NHL

Shutout! Sensationscomeback für L.A.?

Von SPOX
Kings-Goalie Jonathan Quick gelang in Spiel fünf der vierte Playoff-Shutout seiner Karriere
© getty

Durch das 3:0 in San Jose wahren die Los Angeles Kings nach einem 0:3-Rückstand in der ersten Playoffrunde ihre Chance auf das Weiterkommen. Boston setzt sich souverän gegen die Red Wings durch und trifft nun auf Montreal. Die Pittsburgh Penguins und Colorado Avalanche erspielen sich den Matchball

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Boston Bruins - Detroit Red Wings 4:2 - Serie: 4-1 BOXSCORE

"We want the Cup!" Bostons Fans machten kurz vor Ende deutlich, wohin die Reise der Bruins gehen soll. Dabei war das Spiel und damit die Serie noch nicht einmal endgültig entschieden. Nach Henrik Zetterbergs Tor fehlte Detroit schließlich lediglich ein weiterer Treffer zur Overtime. Natürlich nahmen die Red Wings Goalie Jonas Gustavsson (29 Saves) vom Eis. Wie so oft profitierte jedoch der Gegner.

Nach einem Faceoff vor Bostons Gehäuse schnappte sich Jarome Iginla die Scheibe und schob sie ins leere Netz. 4:2. 4:1. Ein Spaziergang zum Playoff-Auftakt also? "Diese Serie war wesentlich härter als das Ergebnis aussagt", erklärte Bruins-Kapitän Zdeno Chara, der Sekunden vor Ende des zweiten Drittels das 2:1 besorgt hatte. "Ich denke, wir haben das aber ganz gut hinbekommen. Wir waren bereit und haben unseren Job erledigt."

Und tatsächlich: Nachdem Boston das erste Spiel gegen die Red Wings überraschend verloren hatte, folgten vier Siege, die dem besten Team der Regulären Saison nun das Zweitrundenduell mit den Montreal Canadiens bescheren. Die Habs durften sich bereits genüsslich zurücklehnen, nachdem sie Tampa in Runde eins gesweeped hatten.

Pittsburgh Penguins - Columbus Blue Jackets 3:1 - Serie: 3-2 BOXSCORE

Sidney Crosby und Evgeni Malkin in der derselben Line. Die Botschaft von Penguins-Coach Dan Bylsma kam an - jedenfalls mit ein wenig Verzögerung. Denn nachdem die deutlich favorisierten Pens mit Columbus, das zuvor noch nicht ein einziges Playoff-Spiel gewonnen hatte, in Runde eins bislang mehr Probleme hatten, als erwartet, lagen sie nach Boone Jenners Treffer auch in Spiel fünf zunächst zurück.

Diesmal war Pittsburgh jedoch das aggressivere Team. Hatten die Blue Jackets in drei der vier Spiele zuvor noch mehr Torschüsse abgegeben als der der Favorit, deckten die Penguins Goalie Sergei Bobrovsky diesmal mit satten 50 Schüssen ein.

"Wir haben hart gekämpfte", war Crosby im Anschluss entsprechend zufrieden. "Wir haben alles gegeben und waren richtig aggressiv. So müssen wir spielen. Natürlich wird das nicht immer zu 50 Schüssen führen, aber so spielen wir nun mal." Dem Superstar selbst gelang zwar auch im fünften Spiel kein Treffer, das Toreschießen übernahmen dafür Chris Kunitz, Jussi Jokinen und Kris Letang.

Colorado Avalanche - Minnesota Wild 4:3 OT - Serie: 3-2 BOXSCORE

Glücklich war Minnesota am Ende sicher nicht. Nicht nur, dass die Wild in Runde eins nun 2:3 zurückliegen, sie fühlten sich auch noch um den möglichen Sieg betrogen. Bis gut eine Minute vor dem Ende hatten sie geführt, ehe P.A. Parenteau Colorado in die Verlängerung rettete. Nicht wenige hatten Paul Stastny beim Ausgleich jedoch im Abseits gesehen, was Minnesota selbstverständlich sauer aufstieß.

"Sie haben es nicht gesehen und wir dafür bezahlt", ärgerte sich Ryan Suter, wollte das aber nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Keine Ausreden. Wir müssen in der Verlängerung einfach besser spielen und den Jungen einfach mehr unter Druck setzen."

Der Junge hört auf den Namen Nathan MacKinnon und war am Ende dank seines entscheidenden Treffers für Colorados Sieg verantwortlich. Mit 18 Jahren. Der Rookie hat in seiner ersten Playoffserie überhaupt nicht ansatzweise wie ein Neuling auf und hat bereits 2 Tore und Assists auf dem Konto. "Der Junge ist etwas Besonderes", meint deshalb auch Parenteau. "Ich weiß, es klingt wie ein Klischee, aber es ist einfach beeindruckend, ihm zuzusehen."

San Jose Sharks - Los Angeles Kings 0:3 - Serie: 3-2 BOXSCORE

Eigentlich war die Serie bereits entschieden - und L.A. ausgeschieden. Allem Anschein nach waren die Sharks einfach zu gut für ihren kalifornischen Rivalen. Nach drei Spielen führte San Jose mit 3:0. Sweep? Mitnichten. Denn plötzlich wirken die Kings wie das bessere Team. Ein 3:0 in gegnerischer Halle ist schließlich eine Ansage, auf die, so die Hoffnung in L.A., noch weitere folgen sollen.

"Irgendwie ist es ein wenig einschüchternd. Wir sind so weit gekommen, um zwei Spiel zu gewinnen. Jetzt brauchen wir weitere zwei", erklärte Defenseman Drew Doughty. "Das setzt uns aber auch mehr unter Druck, weil wir den Erfolg schon riechen können. Andererseits dürfen wir nicht zu weit vorausdenken. Es liegt noch viel Arbeit vor uns."

Ein gutes Stück Arbeit hatte im SAP Center auch Jonathan Quick zu verrichten. 30 Schüsse gaben die Sharks ab, scheiterten mit jedem einzelnen jedoch am Kings-Goalie, dem damit der vierte Playoff-Shutout seiner Karriere gelang. Gegenüber Antti Niemi musste nach drei Gegentoren aus 19 Schüssen vorzeitig vom Eis. Allerdings war das Spiel da bereits entschieden, weshalb die Kings nun die Chance haben, als erst viertes Team der NHL-Geschichte eine Playoff-Serie nach einem 0:3-Rückstand noch für sich zu entscheiden.

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