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NBA: Stephen Curry mit Dreier-Rekord bei Sieg der Golden State Warriors über Memphis Grizzlies - Boston Celtics gewinnen Spitzenspiel gegen Milwaukee Bucks

Von Stefan Petri
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Beim Kantersieg der Golden State Warriors über die Memphis Grizzlies hat Stephen Curry eine weitere Dreier-Bestmarke in der NBA aufgestellt. Die Boston Celtics müssen im Spitzenspiel gegen die Milwaukee Bucks am Ende zittern, bei den Miami Heat wird ein Neuzugang zum Matchwinner. Und sein Coach würde Domantas Sabonis von den Sacramento Kings gern in der MVP-Diskussion sehen.

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Außerdem: Die Oklahoma City Thunder fahren den nächsten Sieg ein, Grayson Allen steht bei den Phoenix Suns die Superstars in den Schatten - und bei den Detroit Pistons regiert der Frust.

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Cleveland Cavaliers (43-26) - Miami Heat (38-31) 104:107 (BOXSCORE)

  • So hatte man sich das bei den Heat mit der Verpflichtung von Terry Rozier vorgestellt! Der Guard erzielte in einer packenden Schlussphase gegen die Cavaliers stolze neun Punkte, darunter einen Step-Back-Dreier 14,1 Sekunden vor Schluss zum 105:102. Anschließend brachte er die Partie mit zwei Freiwürfen nach Hause. "Deshalb wollten wir Terry haben", lobte Head Coach Erik Spoelstra. "Wir wollten einen Spieler, der spät im Spiel zur Stelle ist. In wichtigen Momenten ist er da, das war in Charlotte so und natürlich auch zuvor in Boston."
  • Rozier, der gebürtig aus Ohio stammt, erzielte insgesamt 24 Punkte (5/6 Dreier) und war so hinter Jimmy Butler (30) zweitbester Schütze bei den Gästen. "Die Hälfte der Zuschauer war nur seinetwegen da, und er hat eine Show hingelegt", sagte Butler. Der Held des Abends selbst gab sich bescheiden: "Meine Teamkollegen und die Coaches erinnern mich immer wieder daran, wer ich eigentlich bin. Ich soll nicht aufhören zu werfen. Dass sie an mich glauben, bedeutet mir viel." Zuvor hatte Rozier seit seinem Wechsel zu den Heat nicht einmal 28 Prozent seiner Dreier getroffen.
  • Die Cavaliers machten einen 11-Punkte-Rückstand im zweiten Viertel wett (43:54), und einen weiteren 10-Punkte-Rückstand früh im Schlussviertel (75:85) - das Ganze ohne Donovan Mitchell, Evan Mobley und Max Strus. "Sie arbeiten sich ran, aber einen konkreten Zeitplan kann ich nicht geben", sagte Head Coach J.B. Bickerstaff nach der dritten Heimniederlage in Folge. Darius Garland (20 Punkte, 9 Assists) hatte noch die Chance auf die Overtime, sein Dreier wollte aber nicht fallen. Bester Schütze bei den Cavs war Center Jarrett Allen (25 Punkte, 20 Rebounds), der auch deshalb leichtes Spiel hatte, weil Bam Adebayo auf der Gegenseite eine Pause bekam.
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Detroit Pistons (12-57) - Indiana Pacers (39-31) 103:122 (BOXSCORE)

  • Vierter Sieg in den letzten sechs Spielen für die Pacers, die im Osten aktuell auf Rang sieben stehen, das Play-In-Tournament aber unbedingt vermeiden wollen. Dabei waren die Pistons bis kurz vor der Pause nahezu gleichwertig, doch dann legte Indiana einen 33:9-Lauf hin und entschied so das Spiel. "In der zweiten Halbzeit haben wir das Tempo erhöhen können, und so sind dann auch unsere Würfe gefallen", erklärte Point Guard Tyrese Haliburton (20 Punkte, 9 Assists). Topscorer der Pacers war Pascal Siakam (25), bei den Gästen fielen fast 57 Prozent aus dem Feld.
  • Die Pistons verloren im vierten Spiel zum vierten Mal gegen Indiana. Ohne Ausar Thompson (Blutgerinnsel) und Isaiah Stewart (Oberschenkel), deren Saison jeweils vorzeitig beendet ist, wurde der Kader ganz schon dünn: Mit Debütant Chimeze Metu wurde bereits der 29. Spieler in dieser Saison eingesetzt, der NBA-Rekord steht bei 30. "Es gibt keine Entschuldigung, mir ist egal, wie talentiert wir sind", wehrte Coach Monty Williams ab. "So ist es eben. Kein Spieler in der NBA hat sich nicht durch Widrigkeiten hindurchkämpfen müssen. "Bester Schütze der Pistons war Cade Cunningham (23 Punkte, 10 Assists), das komplette Team verwandelte insgesamt nur 5 von 23 Dreiern.
  • Rick Carlisle brach auf der Gegenseite eine Lanze für Williams: "Monty ist ein guter Freund, er genießt bei den übrigen Head Coaches überall Respekt. Sein Team ist um Lichtjahre besser geworden, auch wenn sich das noch nicht in Siegen äußert." Mit 12-57 stehen die Pistons genau einen Sieg vor der schlechtesten Bilanz der Liga, die hat aktuell Washington inne.
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Boston Celtics (55-14) - Milwaukee Bucks (44-25) 122:119 (BOXSCORE)

