Maik Zirbes hat seine starke Form bestätigt und Roter Stern bei Panathinaikos zum Sieg geführt. Zagreb bekam in Malaga richtig auf die Mütze. Moskau setzte sich trotz Verletzungssorgen gegen Barcelona durch. Fenerbahce gelang ein Comeback. Kaunas verliert trotz starker Vorstellung in Madrid und im Derby verliert der Newcomer. Außerdem: Shved ist für Moskau in Scoring-Laune
Gruppe E
Fenerbahce Istanbul (3-0) - Lokomotiv Kuban Krasnodar (2-1) 85:79 (BOXSCORE)
Danach sah es lange nicht aus. Kuban zog im zweiten Viertel mit einem 14:0-Lauf davon und führte auch über weite Strecken der zweiten Hälfte, aber am Ende fuhr doch Fener den Sieg ein. "Wir sind richtig schlecht ins Spiel gekommen, aber haben uns in der zweiten Hälfte zurückgekämpft. Das passiert manchmal. Wir haben uns als Einheit präsentiert und haben gekämpft", analysierte Center Jan Vesely.
Der Tscheche ging voranging und brachte die Türken nach einem 10:0-Lauf im Schlussviertel erstmals wieder in Führung. Bogdan Bogdanovic und Luigi Datome sorgten dann mit Dreiern für die Entscheidung in Istanbul. Malcolm Delaney, der in den ersten beiden Top16-Wochen den MVP-Award einheimste, war dieses Mal nicht ganz so auffällig. Der Ex-Münchner kam auf 12 Zähler und 7 Assists, leistete sich aber auch 4 Ballverluste und traf nur einmal aus dem Spiel heraus.
Dennoch zollte Feners Coach Zejlko Obradovic den Russen Respekt: "Lokomotiv ist ein richtig gutes Team, sie sind ein sehr geduldiges Team, das den Ball gut bewegt. Glückwunsch an meine Spieler und vielen Dank für den Support unserer Fans."
Panathinaikos Athen (1-2) - Roter Stern Belgrad (1-2) 63:74 (BOXSCORE)
Wie immer war es ein Hexenkessel in Athen, der beide Teams anstachelte. Es wurde eine defensive Schlacht, in der letztlich Maik Zirbes mit 12 Punkten bester Werfer der Belgrader war. Der deutsche Center schnappte sich dazu noch 4 Rebounds. Stefan Jovic schlitterte zudem knapp an einem Triple-Double (9 Punkte, 8 Rebounds und 8 Assists) vorbei.
"Ich fühle mich toll, weil wir einen großartigen Auswärtssieg errungen haben. Es ist immer schwierig, hier zu gewinnen, aber wir haben es geschafft. Ich denke, dass wir das bessere Team auf beiden Seiten des Courts waren und eine sehr solide und effektive Partie abgeliefert haben. Wir haben den Ball gut bewegt, die wichtigen Würfe getroffen und ihnen nicht erlaubt, ihr Spiel zu spielen. Keine Frage, unsere Einstellung war der Schlüssel zum Erfolg", bilanzierte Zirbes anschließend.
Roter Stern bestimmte die Partie und hielt sich Panathinaikos mit guter Defense vom Leib. "Es ist eine blöde Niederlage, aber nicht das Ende der Welt. Wir haben ohne Energie, Lust und Feuer gespielt und das gegen ein Team, das all das verkörperte", schimpfte James Gist, der mit 15 Punkten noch der beste Werfer der Griechen war: "Wenn du das grüne Trikot von Panathinaikos trägst, musst du sich wehren und dem Gegner nicht erlauben, sein Spiel durchzuziehen."
Unicaja Malaga (2-1) - Cedevita Zagreb (1-2) 90:67 (BOXSCORE)
Es war ein Start-Ziel-Sieg für die Spanier, die keine große Mühe mit dem Gast aus Kroatien hatten. Unicaja griff sich in der ersten Hälfte gleich 11 Offensiv-Rebounds (19 insgesamt) und zeigte sich zudem auch von Downtown äußerst treffsicher. So lagen sie schon zur Pause mit komfortablen 21 Punkten vorne.
