Showdown auf der Asche von Alfter

Von Dirk Burkhardt
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© VfL Alfter

Köln - Auf der Asche von Alfter fällt die Entscheidung. Nur wenn der VfL Leverkusen Sonntag in Alfter stolpert und Fortuna sein Heimspiel gegen Borussia Freialdenhoven gewinnt, bekommen die Kölner ihr Aufstiegsendspiel am letzten Spieltag in Leverkusen.

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Aber dürfen die Fortuna-Fans überhaupt auf den VfL Alfter hoffen? Wird sich der Viertletzte der Liga noch mal richtig reinhängen gegen den Tabellenführer?

SPOX.com hat sich bei Alfter umgehört und kann der Fortuna Mut machen. "Wir geben tausend Prozent Herzblut, unsere Mannschaft ist bis in die Haarspitzen motiviert", verspricht Alfters Manager Uwe Emons.

Alfter braucht die Punkte dringend

Erstens, weil Alfter die Punkte selbst bitter nötig hat. Der Klub vor den Toren Bonns liegt auf einem Abstiegsplatz, doch nur das schlechtere Torverhältnis trennt Alfter vom rettenden 12. Platz.

Und zweitens pflegt Alfter schon seit längerem gute Beziehungen zur Fortuna. "Ich bin selbst jahrelang in guten, alten Zeiten ins Südstadion gefahren und bedaure sehr den Niedergang. Heute haben wir ein sehr gutes Verhältnis zu Präsident Klaus Ulonska und Dr. Merkle, denen ich nur alles Gute wünschen kann", sagt Emons.

Mythos Alfter-Asche

Außerdem verteidigt in Michael Henseler ein waschechter Alfterer für die Fortunen. In der Jugend des VfL begann Henseler seine Laufbahn. "Der Michael ist noch oft bei uns am Platz, der hat uns auch schon richtig heiß gemacht", so Emons.

Der Aschenplatz des Waldstadions zählt zu den Trümpfen der Alfterer, "Das ist fast schon ein Mythos", meint Emons. Nur zwei Heimspiele hat Aufsteiger Alfter in dieser Saison verloren, eines davon gegen die Fortuna.

Die Niederlagen in zuvor drei Jahren Landesliga konnte man an einer Hand abzählen. Im Mittelrheinpokal unterlag man 2007 der zweiten Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen erst im Elfmeterschießen.

Fans aus Köln willkommen

Ganz besonders setzt Emons auf den zwölften Mann - und der darf laut Emons gerne aus Köln kommen: "Wir haben selber 300 bis 400 Fans, die recht fanatisch sind. Wenn noch mal so viele aus Köln kommen und uns unterstützen, dann wird es Leverkusen vor dieser Riesen-Kulisse sehr, sehr schwer haben. Das könnte der letzte Kick für unsere Mannschaft sein."

Ohnehin will sich Alfter unter keinen Umständen mit einer Niederlage von seinem Ascheplatz verabschieden, der künftig durch einen Kunstrasenplatz ersetzt wird. "Leverkusen wird uns sicher wie beim 2:0 im Hinspiel spielerisch überlegen sein. Aber wir setzen unsere geballte Kampfkraft dagegen. Wir brennen jetzt schon und Leverkusen wird merken, wie es auf Asche zur Sache gehen kann", verspricht Emons einen großen Kampf.

Hamburg-Reise als Belohnung

Der soll ja auch nicht unbelohnt bleiben von Seiten der Fortuna-Fans. Ein Hamburger Pensionsbesitzer, der langjähriger Fortuna-Fan ist, hat die Mannschaft des VfL Alfter inklusive Trainer und Betreuer zu einem Wochenendbesuch nach Hamburg eingeladen - sollte Alfter nicht verlieren. Auch in Internetforen wird den Alfterern aus Köln reichlich Frei-Kölsch versprochen.

"Das haben unsere Jungs natürlich mitbekommen. Wir kommen dann auch gerne nach Köln, um das eine oder andere Kölsch zu trinken", schmunzelt Emons. Aber vorher stehen noch 90 Minuten harte Arbeit.

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