Formel-1-Regeländerungen für 2018: Halo, Reifen und Neues zu den Motoren

In der Formel 1 ist der Halo-Kopfschutz künftig Pflicht.
© getty

Wenn auch die Regeländerungen für die Formel-1-Saison 2018 im Vergleich zum Vorjahr gering erscheinen, so gibt es trotzdem nennenswerte Neuerungen. SPOX gibt vor dem Auftakt in Australien (Fr., 2 Uhr im LIVETICKER) einen Überblick darüber, was es mit dem Halo-System genau auf sich hat, wie die künftigen Einschränkungen am Motor aussehen und was sich im Reglement sonst noch so tut. Und: Wer sind die Favoriten?

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Dieser Artikel erschien erstmalig im November 2017 und bekam im März 2018 ein Update.

Technisches Reglement in der Formel 1

  • Einführung des Halo-Systems:

Dem Weltverband FIA liegt Sicherheit besonders am Herzen. Um die Fahrer zum Beispiel vor herumfliegenden Teilen zu schützen, kommt 2018 ein neuer Cockpitschutz zum Einsatz: der Halo. Das Titan-Bauteil besteht aus einem Bügel oberhalb des Cockpits, der an drei Punkten ans Chassis befestigt ist.

Die FIA rechnete vor, dass sich die Überlebenschance der Fahrer durch den zusätzlichen Schutz um 17 Prozent erhöhe. Damit hat der Halo auch das Rennen gegen das Shield gemacht, welches ebenfalls lange im Gespräch war, dessen Entwicklung aber zu lange gedauert hätte.

Der Heiligenschein wiegt rund 14 Kilogramm und ist ein Einheitsteil der FIA. Die Oberseite des Rings darf in einem Rahmen von von 20 Millimetern "nach eigenen Vorstellungen der Teams" verkleidet werden, erklärte Rennleiter Charlie Whiting.

  • Mehr Sicherheit:

Die Fahrer tragen künftig biometrische Handschuhe. Heißt: In den Stoff werden drei Millimeter dünne Sensoren eingenäht, die medizinische Daten wie den Puls und Sauerstoffgehalt im Blut übermitteln. Dadurch können Ärzte den Zustand eines verunfallten Fahrers schneller richtig einschätzen. Auch die Fahrzeuge sollen noch stabiler werden: Statt zwei Befestigungen pro Rad sind jetzt drei festgeschrieben.

  • Anhebung des Mindestgewichts:

Nachdem die Boliden schon 2017 massiv an Gewicht zugelegt haben, steigt das Mindestgewicht der 2018er-Fahrzeuge nochmals um fünf Kilogramm an und liegt dann entsprechend bei insgesamt 733 Kilogramm. Grund für die Anhebung ist in erster Linie der Halo.

  • Design und Aerodynamik:

Für viel Kritik sorgten im letzten Jahr die Heckflosse und der daran angebrachte T-Flügel - beides aerodynamische Elemente, um den Luftstrom Richtung Heck besser steuern zu können. Weil die Optik dadurch aber stark beeinflusst wurde, sind beide Teile nun verboten. Auch der sogenannte Monkey Seat, ein Leitblech um die Auspuffendrohre herum, darf 2018 nicht mehr verwendet werden.

  • Einschränkungen bei der Vorderradaufhängung:

Zuletzt wurde die Vorderachse von manchen Teams so konstruiert, dass sich diese beim Einlenken absenkt. Der Effekt: Das Fahrzeug generiert mehr Abtrieb, die Kurvengeschwindigkeit steigt. Laut Reglement ist dieser Trick jedoch eigentlich verboten, da das Fahrwerk einzig und allein als Aufhängungseinrichtung dienen und keine aerodynamischen Vorteile bringen soll.

Diesen Fakt hat die FIA im Winter nun nochmal klargestellt. Besonders betroffen dürften dem Vernehmen nach Ferrari, Red Bull und Renault sein.

  • Ölverbrennung wird verhindert:

Laut Reglement darf Öl nur als Schmier- und nicht als Kraftstoff verwendet werden. Mercedes und Ferrari wurden im vergangenen Jahr allerdings verdächtigt, mit Ölverbrennung bei gleichem Benzinfluss zusätzliche Leistung zu erzeugen.

Um ein mögliches Vergehen in Zukunft besser feststellen zu können, müssen die Daten des Hauptöltanks nun von den Herstellern unmittelbar an die FIA weitergeleitet werden. Zudem wird es keine aktive Ventilsteuerung mehr zwischen Öltank und Verbrennungsmotor geben. Auch ist dann an jedem Rennwochenende nur noch eine Öl-Spezifikation pro Team erlaubt.