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NBA Playoffs - Knicks vs. Sixers: Kann Joel Embiid auch Playoffs? Der MVP steht vor seiner schwierigsten Mission

Von Ole Labes
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Die New York Knicks holten am letzten Spieltag noch den zweiten Platz im Osten, doch in Runde eins geht es gleich einmal gegen Joel Embiid und die Philadelphia 76ers. Es sind nach den Boston Celtics wohl die beiden besten Teams im Osten. Wer kann sich durchsetzen?

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Spiel 1 der Serie zwischen den Knicks und 76ers findet in der Nacht auf Sonntag um 0 Uhr statt. Die Celtics starten am Sonntagabend um 19 Uhr gegen die XXX im TD Garden.

Alle Termine in den Playoffs gibt es hier!

Zu diesen Serien wurden bereits Previews veröffentlicht:

Knicks vs. 76ers: Die Ausgangslage

Es ist fast eine etwas historische Paarung: Das letzte Mal als die New York Knicks in den Playoffs auf die Philadelphia 76ers trafen, standen für New York noch Patrick Ewing, Mark Jackson oder Charles Oakley auf dem Parkett. Mit einem klaren 3-0-Sweep fegten die Knicks über die von Charles Barkley angeführten 76ers hinweg und konnten die erste Playoff-Runde im Jahr 1989 überstehen. Ganze 35 Jahre später treffen die beiden Teams in der Postseason wieder aufeinander.

Hinter Philadelphia liegt eine absolute Achterbahn-Saison. Vom Kampf um den Heimvorteil im Osten ging es in einen Kampf um die Playoffs, wobei die Hawks und Bulls von hinten alles andere als Druck machten. Die Verletzung von Joel Embiid ließ die 76ers abstürzen, der Weg in die Postseason führte über das Play-In. Dort traf Philly auf die unangenehmen Miami Heat, angeführt vom brandheißen Nicolas Batum und einem spät erwachenden Embiid erkämpfte sich Philadelphia Platz Sieben im Osten und muss nun gegen die Knicks ran.

Joel Embiid fehlte den Philadelphia 76ers insgesamt neun Wochen.
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Knicks vs. 76ers: Der Termine der Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärts
121. April (So)0 UhrNew York KnicksPhiladelphia 76ers
223. April (Di)1.30 UhrNew York KnicksPhiladelphia 76ers
326. April (Fr)1.30 UhrPhiladelphia 76ersNew York Knicks
428. April (So)19 UhrPhiladelphia 76ersNew York Knicks
5*tbatbaNew York KnicksPhiladelphia 76ers
6*tbatbaPhiladelphia 76ersNew York Knicks
7*tbatbaNew York KnicksPhiladelphia

* wenn benötigt

Die Knicks hingegen feierten ihre beste Saison seit über einem Jahrzehnt, die 50-Siege-Marke wurde von New York zuletzt in der Saison 2012/13 gerissen. Angeführt wurden die Knicks von Jalen Brunson, der kleine Guard aus Villanova entwickelte sich nochmal ein Stück weiter und gehörte mit seiner erstmaligen All-Star-Nominierung zumindest zur erweiterten MVP-Diskussion.

Der verdiente Lohn für das Team von Cheftrainer Tom Thibodeau: Mit einem knappen Overtime-Sieg über die Chicago Bulls am letzten Spieltag zog New York noch an den Milwaukee Bucks vorbei und beendete die Regular Season auf Platz Zwei der Eastern Conference. Wobei der verdiente Lohn ein zweischneidiges Schwert ist, wenn man auf die 76ers in dieser Saison trifft.

Knicks vs. 76ers: Zahlen und Fakten

Stat

Knicks

76ers

Bilanz Regular Season

50-32

47-35

Offensiv-Rating

117,3 (7.)

116,4 (14.)

Defensiv-Rating

112,4 (9.)

113,0 (11.)

Net-Rating

+4,9 (5.)

+3,1 (9.)

Direkter Vergleich

3-1

1-3
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New York Knicks: Die Schlüssel zur Serie

  • Schlüssel Nummer eins muss die klare Nummer eins im System der Knicks, Jalen Brunson, sein: Mit 28,3 Punkten und 6,7 Asissts im Schnitt ist der 27-Jährige der klare Anführer der New Yorker Offensive und trifft vor allem seinen Dreier mit 40,1 Prozent sehr effizient. Diese überragende Form aus der Regular Season muss der kleine Guard halten, auch wenn sich die Defensive der Sixers definitiv auf ihn einschießen wird. Denn hinter Brunson wird die Shot-Creation auf höchstem Niveau eher mau ... Der Vorteil aus Sicht der Knicks: Philadelphia hat hier nicht die besten Optionen, vieles wird vom 38-jährigen Kyle Lowry abhängen.
  • Was uns zum zweiten Schlüssel aus Sicht der Knicks bringt: Wer springt in die Bresche, wenn Brunson sitzt? Wie man Coach Thibs kennt, wird Brunson zwar ordentlich viel Minuten auf dem Parkett stehen, doch die Nummer 11 muss mindestens eine ganze Serie durchhalten, durchspielen wird Brunson die Minuten kaum. Durch die Verletzung von Julius Randle fehlt eine klare zweite Option. O.G. Anunoby trifft für die Knicks zwar effizient, nimmt allerdings auch nur elf Würfe pro Spiel. Donte DiVincenzo muss seine heiße Saisonendphase auch in die Playoffs übertragen, sonst fehlt es den Knicks schlichtweg an Scoring-Power.
  • Will man die 76ers in Schach halten, muss man Joel Embiid eindämmen. Der MVP des Jahres 2023 wirkte nur in einem der vier Aufeinandertreffen mit, markierte dort zwar 30 Punkte, benötigte dafür aber auch ganze 23 Wurfversuche. Vieles wird vor allem am deutschen Center Isaiah Hartenstein und Anunoby liegen, die auf dem Parkett wohl die meisten Minuten im direkten Duell gegen Embiid absolvieren müssen. Doppeln und Trapen werden wichtige Tools sein und dann liegt die Hoffnung ebenfalls darauf, dass die Rollenspieler der Sixers ihre daraus entstehenden freien Würfe treffen – Sich von Embiid schlagen lassen ist das eine, von einem alternden Lowry zum Beispiel muss das erstmal geschafft werden.