Cedevita kam in der Folge nur noch auf 15 Punkte ran und war Malaga in allen Punkten unterlegen. Unicajas Coach Joan Plaza konnte sich den Luxus erlauben, alle seine Spieler einzusetzen. Mindaugas Kuzminskas war mit 17 Zählern bester Werfer.
"Für uns war das ein ganz wichtiger Sieg. Wir müssen unseren Heimvorteil hier verteidigen und jedes Spiel hier in Malaga gewinnen. Wir waren sehr fokussiert und konnten das über 40 Minuten aufrechterhalten", analysierte der Litauer.
Auf Seiten der Zagreber mutierte das Geschehen zu einer One-Man-Show von Luka Babic. Der Forward kam auf 24 Punkte. "Wir wussten, dass es schwer werden wird. Wir wussten, dass sie das beste Offensiv-Rebound-Team sind und es war inakzeptabel ihnen 19 offensive Abpraller zu erlauben. Das war der Schlüssel unserer Niederlage", ärgerte sich Babic.
Anadolu Efes Istanbul (2-1) - Darussafaka Dogus Istanbul (0-3) 84:71 (BOXSCORE)
Nur wenige Tage nach dem Pokalspiel in der Türkei bekam Darassafaka die Chance zur Revanche gegen Anadolu. Am Montag lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, in dem Efes knapp mit 80:76 die Oberhand behielt. Dieses Mal war die Sache aber deutlicher klarer.
Die Newcomer von Darussafaka führten sogar im ersten Durchgang, aber Jayson Granger (15 Punkte, 8 Assists) erlebte einen starken Abend von der Bank und führte sein Team zu einer 36:27 Halbzeit-Führung. Mit einem 12-0-Rund eröffneten die Gastegeber die zweite Hälfte, wobei Cedi Osman mit 5 Punkten und 2 Blocks innerhalb von 30 Sekunden sogleich für klare Verhältnisse sorgte.
Der Stadtrivale versuchte durch Ender Arslan, der 14 Punkte von der Bank beisteuerte (4/7 3FG) zurückzukommen, doch selbst die 20 Punkte von Scottie Wilbkein reichten am Ende nicht aus, um am Sieg der Heimmannschaft noch zu rütteln.
Besonders unter dem Korb war Efes klar überlegen und schnappte sich fast 20 Rebounds mehr als der Gegner (48:29). Außerdem saß der Freiwurf deutlich sicherer und dank einem gut aufgelegten Thomas Heurtel (10 Assists) verzeichnete man gleich 23 Vorlagen auf dem Scoresheet.
Gruppe F
ZSKA Moskau (2-1) - FC Barcelona Lassa (1-2) 93:82 (BOXSCORE)
Die Vorzeichen standen nicht sonderlich gut, Moskau musste auf Nando De Colo, Joel Freeland, Victor Khryapa and Pavel Korobkov verzichten. Doch das restliche Team bewies, dass der Kader tief genug ist, um auch gegen ein Spitzenteam wie Barcelona zu bestehen. So kamen Dmitry Kulagin und Ivan Lazarev zu ihren ersten Starts in der Euroleague. Für Lazarev waren es sogar die ersten Minuten überhaupt.
Dazu spielten sie dieses Mal nicht in der ZSKA-Universal-Sporthalle, sondern in der fast drei Mal so großen Megasport-Arena. Das pushte zusätzlich. "Es war unglaublich die ganzen Menschen zu sehen und ihre Unterstützung zu spüren. Ich habe das erste Mal in dieser Arena gespielt. Wir haben all diese Energie mit ins Spiel genommen. Es war hart, ohne unsere ganzen verletzten Spieler zu spielen, sie sind schließlich ein wichtiger Teil unseres Teams", beschrieb Kyle Hines die Partie.
Moskau fing direkt Feuer und traf 9 der ersten 11 Dreier. Nach der Pause sorgte dann ein 18:4-Lauf für die Vorentscheidung. Zumal sich Barcas Juan Carlos Navarro zu zwei technischen Fouls hinreißen ließ und die letzten 10 Minuten von draußen aus anschauen musste. Im Schlussviertel versuchte Alex Abrines noch einmal das Spiel zu drehen, aber auch seine 3 Dreier brachten kein Comeback.
