NHL

Die Serien halten

Von SPOX
Hjalmarsson, Goalie Crawford und Jonathan Toews (v.l.n.r.) feiern den Sieg über die Wild
© getty

Zum siebten Mal in Serie gewinnen die Chicago Blackhawks ein Playoff-Heimspiel gegen die Minnesota Wild und gehen in der Zweitrundenserie in Führung. Dabei wird jedoch ein großer Vorsprung aus dem ersten Drittel verspielt. In Montreal sehen die Zuschauer einen Double-Overtime-Krimi - und ein Siegtor für die Lightning, welches den Canadiens-Coach fürchterlich aufregt.

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Chicago Blackhawks - Minnesota Wild 4:3 - Serie: 1:0 BOXSCORE

Chicago und Minnesota. Für amerikanische Verhältnisse sind die beiden Teams ja mehr oder weniger Nachbarn - und man kennt sich mittlerweile gut. Im dritten Jahr in Serie treffen die Blackhawks in der Postseason auf die Wild - und zum dritten Mal will die Windy City die Saison des Rivalen beenden.

Der erste Schritt ist getan, auch wenn man nach starker Anfangsphase noch ganz schön zittern musste. Mit einer schönen Einzelleistung hatte Brandon Saad nach 75 Sekunden das 1:0 erzielt, noch im ersten Drittel legten Superstar Patrick Kane per One-Timer und Marcus Kruger mit seinem ersten Playoff-Tor nach.

Trotzdem wusste Verteidiger Niklas Hjalmarsson: "Wir haben ganz schön Glück gehabt." Denn die Wild legten im zweiten Drittel eine irre Aufholjagd hin, verschafften sich mit aggressivem Spiel Platz vor dem Tor von Corey Crawford und machten innerhalb von gut acht Minuten aus einem 0:3 ein 3:3.

Dass es zu mehr nicht reichte, lag an Blackhawks-Frischling Teuvo Teravainen. Im 37. Spiel seiner Karriere machte der 20-Jährige sein erstes Playoff-Tor - und wie. Von der linken Bande, fast schon an der blauen Linie, feuerte er aus dem Getümmel einen Wrister auf das lange Eck von Devan Dubnyk. Der Puck war in der Luft, wurde immer länger - und fand dann den Innenpfosten und das Netz.

"Ich habe ihn erst gesehen, da war er nur noch eineinhalb Meter vor mir", ärgerte sich der Goalie, der auf 31 Saves kam. "Da konnte ich nur noch nach ihm wedeln und habe ihn verfehlt. Wie er von der Bande kam, da habe ich den Puck und den Schuss nicht gesehen, aber das ist mein Job."

Auch der fünffache All-Star Ryan Suter ärgerte sich über die Niederlage: "Das ist Mist, aber das muss man abhaken. Wenn man ein Spiel gewinnt, muss man es vergessen. Wir haben verloren, wir müssen das auch vergessen. Und am Sonntag einfach besser sein." Das wird schwer: In den Playoffs hat Minnesota noch nie im United Center gewinnen können (0-7).

Montreal Canadiens - Tampa Bay Lightning 1:2 2OT - Serie: 0:1 BOXSCORE

Irgendwie ist es wie verhext für die Canadiens: Tampa können sie in diesem Jahr einfach nicht besiegen. Alle fünf Partien der Regular Season verloren die Kanadier - und nach einem wilden Game 1 setzte sich die Serie fort. Dafür benötigten die Gäste allerdings eine zweite Overtime. Und einen richtig heißen Goalie.

Ben Bishop machte aus seiner nervösen Anfangsphase das Beste und hielt danach einen Schuss der Hausherren nach dem anderen, teilweise aus kurzer Distanz und in spektakulärer Art und Weise. "Es ist schön, das erste Spiel zu gewinnen, so der Held des Abends, der 43 Saves markierte und lediglich bei Max Paciorettys Schlagschuss zum Ausgleich im Schlussdrittel nicht ganz so gut aussah. "Aber das bedeutet nicht viel. Wir haben in der Serie davor [gegen die Detroit Red Wings] das erste Spiel ja verloren."

Für das erste Tor des Abends hatte Tyler Johnson gesorgt, der einen Versuch aus der Distanz mit der Kelle unhaltbar abfälschte - und zwar Volley. Es war das bereits siebte Playoff-Tor für den 24 Jahre alten Center. Auf den dritten Treffer musste das ausverkaufte Bell Centre dann jedoch lange warten. Unter anderem auch deswegen, weil Lightning-Forward Nikita Kucherov seinen Treffer in der Overtime aberkannt bekam - er hatte Goalie Carey Price (33 Saves) ins Tor geschoben und so behindert.

"Darüber werde ich mich nicht beschweren, das ist schon vergessen", so der Kucherov, markierte er doch wenig später den Siegtreffer aus mittlerer Distanz, der links unten einschlug.

Das Problem nur: Kurze Zeit zuvor wurde eine klare Abseitsposition übersehen. Was Montreals Coach Michel Therrien dann auch so richtig wütend machte. "Das ist wirklich frustrierend, das sollte einfach nicht passieren. Das ist ja keine Strafe oder so, kein Judgement Call. Das ist eindeutig. Es war ganz klar Abseits, und dann haben wir verloren."

Sein Team wird im zweiten Heimspiel am Sonntag die Chance haben, den Fehler der Referees zumindest kurzzeitig vergessen zu machen. Nur müssen sie dafür irgendwie endlich gegen die Lightning gewinnen.

Die NHL-Playoffs im Überblick