NFL

Rookie-Coaches auf Rekordjagd

Von Philipp Dornhegge
Denver-Broncos-Coach Josh McDaniels hat in seiner ersten Saison bislang viel Grund zur Freude
© Getty

Während sich Denvers Josh McDaniels und Indianapolis' Jim Caldwell in die NFL-Geschichtsbücher eintragen wollen, bereitet sich Green Bay auf die Rückkehr von Packers-Idol Brett Favre vor. In der NFC East kommt es zum Clash der Supermächte.

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Baltimore Ravens (3-3) - Denver Broncos (6-0): Wer auf Verteidigung steht, dürfte bei diesem Match genau richtig sein. Die Ravens verfügen seit Jahren über eine der besten Defenses der Liga, in diesem Jahr sind die Broncos jedoch noch besser: 79,7 Rushing Yards und 182,8 Passing Yards lässt Denver im Schnitt zu - Baltimore wird es nicht leicht haben.

Dank einer verbesserten Offensive Line sind die Ravens aber durchaus in der Lage zu punkten. Einer der Schlüsselspieler dabei ist Rookie Michael Oher, dessen abgefahrene Lebensgeschichte unlängst verfilmt wurde und in zwei Wochen Kinopremiere in den Staaten feiert. In einer der Hauptrollen: Sandra Bullock.

Übrigens: Sollte Denver gewinnen, wäre Josh McDaniels, das jüngste Superhirn der NFL, der erste Rookie-Headcoach der NFL-Geschichte, der mit sieben Siegen in die erste Saison startet.

Indianapolis Colts (6-0) - San Francisco 49ers (3-3): Für die Colts hat es ja langsam schon Tradition, ungeschlagen durch den Oktober zu marschieren. Ein Sieg gegen die 49ers, und Peyton Manning und Co. hätten dieses Kunststück zum vierten Mal in fünf Jahren vollbracht.

Außerdem gilt es, die eindrucksvolle saisonübergreifende Serie von 15 Siegen in Folge auszubauen. Wie Denvers McDaniels ist übrigens auch Colts-Coach Jim Caldwell ein - deutlich älterer - Rookie. Auch er schnuppert am Rekord. Allerdings: "Wenn man spielfrei hatte, weiß man nie, wie das Team anschließend drauf ist", warnt Tight End Dallas Clark.

San Francisco wiederum hofft aud das neue dynamische Duo: Quarterback Alex Smith darf nach seiner starken zweiten Hälfte in der Vorwoche endlich mal wieder von Beginn an ran, Rookie Michael Crabtree wusste in seinem ersten Einsatz ebenfalls zu überzeugen.

Green Bay Packers (4-2) - Minnesota Vikings (6-1): Ein Match für die Ewigkeit, das Spiel der Spiele, das Highlight des Jahres: Brett Favre kehrt nach Green Bay zurück.

Vor einigen Wochen trafen beide Teams schon in Minnesota aufeinander, da behielt der Routinier die Oberhand. Während es SPOX-Redakteur Jan-Hendrik Böhmer vor lauter Spannung kaum mehr aushält, gibt sich Favre total relaxt. Ein ganz normales Spiel sei dieses Duell zweier Divisions-Rivalen. Aber sicher doch!

Es geht übrigens nicht nur um Emotionen: Ein Sieg im Lambeau Field, und der Vorsprung der Vikings auf die Packers wäre riesengroß.

Philadelphia Eagles (4-2) - New York Giants (5-2): In einer Woche, in der sich in beiden Städten alles um die MLB-World-Series dreht, treffen sich die Eagles und die Giants zur Neuauflage der letztjährigen Playoff-Partie.

Einer Partie, in der die Eagles dem damaligen Champion die Chance auf den Repeat versaute. "Das ist doch super", ermutigt Phillys Quarterback Donovan McNabb die TV-Zuschauer. "Man kann erst ein bisschen Football schauen, sich dann neues Popcorn holen und mit Baseball weitermachen."

"Ich wüsste nicht, was besser wäre", pflichtet Giants-Coach Tom Coughlin bei. Nach zuletzt zwei Niederlagen der Giants droht die Wachablösung in der NFC East.

San Diego Chargers (3-3) - Oakland Raiders (2-5): Für die Oakland Raiders geht es vor allem um die Ehre gegen einen AFC-West-Rivalen, aber für die Chargers steht eine Menge auf dem Spiel.

Das Team um Quarterback Philip Rivers galt als einer der heißesten Anwärter auf einen Playoff-Platz, hat jetzt aber schon einen beträchtlichen Rückstand auf die Broncos. Vor allem, nachdem die Chargers das direkte Duell vor zwei Wochen verloren.

Beide Teams trafen zu Beginn der Saison schon aufeinander, damals gewann San Diego knapp. Allerdings hat Oakland in vier der letzten fünf Spiele weniger als acht Punkte gemacht - grottenschlecht. Alles andere als ein klarer Sieg wäre ein Debakel für die Chargers.

New York Jets (4-3) - Miami Dolphins (2-4): Noch ein Divisionsduell, allerdings auf deutlich höherem Niveau. Die Dolphins sind mit Sicherheit besser als ihre mäßige Bilanz, leider hatte das Team aus Florida ein hartes Startprogramm. Das erste Match gegen die Jets am fünften Spieltag ging jedenfalls an Miami.

Was spricht für eine Wiederholung? Die Dolphins sind das offensiv minimal bessere Team (339 zu 337 Yards im Schnitt) und eigentlich immer für eine Überraschung gut.

Die Jets gehen nach ihrem 38:0 über die Raiders im letzten Spiel dafür mit enorm viel Selbstvertrauen in die Partie. Allen voran Rookie Shonn Greene, der den verletzten Running Back Leon Washington bisher vortrefflich ersetzt: "Ich freue mich einfach auf weitere Chancen, um mich auszuzeichnen", so Greene.

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