  • Weil auf der Gegenseite Giannis Antetokounmpo (Oberschenkel) fehlte, wäre alles andere als ein Sieg der Celtics eine sehr große Überraschung gewesen. Tatsächlich hatte der Favorit die Partie auch ganz lange im Griff, führte mit 18 im zweiten Viertel (56:38) und mit 21 kurz vor dem Schlussviertel (101:80). Aber mit einem 10:0-Run der Bucks in der Schlussphase wurde es plötzlich doch noch spannend, bis Jayson Tatum (31 Punkte) mit vier schnellen Zählern den Deckel drauf machte. Damian Lillards Dreier kurz vor der Sirene war so nur Ergebniskosmetik.
  • Ein Sonderlob gab es von Celtics-Coach Joe Mazzulla für Guard Payton Pritchard, der 19 Punkte erzielte und vor allem im zweiten Viertel glänzte. "Alle reden von seinem Shooting, aber ich sehe einen vielseitigen Spieler. Er hilft uns mit seinem Rebounding, seiner Defense, seinem Tempo. So ist er extrem wertvoll für uns." Derrick White kam auf 23 Punkte, Jaylen Brown steuerte beim siebten Sieg in Folge 21 Zähler bei.
  • Die Bucks halten im Osten weiter Rang zwei. Wird es dieses Duell also in den Eastern Conference Finals geben? "Man weiß nie", sagte Mazzulla. "Beide Teams entwickeln ihre Identität. Aber es gibt keine Garantien." Bei den Bucks legte Lillard (31 Punkte, 6/10 Dreier) ein starkes Spiel hin, genau wie Khris Middleton (22) und Bobby Portis von der Bank (24 Punkte, 15 Rebounds).
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Toronto Raptors (23-46) - Sacramento Kings (40-28) 89:123 (BOXSCORE)

  • Blowout! Nach einem 36:18 im zweiten Viertel führten die Kings schon zur Pause mit 23 (68:43), dieser Vorsprung schwoll zwischenzeitlich auf 38 Punkte an. Dabei brauchte Domantas Sabonis nicht einmal 28 Minuten auf dem Parkett für sein 24. Triple-Double in dieser Saison (13 Punkte, 17 Rebounds, 10 Assists). Für seinen Coach müsste der Big Man sogar Teil der MVP-Diskussion sein. "Es ist eine Schande, das sollte viel mehr gefeiert werden. Wenn er mal kein Triple-Double schafft, dann zumindest ein Double-Double. Eines von beiden schafft er immer, und deshalb sollte er auch als MVP diskutiert werden." Sabonis' Double-Double-Serie ist mittlerweile stolze 51 Spiele lang.
  • Die Raptors derweil sind mit ihrem aktuellen Kader einfach nicht konkurrenzfähig, es setzte bereits die achte Niederlage in Folge. Aktuell fallen Scottie Barnes, Jakob Pöltl, RJ Barrett, Chris Boucher und DJ Carton aus, gegen die Kings fehlte auch noch Immanuel Quickley (persönliche Gründe). "Es ist aktuell einfach ganz schön dünn", seufzte Coach Darko Rajakovic. Vier Spieler punkteten immerhin zweistellig, angeführt von Gary Trent Jr. (18 Punkte).
  • Die Kings bleiben durch den Sieg im Westen weiter auf Rang sechs, hauchdünn vor den Dallas Mavericks (40-29). Der Rückstand auf die Pelicans auf Platz fünf beträgt zwei Spiele.
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Oklahoma City Thunder (48-20) - Utah Jazz (29-40) 119:107 (BOXSCORE)

