"Was sind Menschenrechte?"

SID
Bernie Ecclestone kann die Aufregung um Aserbaidschan nicht verstehen
© getty

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone kann die öffentliche Kritik an der Wahl Aserbaidschans als Standort für den Großen Preis von Europa nicht nachvollziehen.

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"Können Sie mir sagen, was Menschenrechte genau sind?", sagte der Brite am Donnerstag und verteidigte die Entscheidung für den achten Saisonlauf, der am Sonntag in Baku (So, 15 Uhr/MESZ im LIVETICKER) ausgetragen wird, mit einer fragwürdigen Argumentation: "Wo sollen wir fahren, wenn wir nur in Länder gehen, in denen es keine Korruption gibt?"

Aserbaidschan gilt in Menschenrechtsfragen als schwarzes Schaf. Laut Human Rights Watch sind derzeit allein 14 Oppositionelle inhaftiert, dazu mehrere regimekritische Blogger und neuerdings auch zwei Jugendliche, die eine Statue von Heidar Alijew, dem Vater des autoritären Staatspräsidenten Ilham Alijew, mit Graffiti besprühten.

Baku auch 2017 dabei

Generell ist es mit der freien Meinungsäußerung in dem Ölstaat am Kaspischen Meer nicht weit her: Die Organisation Reporter ohne Grenzen stuft Aserbaidschan in seiner aktuellen Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 163 unter 180 Nationen ein. Ecclestone versuchte, dies herunterzuspielen: "Wir haben alles geklärt. Keiner von Euch wird Probleme bekommen. Ihr könnt schreiben, was ihr wollt."

Nach Aussage Ecclestones hat die Formel 1 mit Baku einen Siebesjahresvertrag mit Option abgeschlossen. Aserbaidschans Sportminister Asad Rahimow hatte zuletzt von fünf Jahren mit Option auf fünf weitere Jahre gesprochen.

Sicher ist, dass Baku auch 2017 zum Rennkalender gehören wird. Dieser werde laut Ecclestone "vielleicht 22, vielleicht 18 Termine" umfassen. 2016 sind es 21, so viele wie nie. Von diesen Rennen fällt nach jetzigem Stand allein der Große Preis von Deutschand weg. Doch auch Italien steht auf der Kippe, zuletzt gab es zudem Gerüchte über ein Aus des Großen Preises von Kanada.

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