Stuck glaubt an Schumi-Comeback

SID
Aufgrund seiner Halsverletzung musste Michael Schumacher sein Formel-1-Comeback absagen
© Getty

Darauf hatte die Formel-1-Welt gewartet: Michael Schumacher steigt wieder in den Ferrari. Am Dienstag folgte die Rolle rückwärts: Comeback geplatzt - Schumis gesundheitlicher Zustand lässt eine Rückkehr auf die Rennstrecke nicht zu. Fahrer und Experten zeigen Verständnis für die Entscheidung. Christian Danner und Hans-Joachim Stuck glauben dennoch an ein Comeback. Lewis Hamilton trauert einer verpassten Chance hinterher.

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Ralf Schumacher: "Es ist absolut klar, dass ein belastender Formel-1-Einsatz nicht möglich ist, wenn der gesundheitliche Zustand dies nicht zulässt. Sehr schade für alle, die sich auf Michaels Comeback gefreut hatten, aber die Entscheidung ist rundrum zu akzeptieren."

Willi Weber (Manager von Michael Schumacher): "Es ist sehr schade. Ich habe mich sehr auf das Comeback gefreut. Aber die Gesundheit geht vor. Michael war total fit, das wäre kein Problem gewesen. Aber nach den ersten Testrunden gab es keine Verbesserung im Bereich der Nackenmuskulatur. Er konnte allenfalls ein Drittel des normalen Trainingspensums in diesem Bereich absolvieren. Der Motorradunfall im Februar war schließlich der schwerste Unfall, den Michael in seiner Motorsportkarriere hatte."

Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident): "In diesen Tagen habe ich das Engagement und die außerordentliche Motivation bewundert, mit der Michael Schumacher das Team und die Fans auf der ganzen Welt mitgerissen hat. Wir hätten Michael sicher wieder um den Sieg kämpfen gesehen. Im Namen Ferraris und aller Tifosi danke ich Schumacher für seine Hingabe, die er in dieser Situation bewiesen hat."

Norbert Haug (Mercedes-Sportchef): "Das ist eine große Enttäuschung für alle, die sich auf Michaels Comeback gefreut haben. Die Gesundheit geht aber vor - das ist klar. Es war von Anfang an klar, dass die medizinische Untersuchung entscheidend sein wird."

Sebastian Vettel (Formel-1-Fahrer): "Michael wird wissen, was er macht."

Adrian Sutil (Formel-1-Fahrer): "Das ist sehr schade für alle Fans und auch für die Formel 1. Die Euphorie und Vorfreude war groß und wir alle haben uns auf Michael gefreut. Wenn er nicht hundert Prozent fit ist, lässt er es lieber."

Lewis Hamilton (Formel-1-Weltmeister): "Ich war erfreut über die Möglichkeit von Michaels Rückkehr in die Formel 1. Er ist einer der größten Wettkämpfer, eine Legende. Es wäre eine Ehre und ein Privileg gewesen, gegen ihn zu fahren. Die ganze Welt hätte seine Rückkehr ins Cockpit verfolgt."

Christian Danner (Ex-Rennfahrer): "Mit einem gebrochenen Halswirbel ist nicht zu spaßen. Es wäre unverantwortlich gegenüber sich selbst, wenn Michael Rennen fährt, obwohl er nicht hundertprozentig fit ist. Daher war es eine vernünftige Entscheidung. Das Thema ist aber sicher nicht für alle Zeiten erledigt. Michael wird weiter hart trainieren, die Chance auf Heilung ist gegeben. Vielleicht fährt er jetzt in Monza, das passt doch auch ganz gut."

Hans-Joachim Stuck (Ex-Rennfahrer): "Das ist ein großer Schock für die ganze Formel 1, aber ich schließe ein Comeback von Michael Schumacher auch weiterhin nicht aus. Vielleicht schon im nächsten Jahr, wenn er seine Verletzungen komplett auskuriert hat."

Jochen Mass: "Ich bin nicht unglücklich darüber. Denn das Risiko, dass er als Verlierer aus dieser Geschichte hervorgeht, war relativ groß. Ich bin erleichtert, dass es nicht soweit gekommen ist."

Niki Lauda (dreimaliger Formel-1-Weltmeister): "Das ist natürlich fürchterlich. Ich bin sicher, dass er alles versucht hat, um medizinisch fit an den Start zu gehen. Ich bin sicher, dass er sich jetzt nicht wohlfühlt, weil er alles machen wollte, um zu fahren. Es hat niemand gewusst, wie schwer er sich bei diesem Motorradunfall verletzt hat."

Marc Surer (Sky-Experte): "Ich bin mir sicher, Michael hat sich vor allem überlegt, was passiert, wenn er einen Aufprall haben sollte. Dies hätte für ihn dann ganz schlimme Folgen nach sich ziehen können. Natürlich bin auch ich enttäuscht, denn Michael hätte der Formel 1 neuen Schwung verliehen."

Peter Lauterbach (Sky Moderator): "Ich bin von der Nachricht nicht wirklich überrascht gewesen. Trotzdem bedauere ich die Entscheidung natürlich für den Sport und alle Motorsport-Fans.  Aber: die Gesundheit geht immer vor. Erst jetzt wissen wir, wie schwer sein Motorradunfall im Februar wirklich war."

Tanja Bauer (Sky Boxengassen-Reporterin): "Für die Formel 1 eine unglaublich traurige Entscheidung aber für ihn die einzig richtige. Auch wenn er noch so gerne gefahren wäre - seine Gesundheit darf er nicht riskieren. Aber ich kann mir vorstellen, dass sein Motorsport-Herz blutet vor Enttäuschung und er jetzt seine Motorrad-Leidenschaft verflucht."

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