Robert Kubica wechselt zu Renault

Von Robert Seiwert
Robert Kubica verlässt BMW-Sauber und fährt ab der kommenden Saison für Renault
© Getty

Es war ein offenes Geheimnis, am Mittwoch gab es Renault offiziell bekannt: Robert Kubica verlässt BMW-Sauber und tritt die Nachfolge von Fernando Alonso an. Über seinen Teamkameraden wird noch spekuliert.

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Nun ist es es offiziell: Robert Kubica geht in der kommenden Saison für Renault an den Start.

Der Wechsel des Polen von BMW-Sauber zum französischen Rennstall war bereits seit Tagen ein offenes Geheimnis im Fahrerlager der Formel 1. Am Mittwoch gab der Rennstall den Transfer offziell bekannt.

Kubica übernimmt damit die Nachfolge von Fernando Alonso, der in der kommenden Saison für Ferrari auf Punktejagd gehen wird.

"Robert war stets auf unserem Radar"

Wir sind sehr stolz, dass wir Robert mit Beginn der kommenden Saison im Team haben werden", sagte Teamchef Bob Bell.

"Robert war seit seinem Debüt im Jahr 2006 stets auf unserem Radar, weil er als einer der talentiertesten Fahrer seiner Generation gilt. Das hat er unter Beweis gestellt. Es ist toll, dass er im kommenden Jahr in einem unserer Autos sitzen wird. Renault hat große Ziele und Robert kann uns dabei helfen, diese zu erreichen."

Kubicas Karriere begann bei Renault

Kubica selbst zeigt sich über den Wechsel glücklich: "Ich freue mich, ab 2010 bei Renault zu sein", erklärte der Pole: "Ich fühle mich mit der Mannschaft verbunden, denn 2005 habe ich die Renault-World-Series gewonnen. Dadurch bekam ich meinen ersten Formel-1-Test in Barcelona, der mich meinem Formel-1-Debüt näher brachte."

Damals bekam der Pole allerdings keinen Vertrag bei den Franzosen. Stattdessen wechselte er zu BMW und startete dort seine F-1-Karriere.

Grosjean vor dem Aus?

Wer neben Kubica das zweite Cockpit bei Renault übernimmt, wurde noch nicht bekannt gegeben. Die Zukunft des aktuellen Piloten Romain Grosjean gilt noch als ungewiss. Wie "auto motor und sport" berichtet, soll das Gerücht umgehen, Lucas di Grassi könnte Grosjean bereits beim Brasilien-GP ersetzen.

Der 25-Jährige ist aktuell Testfahrer bei Renault und beendete die GP2-Serie, in der Nico Hülkenberg siegte, auf Platz drei. Für einen Start in Brasilien spricht, dass di Grassi in Sao Paulo geboren wurde und somit das angeschlagene Image des Rennstalls bei seinem Heimrennen etwas aufpolieren könnte.

"Robert hat Meilensteine gesetzt"

BMW-Teamchef Mario Theissen danke Kubica für die gute Zusammenarbeit: "Er hat uns nie hängen gelassen. Mit unserer ersten Pole 2008 in Bahrain und dem ersten Rennsieg im selben Jahr in Kanada hat er Meilensteine in unserer Teamgeschichte gesetzt. Wir danken Robert für seine konstant starken Auftritte und wünschen ihm das Beste für die Zukunft."

Das BMW-Sauber-Team wird im kommenden Jahr nach dem Ausstieg von BMW und dem Verkauf an den Investor Quadbak der Formel 1 erhalten bleiben. Kubica hatte allerdings nie öffentlich den Wunsch geäußert, seinem bisherigen Arbeitgeber treu zu bleiben.

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Entscheidung schon in Suzuka

Renault ist nach BMW-Sauber erst die zweite Station in der F-1-Karriere des 24-Jährigen. Zuletzt soll auch aus dem Red-Bull-Lager vermehrtes Interesse an Kubica aufgekommen sein, doch der hatte sich bereits am Wochenende des Japan-GP in Suzuka für den Wechsel zu Renault entschieden.

Bereits am Freitag während des freien Trainings erteilte Kubicas Berater Daniele Morelli Toyota eine Absage. Die Japaner waren auch an einem Engagement des 24-Jährigen interessiert, nachdem die Zukunft der beiden aktuellen Fahrer, Jarno Trulli und Timo Glock, noch in den Sternen steht.

"Um den WM-Titel mitkämpfen"

Kubicas Ziel mit dem neuen Team ist klar: der Angriff auf die Spitze. "Mich begeistert an Renault, dass dort dieselbe Siegermentalität herrscht wie ich sie besitze", gibt sich Kubica kämpferisch: "Ich bin hoch motiviert und optimistisch, dass wir es im nächsten Jahr gemeinsam unter die besten Teams schaffen und hoffentlich um den WM-Titel mitkämpfen können."

Der Kubica-Wechsel ist bereits der zweite spektakuläre Transfer innerhalb kurzer Zeit. Zuvor gab Ferrari die Verpflichtung von Fernando Alonso für die kommende Saison bekannt. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Wochen die Wechselbörse in der Formel 1 weiter kräftig rotieren wird.

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