Noch ist bei McLaren alles friedlich

Von Alexander Mey
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© Getty

München - Drei Stunden sind sie schon gefahren und haben sich noch kein einziges Mal berührt. Es gab noch nicht einmal eine böse Geste oder ein böses Wort. Nach dem Training in Fuji herrscht zwischen den McLaren-Streithähnen Fernando Alonso und Lewis Hamilton noch Frieden.

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Vielleicht liegt es an der beruhigenden Atmosphäre am Fuße des altehrwürdigen Fuji, der das Panorama für den neuen Austragungsort des Japan-GP bildet.

Wahrscheinlich liegt es aber einfach nur daran, dass es am Freitag noch nicht um wirklich viel ging. Zumindest nicht um Startplätze und WM-Punkte. Wohl aber darum, die neue Strecke zu verinnerlichen, das Auto abzustimmen - und ganz nebenbei noch ein Zeichen in Richtung Konkurrenz zu setzen.

Tagesbestzeit von Hamilton 

Das gelang den Silberpfeilen am besten, und bei den Silberpfeilen dem jungen Hamilton. In 1:18,734 Minuten fuhr der WM-Führende gut zwei Zehntel schneller als Alonso - Tagesbestzeit.

Erst dann kamen die Ferrari, bei denen Kimi Räikkönen unbedingt einen Sieg braucht, um seine Chancen auf den Fahrer-Titel zu wahren. Im Training wurde der Finne in 1:19,119 Minuten Dritter vor seinem Teamkollegen Felipe Massa.

Das erste Training am Vormittag war noch in Ferrari-Hand gewesen. Räikkönen lag mit seiner besten Zeit an der Spitze vor Massa und den beiden Silberpfeilen.

"Es hätte nicht besser laufen können"

Dass sich das am Nachmittag gedreht hat, stimmte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug für das Wochenende sehr zuversichtlich. "Es hätte bisher nicht besser laufen können. Es ist schon ein Gradmesser, wenn man auf einer neuen Strecke, auf der alle bei null anfangen, so schnell ist", sagte er im Premiere-Interview.

Sportlicher Erfolg ist im Moment das einzige, woran sich Haug aufrichten kann, denn auf persönlicher Ebene ist mit Alonso nach wie vor nichts anzufangen.

Haug pocht auf Alonso-Vertrag 

"Ich höre und lese natürlich, dass da einige Störfeuer vor allem aus der spanischen Presse kommen, aber das ist normal. Da will man sich positionieren", gab sich der Mercedes-Sportchef gelassen.

Er schließt nach wie vor nicht aus, dass Alonso auch 2008 bei den Silbernen fährt: "Wir haben einen bestehenden Vertrag."

Sorgenfalten bei BMW und Rosberg 

Die Sorgen von BMW-Sauber sind eher sportlicher Natur. Robert Kubica und Nick Heidfeld kamen im Training überhaupt noch nicht in die Gänge und mussten sich mit den Plätzen zehn und 14 begnügen.

Nico Rosberg wurde im Williams zwar passabler Neunter, musste aber dennoch eine bittere Pille schlucken. An seinem Auto muss der Motor gewechselt werden. Das heißt, er verliert nach dem Qualifying am Samstag zehn Startplätze.

Starke Vorstellung von Toyota

Auf der Haus- und Hofstrecke machte Toyota einen starken Eindruck. Jarno Trulli fuhr die fünftschnellste Zeit, Ralf Schumacher kam als bester Deutscher auf Position acht.

Stark war auch der Auftritt von Adrian Sutil Der Meister der japanischen Formel-3-Meisterschaft nutzte seine Streckenkenntnis und wurde im Spyker insgesamt 15. Im ersten Training lag er sogar auf Platz neun.

Toro-Rosso-Pilot Sebastian Vettel belegte den 19. Platz.

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