NFL

Shootout im Superdome?

Matt Stafford (l.) und Saints-Quarterback Drew Brees: Wer hat diesmal die Nase vorn?
© getty

Zum Abschluss von Week 15 empfangen die New Orleans Saints die Detroit Lions im heimischen Superdome. Dort waren die Hausherren zuletzt bei Night Games eine Macht, betont MySPOX-User Don_Ron- und stellt einen Aufwärtstrend der Defense fest. Redakteur Stefan Petri setzt dagegen auf einen Auswärtserfolg: Für die Lions und ihre gut aufgelegte Offense ist das Spiel einfach wichtiger. SPOX zeigt die Partie in der Nacht auf Dienstag (2.30 Uhr) im LIVESTREAM FOR FREE!

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New Orleans Saints (5-8) - Detroit Lions (4-9) (Di., 2.30 Uhr im LIVESTREAM )

MySPOX-User Don_Ron:

Primetime-Game im Mercedes Benz Superdome zu New Orleans. Zu Gast zum fröhlichen Scheibenschießen mit den Saints - denn das könnte es werden - sind die Detroit Lions. Für die Gegner der Saints bedeutet es meist nichts Gutes, wenn sie zu einem Spiel zur besten Sendezeit anreisen müssen. Denn im Rampenlicht blühen Erstere regelmäßig richtig auf, egal wie die Saison bis dahin verläuft: 16 der letzten 17 Primetime-Games im Big Easy wurden gewonnen.

Die Saints stehen aktuell bei einer Bilanz von 5-8, die Lions bei 4-9. Für beide Teams muss man festhalten, dass die Saison eine herbe Enttäuschung ist. Es geht um nichts mehr, außer den Fans ein frohes Weihnachtsfest zu bescheren. Und für einige Spieler oder auch Trainer geht es in den letzten Spielen der Saison natürlich auch noch um ihre Jobs.

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In der Offensive ist für die Saints der Schlüssel zum Spiel die O-Line. Die Schwachstellen sind vor allem die beiden Guard-Positionen, wobei Rookie Andrus Peat letzte Woche in seinem zweiten Start als Left Guard durchaus eine gute Figur gemacht hatte. Nicht nur für Drew Brees wäre eine gute Leistung der Line wichtig, sondern auch für das Laufspiel in Person von RB Tim Hightower, welcher nach drei Jahren Pause am vergangenen Sonntag das erste Mal wieder in der NFL spielte (28 CAR, 85 YDS, TD) und die verletzten Ingram und Robinson ersetzt. Die Passing Offense funktioniert weiterhin recht gut, vor allem auch durch die guten Leistungen von WR Willie Snead (52 REC, 798 YDS, 3 TDs), den vor der Saison wohl kaum einer auf dem Zettel hatte.

Wenn die Defense steht...

Aber um das Spiel dann tatsächlich auch gewinnen zu können, kommt es natürlich auf die Defense an. Darauf, ob sie genügend Druck auf Matthew Stafford ausüben kann. Der Pass Rush der Saints ist eine bekannte Baustelle, aber gegen die Lions O-Line, die diese Saison schon wieder 35 Sacks zugelassen hat, sollte es Cam Jordan, Hau'oli Kikaha und Co. durchaus möglich sein, zu dieser Statistik noch den einen oder anderen Sack hinzufügen.

Positiv auf die Leistungen der Saints Defense wirkt sich die Anwesenheit von LB Dannell Ellerbe aus, wie man letzte Woche wieder beobachten konnte. Von den fünf Spielen, die er bisher mitgemacht hat, haben die Saints vier gewonnen. Er hilft der Defense nicht nur gegen den Run, sondern vor allem in der Coverage, zuletzt ein großes Problem der Saints.

