Vettel geschlagen, Schumi im Kiesbett

SID
Michael Schumacher wurde Achter, landete aber mit seinem Mercedes im Kiesbett
© xpb

Weltmeister Sebastian Vettel ist am zweiten Tag der finalen Testfahrten zur neuen Saison in Barcelona die drittbeste Zeit gefahren. Lediglich die Franzosen Romain Grosjean im Lotus sowie Jean-Eric Vergne im Toro Rosso waren am Freitag schneller als der Red-Bull-Pilot. Michael Schumacher war auf Abwegen.

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Tag zwei der letzten Testwoche war ein Festival an Unterbrechungen. Allein am Vormittag schaltete die Ampel sieben Mal auf rot. Zweimal war Michael Schumacher der Schuldige. Beim ersten Mal noch planmäßig, als er testete, wie viel Benzin in seinen Silberpfeil passt, indem er den Tank trocken fuhr.

Das zweite Mal war aber alles andere als freiwillig. Schumacher verabschidete sich ins Kiesbett und kam nicht wieder heraus. Sein Mercedes musste an den Abschlepphaken. Insgesamt setzte Schumacher die unauffällige Testarbeit mit vollen Tanks fort, die Nico Rosberg am Donnerstag begonnen hatte. Das Ergebnis: Nur Platz acht mit mehr als 1,3 Sekunden Rückstand auf Grosjean.

Der Lotus-Pilot hatte bereits zum Auftakt am Donnerstag die Bestzeit erzielt und gezeigt, dass der Lotus trotz der verlorenen ersten Testwoche in Barcelona gut läuft. Diesmal verdankte er allerdings seine Bestzeit einem kurzen Run mit weichen Reifen ganz am Ende des Testtages.

Die Testzeiten aus Barcelona im Überblick

Auch Vettel sorgt für eine Unterbrechung

Vettel trat wie Schumacher nicht mit Spitzenzeiten in Erscheinung, fuhr seine drittschnellste Zeit aber mit wesentlich härteren Reifen als Grosjean. Am Vormittag rollte auch er einmal aus, als er den Tank des Red Bull trocken fuhr. Dennoch fiel Vettels Resümee nicht allzu negativ aus: "Wir sind nicht ganz durchs Programm gekommen, wie wir uns das gewünscht hätten. Aber das Auto fährt und liegt ganz gut, ich bin zufrieden."

Nico Hülkenberg (Force India) landete auf dem siebten Platz und war ebenfalls für eine Unterbrechung verantwortlich. Am Nachmittag kam er nicht mehr wirklich zum Fahren.

Den Rückschlag nahm er jedoch sportlich: "Trotz wenig Runden habe ich weiterhin ein gutes Gefühl im Auto. Man hat so Tage, an denen es nicht so reibungslos läuft. Besser, die Fehler und Defekte passieren jetzt, damit man sie noch ausmerzen kann."

Für die Teams und die Fahrer wird die Zeit nun langsam knapp. Vor dem WM-Auftakt am 18. März in Australien bleiben nur noch zwei Tage, um ausgiebig zu testen.

Spannung am Wochenende

Rosberg wird am Samstag noch einmal im Silberpfeil sitzen, Schumacher erprobt ebenso wie Vettel und Hülkenberg am Sonntag erneut den Ernstfall.

Und es wird am Wochenende noch einmal richtig interessant, denn Red Bull, Mercedes und McLaren werden die letzten Entwicklungsstufen an ihren Autos zünden. Bei Red Bull soll es sich dabei um einen neuen Auspuff handeln. Einzig Ferrari beschränkt sich offenbar darauf, das aktuelle Auto zu verstehen.

In Barcelona nicht am Start ist Timo Glock. Der Marussia-Rennstall des deutschen Piloten hatte den letzten Crashtest des Automobil-Weltverbandes FIA nicht bestanden, weshalb Glock mit dem neuen Modell MR01 nicht antreten darf.

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