Formel 1 - Spanien-GP: Hamilton fährt ungefährdeten Sieg ein - Vettel mit 3000. Karriere-Punkt

Von Christian Guinin
Sebastian Vettel landete beim Spanien-GP auf dem siebten Rang.
© imago images / Poolfoto Motorsport

Lewis Hamilton hat den Großen Preis von Spanien gewonnen. Der Mercedes-Pilot siegte auf dem Circuit de Catalunya vor Red-Bull-Pilot Max Verstappen und seinem finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas. Sebastian Vettel wurde im Ferrari Siebter und sammelte seinen 3000. Karriere-Punkt.

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"Das war einfach einer dieser Tage, es hat sich wirklich alles sehr gut angefühlt", sagte Hamilton nach dem Rennen. "Ich habe am Ende nicht mal mitgekriegt, dass es die letzte Runde war, ich wäre einfach weitergefahren."

Dennoch hatte der Brite nach den Schwierigkeiten am vergangenen Wochenende nicht mit einer derart dominanten Vorstellung gerechnet: "Es war eine echte Überraschung, weil wir das Problem mit den Reifen hatten. Ich glaube, wir haben verstanden, was passiert ist, und haben es in dieses Wochenende mitgenommen. Das hat uns unterm Strich dazu in die Lage versetzt, heute diese Leistung zu erbringen."

Vettel zeigte sich bei seinem zweitbesten Saisonergebnis hingegen "nicht wirklich zufrieden. Es war auch heute wieder schwer, gerade im ersten Stint im Verkehr. Dann hatte ich gegen Ende nicht wirklich die Pace. Die Reifen waren dann durch. Ich hatte eigentlich erwartet, dass der Medium etwas länger hält. Auf dem weichen hatte ich ein besseres Gefühl. Zumindest konnte ich mir den besser einteilen", so Vettel gegenüber Sky.

Angesprochen auf die erneuten Kommunikationsprobleme mit seinem Team glaube er, dass "man da jetzt nicht drauf rumreiten muss. Wir sind Risiko gegangen, hätten wir das nicht getan, wäre ich nochmal reingekommen, wäre ich auf Platz elf gelandet." Trotz des versöhnlichen Ergebnisses war es ingsesamt "ein schweres Rennen", aber "insgesamt haben wir gut reagiert".

Spanien-GP: Die Analyse

Den Grundstein für seinen Sieg legte Hamilton schon am Start, als er problemlos seine Führung behauptete. Hinter dem Briten kam Teamkollege Bottas nur schlecht vom Fleck und wurde von Verstappen und Racing-Point-Pilot Lance Stroll überholt. Erst nach vier Umläufen gelang es dem Finnen, Platz drei zurückzuerobern.

Im hinteren Teil der Startaufstellung gab es nur wenige Positionswechsel. Lediglich Kevin Magnussen sprang im Haas an Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) und Esteban Ocon (Renault) vorbei. Sebastian Vettel verteidigte seinen elften Startplatz.

Im ersten Stint war Hamilton sichtlich darauf bedacht Reifen zu schonen, ohne die Kontrolle über das Tempo zu verlieren. Verstappen und Bottas konnten dem Weltmeister zwar folgen, in Angriffsreichweite kam beide aber nicht.

Erst durch die ersten Boxenstopps kam Bewegung ins Feld. Den Anfang machte Verstappen-Teamkollege Alex Albon in Runde 18, der seine weichen Start-Reifen für Mediums eintauschte. Verstappen folgte in Runde 22, danach kamen auch Hamilton und Bottas zur Abfertigung.

Die zweite Rennhälfte lebte dann hauptsächlich von den teils engen Zweikämpfen im Mittelfeld zwischen Ferrari, Renault, McLaren und AlphaTauri. Profiteur der vielen zeitraubenden Duelle war Vettel, der sich via Einstopp-Strategie aus dem Verkehr heraushalten konnte und einen starken siebten Platz einfuhr.

Vorne zogen die Top-3 in kontrollierten Abständen zueinander dem Rest des Feldes davon, dahinter fuhren die Racing Points ihr eigenes Rennen. Auch ein zweiter Stopp gut 15 Umläufe vor dem Ende änderte wenig am Bild. Verstappen behauptete seinen zweiten Platz vor Bottas, ein Angriff auf Hamilton gelang aber nicht.

Lance Stoll kam im Racing Point als Vierter ins Ziel, vor Teamkollege und Corona-Rückkehrer Sergio Perez. Dahinter komplettierten Carlos Sainz (6., McLaren), Vettel (7., Ferrari), Albon (8., Red Bull), Pierre Gasly (9., AlphaTauri) und Lando Norris (10., McLaren) die Top-10. Der Extrapunkt für die schnellste Rennrunde ging an Valtteri Bottas.

Spanien-GP: Die Reifenstrategie

Die meisten Piloten setzten auf dem Circuit de Catalunya auf eine Zweistopp-Strategie. Hamilton, Bottas und Verstappen wechselten ihre weichen Reifen zunächst auf Mediums, um für den Schlussspurt wieder auf die schnellere Mischung zurückzutauschen.

Nur einmal an die Box kamen lediglich Ferrari, Renault und beide Haas-Piloten, als die wirklich schneller Alternative stellte sich der Einstopper für die meisten Fahrer aber nicht heraus. Lediglich Vettel profitierte von Ferraris Entscheidung, nur einmal in die Box abzubiegen.

Highlight des Rennens: Leclerc-Dreher

In einem insgesamt highlightarmen Rennen sorgte Charles Leclerc mit seinem Dreher immerhin für ein wenig Spektakel. Beim Ausgang von Kurve 14 brach dem Monegassen das Heck aus. In der Folge handelte sich Leclerc sogar einen Motorschaden ein, weshalb er das Rennen vorzeitig beenden musste.

Top des Rennens: Lewis Hamilton

Zu keinem Zeitpunkt geriet der Sieg des WM-Führenden in Gefahr. Souverän zog Hamilton an der Spitze seine Kreise und dominierte Tempo und Gegner nach Belieben. Ebenfalls stark: Sebastian Vettel, der trotz unterlegendem Material in die Punkte fuhr.

Flop des Rennens: Wenige Überholmanöver

Der Circuit de Catalunya ist nicht wirklich als Strecke der vielen Überholmanöver bekannt. Das zeigte sich einmal mehr am heutigen Sonntag. Trotz der langen Start-Ziel-Geraden und DRS hatten viele Fahrer große Probleme an ihren Vordermännern vorbei zu kommen.

Der WM-Stand nach sechs Rennen

  • Fahrerwertung:
PlatzFahrerTeamPunkte
1Lewis HamiltonMercedes132
2Max VerstappenRed Bull95
3Valtteri BottasMercedes89
4Charles LeclercFerrari45
5Lance StrollRacing Point40
6Alexander AlbonRed Bull40
7Lando NorrisMcLaren39
8Sergio PerezRacing Point32
9Carlos SainzMcLaren23
10Daniel RicciardoRenault20
  • Kontrukteurswertung:
PlatzTeamPunkte
1Mercedes221
2Red Bull135
3Racing Point63
4McLaren62
5Ferrari61
6Renault36
7AlphaTauri16
8Alfa Romeo2
9Haas1
10Williams0
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