Vettel fährt allen davon

Von Alexander Mey
Sebastian Vettel liegt in der Fahrerwertung mit 24 Punkten Rückstand auf Rang fünf
© Getty

Singapur ist Sebastian-Vettel-Land. Der Red-Bull-Pilot hat das Training zum Nachtrennen in Singapur eindeutig dominiert und ist klare Bestzeit gefahren. Alle WM-Anwärter sind vorne dabei, Fernando Alonsos Angriff verpuffte jedoch.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

1:46,660 Minuten. Das ist die Zeit, die Sebastian Vettel im Training zum Singapur-GP vorgelegt hat. Eine Demonstration der Stärke, denn sein Red-Bull-Kollege Mark Webber hatte als Zweiter schon deutlich mehr als sechs Zentelsekunden Rückstand.

Eine deutliche Klatsche für den WM-Führenden im Duell gegen Vettel, der den ganzen Tag über schneller war als der Australier. Trotzdem blieb Vettel cool: "Natürlich ist es schön, ganz vorne zu stehen, aber so eine Bestzeit am Freitag sagt nicht allzu viel aus."

Understatement, denn es war offensichtlich, das der Red Bull trotz aller verschärften Belastungstests für die angeblich flexiblen Flügel nicht langsamer geworden ist. Eine Feststellung, die sich Webber mit Blick auf die kritische Konkurrenz nicht verkneifen konnte: "Wir wussten schon vorher, dass sich trotz aller FIA-Tests nichts an unserem Auto verändern würde. Andere haben ihre Ideen, wie sie ihre Autos schneller machen, wir haben unsere."

Alonso muss schnellste Runde abbrechen

Ganz so komfortabel, wie es aussieht, ist Vettels Führung aber nicht. Denn Fernando Alonso wäre in der Lage gewesen, zumindest dicht an die Bestzeit heranzukommen. Aber er brachte seine schnellste Runde auf den weichen Reifen nicht zu Ende und landete letztlich nur auf Rang vier.

Im letzten Sektor vertat sich Alonso beim Anbremsen und musste den Notausgang benutzen. Den konnte er zwar im Rückwärtsgang wieder verlassen, doch dann starb der Motor seines Ferrari ab. Alonso musste das Training aufgeben.

"Meine Mechaniker haben mir gesagt, das irgendein neues Teil im Getriebe gebrochen ist", erklärte Alonso. "So etwas kann an einem Freitag passieren, aber es ist trotzdem sehr schade, dass ich die letzten 20 Minuten der Session dadurch verpasst habe."

McLaren auf den Plätzen drei und fünf

Platz drei in der Tageswertung ging an Jenson Button im McLaren, der seinen Teamkollegen Lewis Hamilton schlug. Der Vorjahressieger kam nicht über Rang fünf hinaus. Sein Rückstand auf Vettel: mehr als eine Sekunde.

Trotzdem blieb er gelassen: "Wir sind halbwegs dran, so viel fehlt nicht. Wir sind konkurrenzfähig und glauben, dass wir noch viel Zeit finden können."

Haug sieht Red Bull im Vorteil

Im Schatten der Titelanwärter machte Rubens Barrichello im Williams den besten Eindruck. Er war sogar schneller als Nico Rosberg, der im Mercedes Achter wurde. Michael Schumacher belegte Rang zehn vor Nico Hülkenberg, nachdem er im ersten Training nur knapp die erste Bestzeit nach dem Comeback verpasst hatte.

"Es hat viel Spaß gemacht, hier zu fahren", freute sich Schumacher nach seiner Premiere. "Ich war sehr neugierig auf die neue Erfahrung in Singapur bei Nacht - und ich mag es." Mercedes-Sportchef Norbert Haug merkte man an, dass sein Team die Saison schon abgehakt hat. Er redete vor allem über die Gegner. Mit folgendem Urteil: "Auf einer solchen Strecke sieht es nach einem Vorteil für Red Bull aus."

Gutes Comeback von Heidfeld

Nick Heidfeld schlug sich bei seinem Comeback sehr gut und belegte im Sauber direkt hinter Teamkollege Kamui Kobayashi Rang 13.

Adrian Sutil wurde nach einem Unfall, der ihn die Vorderrad-Aufhängung kostete, nur 16. Er konnte die weichen Reifen nicht mehr nutzen. Timo Glock belegte im Virgin Rang 20.

LIVE-TICKER: Das Training in Singapur zum Nachlesen