Trotz seiner Hinausstellung war Navarro mit 16 Zählern bester Werfer der Katalanen. Cory Higgins erzielte 20 Punkte für die Moskoviter, Superstar Milos Teodosic erzielte 16 Zähler und 6 Assists.
Khimki Moskau (2-1) - Laboral Kutxa (1-2) 76:68 (BOXSCORE)
Auf einen überraschenden Auftaktsieg über Stadtrivale ZSKA in der Runde der letzten 16 folgte letzte Woche eine deutliche Schlappe gegen das taumelnde Barcelona. Das Duell in Woche drei war also die erste echte Bestandsaufnahme für Khimki Moskau - und gerade Starspieler Alex Shved lieferte.
24 Punkte legte der Ex-NBA-Spieler auf und bekam dabei punktereiche Unterstützung von James Augustine, der 22 Zähler beisteuerte und 8 Boards pflückte. Die 13 Assists von Tyrese Rice rundeten einen starken Abend der Russen ab, die Laboral zu 19 Ballverlusten zwangen.
Gerade die Defense war der Schlüssel für den Erfolg von Moskau: Nachdem das Spiel mit 39:39 in die Halbzeit gegangen war, legte Khimki in der Verteidigung noch eine Schippe drauf. Zunächst konnte Laboral noch mithalten, doch ein 13-0-Run legte schließlich die Grundlage für den Moskauer-Sieg.
Die verzweifelten Versuche der Spanier, noch einmal ranzukommen, wurden von Augustine und Shved immer wieder zunichte gemachte. Der Shved-Dreier beim Stand von 68:61 nahm Laboral schließlich die letzte Hoffnung. Bei den Gästen kam kein Spieler über 9 Punkte hinaus und die Scoringlast verteilte sich auf viele Schultern. Gerade die fehlende Gefahr von außen brachte Laboral aber um einen möglichen Sieg (25 Prozent).
Real Madrid (2-1) - Zalgriris Kaunas (0-3) 92:86 (BOXSCORE)
Die Partie zwischen dem spanischen und dem litauischen Meister stand komplett im Zeichen des Euroleague-Debüts von Sarunas Jasikevicius. Nach der blamablen 63:96-Pleite der Litauer gegen die Brose Baskets Bamberg zog Kaunas die Reißleine und setzte Head Coach Gintaras Krapikas bereits zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte vor die Tür. Nachfolger: niemand Geringeres als der legendäre Saras.
Doch die Basketball-Legende konnte auch nichts an der dritten Niederlage in den Top 16 für Kaunas ändern. Hauptverantwortliche war Felipe Reyes, der 24 Punkte erzielte und damit im 243. Spiel in der Euroleague ein neues Career High setzte. Dazu kam Gustavo Ayon auf 16 Punkte, 15 Rebounds und 3 Blocks. Unterstützt durch Ex-Bayern-Spieler K.C. Rivers (14 Punkte) und Jonas Maciulis (12 Punkte), war Real gerade offensiv nicht kleinzukriegen.
Immer wenn Kaunas einen kleinen Lauf startete, waren die Gastgeber zur Stelle und feuerten die nächsten Würfe durch die Reuse. Im ersten Abschnitt zeigte Ayon seine Qualitäten, dann übernahm Reyes. Selbst die fünf Spieler um Renaldas Seibutis (13 Punkte), die allesamt zweistellig für Kaunas scorten, konnten nicht gegen die individuelle Klasse der Spanier ankommen.
Gerade das Duell unter den Brettern einwickelte sich zum entscheidenden Duell. Zwar traf Real ein wenig schlechter als die Litauer, die ordentlich Zielwasser getrunken hatte, doch für Madrid ergaben sich immer wieder zweiten Chancen, die zudem in vielen Fouls für Real mündeten. So kam der Titelverteidiger deutlich häufiger an die Linie und hatte kaum Mühe, die knappe Führung im letzten Viertel über die Zeit zu bringen.
Olympiakos Piräus (2-1) - Brose Baskets Bambergs (1-2) 72:77 (BOXSCORE)
Die Euroleague im Überblick
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