Licht aus, Spot an!

Von Max-Jacob Ost
Haben hoffentlich Sonnencreme dabei: Hunt und Marin fehlt der Schatten von Özil
© Getty

Ungewöhnlich hell ist es in Bremen. Denn nach dem Wechsel von Özil richten sich die Scheinwerfer auf Hunt und Marin. Zwei Spieler, so durschaubar wie eine Blackbox. Nur eines von vielen Themen der Blogschau.

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Da haben wir ihn also, unseren spektakulären Özil-Transfer kurz vor Saisonbeginn. Zwar am Ende so überraschend wie ein Kalauer in einer Delling-Moderation, aber im Grunde sind wir alle doch dankbar für den Gesprächsstoff. Deshalb ist es auch passend, dass mit Özil ein Spieler wechselt, der den Betrachter in seiner Karriere oft mit mehr Fragezeichen hinterlassen hat als Jörg Draeger seine Kandidaten in "Geh aufs Ganze!".

Mal Magnet, mal Büroklammer

Mal riss der Junge ein Spiel an sich wie ein Elektromagnet eine Büroklammer, mal spielte er so lethargisch und glücklos, dass sogar eine Büroklammer größere Körperspannung aufbrachte. Wie das bei den Königlichen gut gehen soll? Man weiß es nicht. Man wird es sehen. Und vor allem: Wir alle werden drüber reden. Anders als über Kevin Kuranyi zum Beispiel, der zu so einer Art Tupac der Bundesliga geworden ist. Es gibt Gerüchte, dass er noch lebt, aber Genaues weiß man irgendwie nicht.

Fest steht: Über Bremen wird geredet werden, in dieser Saison. Im Scheinwerferlicht stehen jetzt aber andere. Ein Hunt zum Beispiel, oder ein Marin. Also Spieler, die dem Mesut der Nation sehr ähnlich sind: Durchschaubar wie eine Blackbox. Mal sehen, wie sich das jetzt verändert, ohne den Schatten eines Özil. Egal wie es für Werder läuft: So ruhig wie einst wird es erstmal wohl nicht werden. Man mag sich gar nicht ausmalen, wie sehr sich Dampfplauderer Thomas Schaaf darüber freut...

 

Nach Özil: Die Suche nach dem Juwel

"Nun werden wir sehen wie gut Mesuts Ausbildung war, die er ja eigentlich schon auf Schalke bekommen hat. Hier war es der Feinschliff. Das Juwel ist zwar noch nicht in optimalem Zustand, aber längst kein Rohdiamant mehr. Die Aufgabe unseres Vereins ist es, weitere davon zu finden. Mit Marin hat man schon einen. Arnautovic ist wohl auch einer. Vielleicht Wesley oder Ben Arfa. Wir sollten stolz darauf sein, dass solche Spieler bei uns so aufblühen können, wie bei kaum einem anderen Verein in Europa.

Ob der Sprung für Mesut zu früh kam wird sich zeigen. Mourinho scheint von ihm überzeugt zu sein und ich kann mir nicht vorstellen, dass er ihn verheizen wird. Vielleicht ist er in ein paar Jahren ein Superstar, vielleicht ein gescheitertes Supertalent, aber er hat den Sprung gewagt. Guten Flug und gute Landung, Mesut!"

Meine Saison mit dem SVW: Danke, Mesut!

 

Lars Lunde: Ein typischer Bayern-Spieler

"Und dennoch ist Lars Lunde gleich in zweifacher Hinsicht ein typischer Bayern-Spieler. Er steht gewissermaßen sinnbildlich für eine unglückliche Einkaufspolitik der Bayern, die Mitte der 80er Jahre ihren Anfang nahm. Böse Zungen behaupten gar, er sei der Fall Null in der Riege der Bayern-Stürmer aus dem Ausland gewesen, die sich alsbald nach ihrer Verpflichtung als Fehleinkauf erwiesen. Ob Ekström, McInally, Mihajljovic, Valencia oder Papin, alle seien sie irgendwie nur billige Blaupausen des gescheiterten Dänen.

Am Beispiel Lundes lässt sich aber auch eine ganz andere Seite des FC Bayern zeigen. Familiensinn und soziales Bewusstsein, beides Werte, die Uli Hoeneß wie kaum ein anderer im Profi-Fußball verinnerlicht hat, haben wohl selten eine solch nachhaltige Bedeutung erlangt wie im Fall des Lars Lunde. Denn als dieser schwerverletzt aus dem Koma erwachte, war es Uli Hoeneß, der sich Lundes annahm, obwohl dieser längst nicht mehr Angestellter des FC Bayern war. Hoeneß organisierte die medizinische Versorgung des Dänen und nahm ihn nach seiner Genesung für mehrere Monate im eigenen Hause auf, wo er von Gattin Susanne wie ein drittes Kind betreut wurde. So beschreibt es Lunde noch heute selbst, der dem heutigen Bayern-Präsidenten unverändert dankbar ist. Vielleicht wäre es zu viel, in Hoeneß eine Vaterfigur für Lunde zu sehen. Mehr als ein Freund ist er aber allemal."

Voegi: FCB Kult-Kicker (I) - Lars Lunde

 

Taktik oder Emotion?

"Ich habe das schon unzählige Male versucht. Immer wieder nehme ich mir vor, ein Spiel nicht nur zu sehen (und, nicht zu vergessen, zu genießen), sondern auch zu studieren. Ich will darauf achten, welcher Spieler in welcher Situation zu welchem anderen Spieler passt. Welcher Spieler wann seine Position offensiver oder defensiver interpretiert als zu Beginn des Spiels. Das funktioniert auch meistens ganz ordentlich. Für fünf Minuten. Irgendwann ist das weg, meistens ergreift mich das Spiel dann, insbesondere, versteht sich, wenn ich im Stadion bin. Spätestens die erste Torchance vernichtet meine Konzentration aber endgültig.

Es ist - man entschuldige mir mein vielleicht überflüssiges Pathos - ein bisschen wie mit der Liebe. Am Anfang beschließt man womöglich rational und überlegt zu handeln, das hat schließlich immer seine Vorteile. Doch diese Vorsätze kann man normalerweise alsbald über den Haufen werfen, da die Sinne den Verstand über kurz oder lang erbarmungslos niederstrecken."

Lauthals: Wie ich Fußball gucke

 

2.Liga: Saisonvorschau für alle Teams

Blogger Arm3nia verdient sich derzeit das SPOX-Fleißbändchen am goldenen Band: Er schreibt für jeden Zweitligaverein eine kleine Saisonvorschau. Für euch im Überblick hier noch einmal die bisherigen Teile:

Arminia Bielefeld

Union Berlin

Karlsruher SC

VfL Osnabrück

FC Ingolstadt

Erzgebirge Aue

FSV Frankfurt

SC Paderborn

Rot-Weiß Oberhausen

 

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