NFL

Patriots-Sieg! Brady überholt Montana

Von SPOX
Tom Brady erreichte mit den Patriots das AFC Championship Game
© Getty
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AFC Divisional Round

Samstag: Denver Broncos (1) - Baltimore Ravens (4) 35:38 (14:14, 7:7, 7:7, 7:7, 0:0, 0:3)

QB: Peyton Manning (28/43, 290 YDS, 3 TD, 2 INT) - Joe Flacco (18/34, 331 YDS, 3 TD)

RB: Ronnie Hillman (22 CAR, 83 YDS) - Ray Rice (30 CAR, 131 YDS, 1TD)

WR: Eric Decker (6 REC, 84 YDS) - Torrey Smith (3 REC, 98 YDS, 2 TD)

Overtime-Schocker für die Broncos! Die beeindruckende Elf-Spiele-Siegesserie des Teams um Quarterback Peyton Manning reißt ausgerechnet im ersten Playoff-Game der Saison. In einem von Beginn an ausgeglichenen und hart umkämpften Spiel behielten die Ravens letztlich durch ein Fieldgoal von Justin Tucker in der zweiten Overtime die Oberhand.

Das eigentliche Highlight sahen die Fans im Sports Authority Field aber bereits kurz vor Ende der regulären Spielzeit. Mit nur noch 31 Sekunden auf der Uhr packte Ravens Quarterback Joe Flacco beim dritten Versuch und drei einen irren 70-Yards-Pass über zwei Verteidiger auf Jacoby Jones aus, dessen Touchdown den Ravens die Tür zur ersten Overtime aufstieß.

"An diesem Punkt", so Flacco, "musst du einfach diese Würfe nehmen. Du musst dein Glück erzwingen." Den Game-Tying-Touchdown taufte "ESPN" prompt zum "Flacco Fling" und hob ihn auf eine Stufe mit Roger Staubachs "Hail Mary" und Franco Harris' "Immaculate Reception". Ein Touchdown-Pass für die Annalen!

Während sich der Ravens-Quarterback für seinen grandiosen Wurf feiern lassen kann, wird sein Gegenüber Peyton Manning noch lange an einem vermasselten Versuch in seinem ersten Playoff-Match nach zwei Jahren zu knabbern haben.

Denver hatte in der Overtime mit ihrem zweiten Ballbesitz alle Trümpfe in der Hand. Doch Mannings Pass in die Mitte des Spielfeldes landetet direkt in den Händen von Ravens-Cornerback Corey Graham.

Eine folgenschwere Interception von Manning: Mit den nächsten fünf Spielzügen überbrückte Baltimore 16 Yards und brachte sich dadurch in eine gute, wenn auch nicht optimale Field-Goal-Situation. Die Chance zum Game-Winner ließ sich Kicker Justin Tucker nicht nehmen und schickte die Broncos aus 47 Yards in die Offseason.

"Ja, ein schlechter Wurf", resümierte Manning. "Diese Entscheidung war vermutlich nicht gerade toll. Ich dachte, da wäre eine Lücke und habe es versucht. Das war natürlich ein Wurf, den ich gerne rückgängig machen würde."

Ein Fehlwurf, der die Saison der Broncos beendete, nicht jedoch die 17-jährige Karriere von Ravens-Linebacker Ray Lewis. Diese wird nach dem Erfolg in Denver noch mindestens eine Woche weitergehen. Lewis, der sein Team mit 17 Tackles anführte, kniete sich am Ende des Spiels geradezu ehrfürchtig auf das Spielfeld und legte seinen Helm auf den harten Rasen.

"Ich war noch nie in meinem Leben Teil eines derart verrückten Spiels", sagte der 37-Jährige nach dem Einzug in die Conference Championship.

Ein irres Spiel war es allemal! Der Overtime-Kill der Ravens gegen die Broncos war das längste NFL-Match seit 26 Jahren: 1987 besiegten die Browns die New York Jets mit 23:20 nach Double-Overtime.

Schon am kommenden Sonntag hat Lewis dann die Gelegenheit, ein weiteres "verrücktes Spiel" mizuerleben. Dann geht's für die Ravens nicht nur um den Titel in der AFC, sondern vor allem um das Ticket für den Super Bowl in New Orleans. Nach dem Sieg gegen das beste Regular-Season-Team der Conference warten nun die New England Patriots.

