Für McLaren kommt es knüppeldick

Von Alexander Mey
kovalainen, mclaren
© xpb

München - Gute Miene zum bösen Spiel hieß die Devise bei McLaren-Mercedes, nachdem zusätzlich zum ohnehin schon bestraften Lewis Hamilton auch noch Heikki Kovalainen fünf Startplätze verlor.

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Kovalainen hatte im Qualifying zum Frankreich-GP (Rennen, So., 13.45 Uhr im SPOX-Ticker & Internet TV) nach Meinung der Rennkommissare Mark Webber auf dessen schneller Runde blockiert und wurde daher zurückversetzt.

Die Kovalainen-Blockade gegen Webber im Video bei SPOX.TV

"Das war wieder so eine Sache: Heikki und Nakajima wollten Webber aus dem Weg gehen, aber es herrschte Verwirrung über die Positionen. Heikki wusste nicht mehr, wohin er ausweichen sollte", rechtfertigte McLaren-Teamchef Ron Dennis die Aktion seines Schützlings.

Dennoch wird das Team nicht gegen die Strafe vorgehen und konzentriert sich trotz der schwierigen Ausgangslage auf das Rennen. "Ich werde nun von Platz zehn aus starten, das ist nicht ideal, aber ich kann auf jeden Fall noch einige Punkte holen", sagte Kovalainen.

Ferrari außer Reichweite

Punkte holen. Das ist nicht nur das Ziel von Kovalainen, auch Hamilton kann sich von Startplatz 13 aus nur noch Hoffnungen auf Schadensbegrenzung machen. Zu wenig im Kampf um eine gute Position in beiden WM-Wertungen.

Denn von den Plätzen zehn und 13 aus kann McLaren nicht einmal davon träumen, Ferrari in Magny-Cours gefährlich werden zu können.

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Räikkönen konnte Benzin sparen

Die Roten waren das ganze Wochenende überlegen und steuern von den Startplätzen eins und zwei einem klaren Doppelsieg entgegen, wenn das Rennen normal verläuft.

"Bisher war es ein sehr gutes Wochenende", fasste Pole-Setter Kimi Räikkönen zusammen. Aber: "Zählen tut es nur im Rennen. Wir brauchen unbedingt Punkte."

Sein Vorteil: Dadurch, dass sein erster Startplatz frühzeitig feststand, konnte er sogar auf eine schnelle Runde verzichten und so Benzin sparen. Das kann in Punkto Strategie noch einmal sehr wichtig werden.

Räikkönen muss nach zwei Nullnummern in Folge seinen Teamkollegen Massa schlagen, um in der Fahrer-WM am Brasilianer dranzubleiben. Beide Ferrari-Piloten kämpfen um den Sieg - sonst wohl niemand.

Kubica profitiert von McLaren-Strafen

Auch nicht WM-Spitzenreiter Robert Kubica, obwohl er wie schon häufiger in dieser Saison von den Fehlern der Konkurrenz profitierte. Eigentlich war der Pole im Qualifying nur Siebter, die Strafen gegen die McLaren-Piloten spülten ihn aber um eine ganze Startreihe auf Position fünf nach vorne.

Von dort aus hat er realistische Chancen, die WM-Führung zu verteidigen. Denn obwohl er Ferrari wohl nicht wird schlagen können, würde ihm im Fall eines Räikkönen-Sieges ein vierter Platz reichen, um vorne zu bleiben.

"Unser Paket passt hier nicht perfekt"

"Mein Ziel ist es jetzt, morgen so viele Punkte wie irgend möglich zu holen", sagte Kubica angesichts offensichtlicher Probleme mit dem Auto. "Die Balance des Autos ist nicht so wie ich sie haben will, und ich habe insgesamt zu wenig Grip. Es sieht so aus, als hätten wir hier ein schwieriges Wochenende."

Das bestätigte BMW-Teamchef Mario Theissen: "Wir haben schon am Freitag und am Samstagmorgen gesehen, dass wir hier nicht die gewohnte Stärke haben. Es gibt andere Teams, die auf unserem Niveau fahren. Unser Paket passt hier einfach nicht perfekt."

So steht es in den Qualifying-Duellen

Mehr Benzin als Alonso und Trulli

Jetzt geht es für Kubica darum, gegen Fernando Alonso und Jarno Trulli, die beide vor ihm stehen, um Platz drei zu kämpfen. Kann er zumindest einen der beiden niederringen, wird er die WM-Führung behalten, wenn nicht ausgerechnet Massa den Grand Prix gewinnt.

Die Mission ist klar, die Chancen sind nicht schlecht. Theissen prognostiziert: "Wir gehen davon aus, dass die Autos, die direkt vor uns stehen, viel leichter unterwegs sind als wir."

Möglich, aber verlassen sollte sich Robert Kubica darauf nicht.

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