NBA

"Absolute Monster-Finals von Wade"

Von SPOX
Dwyane Wade wurde 2006 gegen Dallas zum Finals-MVP gewählt
© Getty
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These: Dwyane Wade wird erneut Finals-MVP gegen Dallas.

Philipp Dornhegge: Das würde voraussetzen, dass Miami den Titel holt. Und weil ich davon ausgehe, dass es so kommen wird, sage ich: Ja, Wade bekommt den MVP-Award. Marion wird James Probleme bereiten und dieser deswegen nur der Sidekick für Wade sein. Denn: Dallas hat keinen Gegenspieler für Wade. Stevenson wäre sicher nicht die schlechteste Lösung, aber wir wissen alle, dass er offensiv kaum ein Faktor ist und dass deshalb die meisten Minuten auf der Zwei an Terry gehen werden. Und Marion kann sich nicht um Wade kümmern, wie er das gegen L.A. bei Kobe Bryant getan hat, weil er sich eben noch um James kümmern muss. Ich erwarte absolute Monster-Finals von Wade. 30 Punkte pro Partie sind nicht utopisch.

Haruka Gruber: Philipp, Wade wird nie und nimmer der Finals-MVP. Die Geschichte von 2006 hat Charme, aber Miami ist nicht mehr Wades Team. In der Kabine vielleicht, aber auf dem Platz gibt eindeutig LeBron die Richtung vor. Von daher: Wenn Miami gewinnt - was ich nicht glaube - wird LeBron zum MVP gewählt. Generell ist es irgendwie seltsam, was mit Wade in der Bulls-Serie los war. Gegen Boston hat er richtig stark gespielt, und dann trifft er plötzlich nicht mehr als 40 Prozent der Würfe? Und diese Schultergeschichte scheint doch nicht so harmlos zu sein, wie es Miami darstellt. Sollte er hingegen ganz fit gewesen sein und dennoch gegen den guten, aber nicht herausragenden Verteidiger Keith Bogans so schlecht schießen - warum sollten nicht auch Jason Kidd oder Stevenson ähnliches gelingen?

Henrik Rödl: Ich kann nur warnen, Haruka: Wade sollte man nie unterschätzen. Gegen Chicago war LeBron der Chef, das simmt. In der Regular Season haben sie sich aber die Chefrolle nach Belieben aufgeteilt, je nach Gegner und Spielsituation. Das ist eben die besondere Klasse der Heat: Trotz einer unglaublichen individuellen Klasse hat keiner ein Problem damit, sich zurückzunehmen. Wade weiß, wie man den Titel gewinnt, und wird alles in Bewegung setzen, um das zu wiederholen.

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Florian Regelmann: Eine Sache spricht gegen Miami: Während die Mavs die Saison über immer wieder einen Weg fanden, in der Crunchtime Spiele für sich zu entscheiden, haben die Heat das ganze Jahr bewiesen, dass sie auf Knopfdruck komplett versagen, wenn es in Topspielen zum Schluss um die Wurst geht - ausgenommen die Bulls-Serie. Miami wird gegen Dallas aber so etwas von nervenstark sein. Und das dank Wade. Die Heat sind nach wie vor sein Team. Er hat die Finals 2006 völlig alleine gewonnen - und ich glaube, dass es wieder seine Finals werden. Gerade in der Crunchtime. Bei Miami wird es nicht so einen Unfug wie bei den Thunder geben, dass ERIC MAYNOR in der wichtigsten Possession der Saison alle Mitspieler, inklusive die All-Stars, aus dem Weg winkt und bodenlos schlecht einen Airball wirft. Wade übernimmt die Finals und die Mavs haben niemanden, der ihn stoppen kann. Die Mavs-Defense gegen die Dribble Penetration war schon gegen OKC häufig jämmerlich, das wird ihnen gegen Miami noch mehr wehtun.

Henrik Rödl: Die Shooting-Guard-Position ist wirklich das einseitigste Matchup der Finals-Serie. Wobei: Kidd ist es gegen die Lakers schon gelungen, Kobe Bryant einzudämmen. Und sollte das nicht funktionieren, bleibt noch die Zonen-Verteidigung, um Wades Kreise zu stören.

These 1: Miami hat keine Antwort auf Dirk Nowitzki.

These 2: Marion wird nach Durant auch James entnerven.

These 4: Die Mavs-Zonen-Defense ist perfekt gegen Miami.

These 5: Dirk Nowitzki ist der beste Basketballer der Welt.