NFC Divisional Round

Samstag: San Francisco (2) - Green Bay Packers (3) 45:31 (7:14, 17:7, 7:3, 14:7)

QB: Colin Kaepernick (17/31, 263 YDS, 2 TD, 1 INT) - Aaron Rodgers (26/39, 257 YDS, 2 TD, 1 INT)

RB: Colin Kaepernick (16 CAR, 181 YDS, 2 TD) - DuJuan Harris (11 CAR, 53 YDS, 1 TD)

WR: Michael Crabtree (9 REC, 119 YDS, 2 TD) - Greg Jennings (6 REC, 54 YDS, 1 TD)

Ein Playoff-Debüt wie aus dem Bilderbuch! 49ers-Quareterback Colin Kaepernick lieferte gegen die Packers ein sensationelles und rekordverdächtiges erstes Postseason-Game ab. Der 25-Jährige führte sein Team mit 263 Passing-Yards in das NFC-Championship-Game und schickte darüber hinaus den früheren Super-Bowl-Champion und amtierenden MVP Aaron Rodgers in die Offseason.

Kaepernick lief für 181 Yards (Quarterback-Rekord!) und zwei Touchdowns und warf zwei Scoring-Passes zu Wide Receiver Michael Crabtree . "Es fühlt sich gut an. Wir sind unserem Ziel einen Schritt näher gekommen", so der Mann des Abends nach dem Spiel. "Ich fühlte mich, als hätte ich viel zu beweisen. Eine Menge Leute zweifelten an meiner Fähigkeit dieses Team zu führen."

In der Tat wurden vor der Begegnungen Zweifel gestreut, ob der junge Quarterback auch in einem sehr viel intensiveren Playoff-Match überzeugen kann - er konnte!

Die Offense der 49ers erwischte einen glänzenden Tag und entschied letztlich auch das Spiel zugunsten der Kalifornier. San Francisco brachte es am Ende auf insgesamt 579 Yards. Nur zwei Mal scorte ein 49ers-Team in einem Playoff-Spiel in der Geschichte der Franchise höher als Kaepernick & Co. gegen die Packers.

"Unsere Offensive-Line hat heute einen großartigen Job gemacht. Unsere Receiver und unsere Tight Ends haben fantastisch geblockt und unsere Running Back waren sehr laufstark. Das machte es einfacher für mich", lobte der 49ers-Quarterback seine Offense. Die Running Backs Frank Gore und Anthony Dixon liefen im letzten Viertel jeweils zu Zwei-Yard-Touchdowns und hielten dadurch den Sieg fest.

Für Packers-Quarterback Rodgers war die Rückkehr in seine Heimat Kalifornien dagegen wenig erfreulich. Erneut ist für den Super-Bowl-Sieger von 2011 früh in den Playoffs Endstation. Auch im vergangenen Jahr schieden die Packers in den Divisional Playoffs gegen den späteren Champion New York Giants aus.

"Wir fühlten uns, als würden wir ihnen 14 Punkte aus Turnovers in der ersten Hälfte als verpacktes Geschenk präsentieren. Unsere Defense spielte ganz ordentlich", so Rodgers' Resümee. "Doch dann kriegten wir das in der zweiten Halbzeit einfach nicht mehr hin. Ich wusste, dass wir irgendwann einige Punkte machen werden. Wir wussten, dass wir mindestens 38 Punkte erzielen mussten."

Doch auch 38 Punkte wären gegen die 49ers nicht genug gewesen, was vor allem an der katastrophalen Defensiv-Leistung der Packers lag. Green Bay ließ 579 Total Yards, 323 Rushing Yards und die zweitmeisten Punkte der Franchise-Playoff-Geschichte zu. Zu viel um ein derart offensivstarkes Team aus San Francisco besiegen zu können.

Die 49ers hatten allein in der ersten Hälfte des Spiels 48 Offensiv-Spielzüge - im Vergleich zu deren 20 von Green Bay - und verbesserten ihre Divisional-Playoffs-Heimbilanz auf 13-3.

In den Conference Championships treffen die Kalifornier am Sonntag auf die Atlanta Falcons.

Die NFL-Playoffs in der Übersicht