ettel Vize-Weltmeister geworden, musste sich aber Jenson Button im Auto des Sensations-Teams Brawn GP geschagen geben. Mercedes kaufte Brawn GP auf und trat 2010 als Werksteam an.

Rekorde:

Die meisten WM-Titel (Fahrer):

  1. Michael Schumacher 7 (1994, 1995, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004)
  2. Juan Manuel Fangio 5 (1951, 1954, 1955, 1956, 1957)
  3. Alain Prost 4 (1985, 1986, 1989, 1993)
  4. Sebastian Vettel 3 (2010, 2011, 2012)
  5. Ayrton Senna 3 (1988, 1990, 1991)
  6. Niki Lauda 3 (1975, 1977, 1984)
  7. Nelson Piquet 3 (1981, 1983, 1987)
  8. Jackie Stewart 3 (1969, 1971, 1973)
  9. Jack Brabham 3 (1959, 1960, 1966)

Die meisten WM-Titel (Konstrukteure):

  1. Ferrari 16
  2. Williams 9
  3. McLaren 8
  4. Lotus 7

Die meisten Siege (Fahrer):

  1. Michael Schumacher 91
  2. Alain Prost 51
  3. Ayrton Senna 41
  4. Nigel Mansell 31

Die meisten Siege (Konstrukteure):

  1. Ferrari 209
  2. McLaren 162
  3. Williams 113
  4. Lotus 80

Die meisten GP-Starts:

  1. Rubens Barrichello 322
  2. Michael Schumacher 304
  3. Riccardo Patrese 256
  4. David Coulthard 246

Die meisten Pole-Positions:

  1. Michael Schumacher 68
  2. Ayrton Senna 65
  3. Sebastian Vettel 36
  4. Jim Clark 33
  5. Alain Prost 33

Die meisten Podestplätze:

  1. Michael Schumacher 155
  2. Alain Prost 106
  3. Ayrton Senna 80
  4. Rubens Barrichello 68
  5. David Coulthard 62

Die jüngsten Weltmeister:

  1. Sebastian Vettel, 2010: 23 Jahre, 4 Monate, 12 Tage
  2. Lewis Hamilton, 2008: 23 Jahre, 9 Monate, 26 Tage
  3. Fernando Alonso, 2005: 25 Jahre, 2 Monate, 17 Tage
  4. Emerson Fittipaldi, 1972: 25 Jahre, 9 Monate, 26 Tage
  5. Michael Schumacher, 1994: 25 Jahre, 10 Monate, 10 Tage

Die jüngsten GP-Sieger:

  1. Sebastian Vettel, Italien, 2008: 21 Jahre, 2 Monate, 11 Tage
  2. Fernando Alonso, Ungarn, 2003: 22 Jahre, 26 Tage
  3. Troy Ruttman, USA, 1952: 22 Jahre, 2 Monate, 19 Tage
  4. Bruce McLaren, USA, 1959: 22 Jahre, 3 Monate, 12 Tage

Die ältesten Weltmeister:

  1. Juan Manuel Fangio, 1957: 46 Jahre, 2 Monate, 15 Tage
  2. Nino Farina, 1950: 43 Jahre, 10 Monate, 4 Tage
  3. Jack Brabham, 1966: 40 Jahre, 6 Monate, 21 Tage
  4. Graham Hill, 1968: 39 Jahre, 8 Monate, 19 Tage

Die ältesten GP-Sieger:

  1. Luigi Fagioli: Frankreich, 1951: 53 Jahre, 22 Tage
  2. Nino Farina: Deutschland, 1953: 46 Jahre, 9 Monate, 3 Tage
  3. Juan Manuel Fangio: Deutschland, 1957: 46 Jahre, 1 Monat, 11 Tage
  4. Piero Taruffi: Schweiz, 1952: 45 Jahre, 7 Monate, 6 Tage