Und dann wären da noch die Probleme mit den Cornerbacks. Delvin Breaux hat sich nach anfänglichen Problemen stark weiterentwickelt und gehört in seiner ersten Profisaison schon zu den besseren Cornern der Liga. Aber auf der anderen Seite spielt ja (leider) noch die personifizierte "Flag" Brandon Browner. Wenn der es schafft, nicht bei jedem zweiten Spielzug eine Strafe gegen sich zu proviozieren, sieht es für die Saints recht gut aus. Zeigt die Defense eine ähnlich gute Leistung wie letzte Woche gegen Tampa Bay, könnte es einen weiteren deutlichen Sieg für die Saints in einem Primetime-Game geben.

Stefan Petri (SPOX): Du hast Recht: Neben dem mollig-warmen Gefühl eines Sieges pünktlich zum Fest stehen auch Jobs auf dem Spiel. Da sehe ich bei den Lions aber einen "Vorteil", wenn man so will: General Manager Martin Mayhew wurde in der Saison vor die Tür gesetzt, Besitzerin Martha Ford hat die "Schnauze voll" von einem Verlierer-Team. Heißt: Der Druck auf Head Coach Jim Caldwell ist enorm hoch. Will der seinen Job halten, muss er in den letzten drei Spielen unbedingt liefern - die Saints, Niners und Bears sind sicher nicht unschlagbar.

Im Big Easy dagegen hält man hohe Stücke auf Coach Sean Payton. Dessen Job ist sicher - es sei denn, die Saints würden ihn zu einem Interessenten traden. Das wurde aber bislang standhaft dementiert, und so macht es für die Saints eigentlich sogar mehr Sinn, noch die eine oder andere Niederlage zu kassieren und einen höheren Pick im Draft abzugreifen. Ich erwarte natürlich kein "Tanking", aber eben auch nicht den unbedingten Willen oder gar verletzte Spieler auf dem Feld.

Stafford im Aufwind

Zum rein Sportlichen: Klar, die Heimstärke der Saints ist beeindruckend, gerade wenn die ganze Nation zuschaut - und Detroit ist in diesem Herbst nicht gerade eine Macht in der Fremde (1-5). Aber wenn man sich eine Defense aussuchen könnte, dann würde man wahrscheinlich die der Heiligen als Gegner auswählen. 3.624 Passing Yards, 36 Touchdowns, ein Passer Rating von 114. Ich glaube, die solide Leistung gegen die Bucs war ein Ausreißer nach oben - und jetzt warten Calvin Johnon, Eric Ebron, Golden Tate, dazu solide Pass Catcher aus dem Backfield. Ich weiß nicht, wie die Saints da gegenhalten können.

Im Line Play vielleicht, aber wenn sie Stafford (9 TDs, 1 INT in den letzten drei Spielen) früh zum Passspiel zwingen, ist das nicht unbedingt ein Vorteil. Und das Running Game hat in den letzten vier Wochen jeweils über 100 Yards herausgeholt. Selbst wenn das nicht mehr klappt: Die Pass Defense der Saints ist nicht umsonst die Nummer 32 der Liga.

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Und in der Defense bietet Detroit einen brandgefährlichen Ziggy Ansah auf. Der hat bereits 13,5 Sacks auf dem Konto und wird es nun mit dem angeschlagenen Terron Armstead zu tun bekommen. Vier der letzten sechs Gegner hielt man unter 200 Yards Net Yards durch die Luft, nur einer der letzten fünf Gegner machte mehr als 21 Punkte.

Ok, ich gebe mich da keinen Illusionen hin: Die Saints werden punkten, wahrscheinlich sogar recht früh. Aber wenn die Lions den Trend der letzten Wochen ansatzweise bestätigen können, halten sie Brees und Co. unter 30 Punkten. Und warum sollen sie angesichts eines gut aufgelegten Staffords und der Saints-Defense nicht gewinnen? Ich glaube an ein flottes Spiel, in dem Detroit am Ende den einen oder anderen Zähler mehr macht.

Der Schedule: Week 15 im Überblick

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