NBA: Der Kader der New York Knicks

PGSGSFPFC
Jalen BrunsonJosh HartDonte DiVincenzoOG AnunobyIsaiah Hartenstein
Miles McBrideAlec BurksBojan BogdanovicPrecious AchiuwaMitchell Robinson
Duane Washington Jr.Shake MiltonJacob Toppin(Julius Randle)Jericho Sims
NBA, News, Kyle Lowry, Buyout, Charlotte Hornets, Philadelphia 76ers
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Philadelphia 76ers: Die Schlüssel zur Serie

  • Wie fit ist Joel Embiid? Experte Kendrick Perkins stellte zuletzt die These auf, der Center sei bei maximal 80 Prozent Fitness, seit seiner Rückkehr hätte es noch keinen Dunk des 30-Jährigen gegeben. Der Eye Test sagt das eine, die Zahlen jedoch etwas anderes: Embiid kommt in den fünf Spielen der Regular Season im April zwar nicht an seine durchschnittlichen 35 Punkte ran, legte dennoch nach knapp zweimonatiger Pause wie selbstverständlich 30,4 Punkte, 9,2 Rebounds und 5,2 Assists auf, dazu kommt eine Quote von 48,1 Prozent aus dem Dreierland. Kleine Sample Size, logisch, aber wenn Embiid auch nur annähernd diese Form hält ist er der Matchwinner aus Sicht von Philly, wenn er fit bleibt. Historisch gesehen leider ein großes Wenn...
  • Einen großen Vorteil haben die 76ers zudem abseits des Parketts. Nick Nurse ist ein deutlich flexibler und kreativerer Coach Thibs auf Seiten der Knicks. Der ehemalige Raptors-Coach zeigt sich vor allem defensiv variabel, was gegen Jalen Brunson von Nöten sein wird: Brunson hat gegen einen alternden Kyle Lowry, sowie gegen Leichtgewicht Tyrese Maxey körperliche Vorteile, einen richtig guten Perimeter-Verteidiger sucht man im Kader vergeblich. So werden es verschiedene Coverages und ein dominanter Embiid unter dem Korb sein, die den Superstar der Knicks stoppen müssen.
  • Wie bei jedem Team mit einem dominanten Center ist Shooting ein ganz wichtiges Element. Embiid wird oftmals gedoppelt werden, richtige Reads und eine heiße Hand von Außen sind gefragt. Dort schaut man vor allem auf Dreier-Spezialist Buddy Hield, sowie Maxey als sekundären Playmaker und dem zuletzt unfassbar heißen Nicolas Batum. Die heiße Hand aus dem Ende der Regular Season sollte zudem Tobias Harris mitnehmen, über die Saison trifft er nur 35,3 Prozent, in den letzten zehn Spielen waren es 48,5.

NBA: Der Kader der Philadelphia 76ers

PGSGSFPFC
Tyrese MaxeyKyle LowryKelly Oubre Jr.Tobias HarrisJoel Embiid
Cameron PayneDe'Anthony MeltonBuddy HieldNicolas BatumPaul Reed
Jeff DowtinRicky Council IVK.J. MartinRobert CovingtonMo Bamba
Joel Embiid erzielte gegen die San Antonio Spurs 70 Punkte.
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Knicks vs. 76ers: Dieses Team gewinnt die Serie

Auf dem Papier sollte der Second Seed natürlich der Favorit sein, die 76ers sind aber eben auch nicht der ganz normale siebte Seed in einer schwächelnden Eastern Conference. Embiid ist zurück und somit ist Philly womöglich das zweitbeste Team im Osten. Mit Embiid auf dem Feld steht Philadelphia in dieser Saison bei 31–8. Den Knicks fehlt es schlicht weg an Fire Power, während sich die 76ers abgesehen von Embiid noch auf Maxey als zweiten Shot-Creator verlassen können, muss es New York im Kollektiv lösen. In den Playoffs sind es aber zumeist die individuellen Leistungen, die Spiele entscheiden.

Zudem ein großes Fragezeichen: Wie fit sind Spieler wie Josh Hart oder Donte DiVincenzo, die während der Regular Season teilweise ganze Partien durchspielten? Es wird kein Spaziergang für die 76ers, so viel ist klar, zu gut zeigte sich Brunson in dieser Saison, in den beiden vergangenen Saisons transferierte sich sein Level gut in die Playoffs. Aber unter dem Korb darf man Embiid wohl dominieren sehen, daher der Tipp: 76ers in 6.

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