NHL

Schlimmste Torflaute seit 85 Jahren

Von SPOX
Chicagos Ryan Garbutt (Mitte) versucht sich gegen zwei Mann durchzusetzen
© getty

Die Anaheim Ducks haben bei den Chicago Blackhawks erneut zu Null verloren und einen uralten Negativrekord eingestellt. Die Arizona Coyotes profitieren von Torontos Fehlern, die Islanders gewinnen souverän.

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Chicago Blackhawks (6-3-0, 12 Pts) - Anaheim Ducks (1-5-2, 4 Pts) 1:0 OT BOXSCORE

Kann sich noch irgendjemand an die New York Americans erinnern? Nein? Egal! Fakt ist: Die Ducks haben das 1942 aufgelöste Team wieder aus der Kiste geholt. Nicht ganz freiwillig, versteht sich. Der Grund: In Chicago blieb Anaheim zum fünften Mal in den ersten acht Spielen ohne eigenen Treffer. Das passierte zuletzt den Americans in der Saison 1930/31.

"Das war unser bestes Spiel bisher", fiel das Fazit von Coach Bruce Boudreau trotzdem und richtigerweise relativ positiv aus. Die Ducks verteidigten über weite Strecken geschickt, spielten sich zahlreiche Chancen heraus, scheiterten aber entweder am eigenen Unvermögen oder am glänzend aufgelegten Goalie Corey Crawford (39 Saves).

In der Overtime war es aber wie schon beim 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Tampa Bay zwei Tage zuvor Jonathan Toews, der sich nach 51 Sekunden herrlich an der rechten Bande durchsetzte, mit Zug zum Tor ging und Frederik Andersen (23 Saves) keine Chance ließ.

So stehen für Anaheim, wo Korbinian Holzer 13:05 Minuten Eiszeit erhielt, nur vier Punkte und unterirdische sechs erzielte Tore zu Buche. Zur Einordnung: Den zweitschlechtesten Wert der Liga weisen derzeit die Penguins mit 13 Toren auf.

Beim amtierenden Champion sieht es nach vier Heimsiegen in Serie natürlich wesentlich besser aus. "Wir finden immer wieder einen Weg, um defensiv gut zu spielen", meinte Blackhawks-Trainer Joel Quenneville: "Wir haben uns vor allem bei gegnerischem Puckbesitz clever verhalten."

Toronto Maple Leafs (1-5-2, 4 Pts) - Arizona Coyotes (5-3-1, 11 Pts) 3:4 BOXSCORE

Die Coyotes scheinen ihre Schwächephase überwunden zu haben und wieder auf Kurs zu sein. Allerdings halfen die Gastgeber kräftig mit. Coach Mike Babcock schwoll angesichts der teilweise lächerlichen Verteidigung seiner Truppe schon früh der Kamm.

Max Domi und Shane Doan schenkten seinem Team bereits im ersten Drittel zwei Powerplay-Tore ein. Shawn Matthias traf zum zwischenzeitlichen 1:1. Im zweiten Abschnitt durfte Klas Dahlbeck quasi ohne Gegenwehr auf 3:1 erhöhen.

"Unser Unterzahlspiel war schwach", meinte Babcock, der auch mit seinem unsicheren Goalie James Reimer (20 Saves) nicht zufrieden sein konnte: "Und wie wir uns beim dritten Gegentor angestellt haben - also so etwas habe ich noch nicht gesehen, seit ich hier bin."

Kyle Chipchura traf im Schlussabschnitt zum 4:1, das Aufbäumen der Maple Leafs und die Tore von James van Riemsdyk und Morgan Rielly kamen zu spät.

Tobias Rieder konnte sich nicht in die Scorerliste eintragen. Der Coyotes-Center erhielt 21:28 Minuten Eiszeit, gab zwei Torschüsse ab und verzeichnete eine Plus-Minus-Bilanz von 0.

New York Islanders (6-2-1, 13 Pts) - Calgary Flames (2-7-0, 4 Pts) 4:0 BOXSCORE

Jaroslav Halak hielt seinen Kasten mit 29 Saves sauber und zeigte einmal mehr, warum es für Thomas Greiss mit Einsatzzeiten in naher Zukunft etwas eng werden dürfte. "Die Jungs vor mir machen einfach einen guten Job", blieb der Slowake bescheiden.

Lange hielt Calgary die Partie völlig offen. Erst nach dem Führungstor durch Mikhail Grabovski (PP) in der 35. Minute platzte der Knoten. Im Schlussabschnitt machten Frans Nielsen mit einem Doppelpack und Cal Clutterbuck den Deckel drauf.

"Wir haben uns mit Toren belohnt, die wir uns auch verdient hatten", sagte Islanders-Kapitän John Tavares. Und Coach Jack Capuano ergänzte: "Wir haben einfach ein gutes Spiel gemacht."

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