  • Im Kampf um den Top-Seed im Westen kann sich OKC keine Ausrutscher erlauben. Danach sah es zwischenzeitlich gegen die Jazz fast aus, die hielten nämlich bis ins Schlussviertel hervorragend mit (82:80). Dann aber übernahmen Shai Gilgeous-Alexander (31 Punkte) und Center Chet Holmgren (35 Punkte, 14 Rebounds). "Das Spiel war lange eng, aber wir haben gut dagegengehalten", lobte Coach Mark Daigneault. "Die Fünf zu Beginn des Schlussviertels hat dann für den entscheidenden Funken gesorgt." Ein 20:4-Lauf sorgte für das zwischenzeitliche 100:86, danach war das Spiel entschieden.
  • Die Jazz schlugen sich ohne Lauri Markkanen und Jordan Clarkson aber wacker. "Das waren heute 42 gute Minuten", sagte Coach Will Hardy. "Ich bin stolz auf unseren Einsatz und Kampfgeist. So gut wie in Halbzeit eins waren wir schon lange nicht mehr, das zeigt unsere Entwicklung. Aber unsere Ballverluste haben wehgetan." 15-mal warfen die Jazz den Ball weg, außerdem ließ man gegen die Thunder 35 Second-Chance-Punkte zu.
  • Bester Werfer der Jazz war Colin Sexton von der Bank (25). Bei den Thunder, die knapp vor den Nuggets (48-21) liegen, knackte SGA zum 50. Mal in dieser Spielzeit die Marke von 30 Punkten.
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Golden State Warriors (36-32) - Memphis Grizzlies (23-47) 137:116 (BOXSCORE)

  • Endlich mal wieder ein Blowout, mag sich Warriors-Head-Coach Steve Kerr gedacht haben - die gibt es für die Warriors in dieser Saison ja nur selten. Gegen die Grizzlies hatte sein Team aber schon nach drei Vierteln 108 Punkte angeschrieben, am Ende waren es 58 Prozent Trefferquote aus dem Feld und fast 49 Prozent von Downtown. Bei schmalen sechs Ballverlusten. So konnte Kerr den kompletten 15 Spielern im Kader Minuten geben, keiner knackte die 30-Minuten-Marke. Beste Werfer waren Jonathan Kuminga (26 Punkte), Klay Thompson (23) und Andrew Wiggins (22). "Das hat Spaß gemacht", bilanzierte der Coach. "
  • Aus einem 58:58 zwei Minuten vor der Halbzeit machten die Dubs mit einem 22:0-Run ein 80:58 - einen solchen Lauf hatte das Team seit fast drei Jahren nicht mehr hingelegt. Natürlich gab es aber auch einen Aufreger, schließlich sind sich die beiden Teams nicht unbedingt grün: Als Grizzlies-Coach Taylor Jenkins im zweiten Viertel mit einem Referee sprechen wollte, wollte sich Draymond Green einmischen und wurde von Desmond Bane zurückgehalten. Beide kassierten ein Technisches Foul, hatten sich im Anschluss aber wieder lieb.
  • Stephen Curry hatte bei den Warriors einen ruhigen Abend (14 Punkte), knackte aber mit vier Dreiern zum fünften Mal die Marke von 300 Triples in einer Saison - natürlich NBA-Rekord. "Das wird er nächstes Jahr auch wieder schaffen", sagte Backup Chris Paul, der 14 Assists verteilte. Durch den Sieg bleiben die Warriors an den Los Angeles Lakers (37-32) im Kampf um Rang neun im Westen dran. Es geht aber auch darum, die Houston Rockets (sechs Siege in Folge) auf Distanz zu halten. Beste Werfer bei den Grizzlies war GG Jackson (35 Punkte), Jaren Jackson Jr. (28) und Santi Aldama (27) danach kam aber dann lange nichts mehr.
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Phoenix Suns (40-29) - Philadelphia 76ers (38-31) 115:102 (BOXSCORE)

  • Wenn Grayson Allen die Konzentration des Gegners auf die Superstars aus Phoenix so zu nutzen weiß, sind die Suns schwer zu schlagen: Allen stellte mit neun Dreiern seinen Karriere-Bestwert ein und brachte es gegen die Sixers so auf stolze 32 Punkte - damit stellte er Kevin Durant (22) und Devin Booker (18) in den Schatten. "Es waren viele Pässe von Booker aus dem Pick-and-Roll dabei, oder auch in Transition", sagte Allen. "Dafür habe ich mich bei ihm auf der Bank bedankt. Ich habe viele gute Würfe bekommen."
  • Philly tut sich ohne Joel Embiid derweil weiter schwer, jeder Sieg muss hart erkämpft werden. Gegen die Suns knackte kein Akteur die Marke von 20 Punkten, bester Werfer war Kelly Oubre Jr. mit 18. "Wir bewegen uns einfach nicht mit der nötigen Energie" sagte Coach Nick Nurse. "Wir wissen um ihre Dreierstärke und wollten ihre Versuche von draußen eindämmen, aber es hat nicht geklappt. "Im Osten ist man durch die Niederlage und den Sieg der Heat aktuell auf Rang acht abgerutscht, es droht das Play-In-Turnier.
  • Die Suns führten zwischenzeitlich mit 26, am Ende wurde es doch noch etwas enger. Egal, im Westen "zählen nur Siege", betonte KD. "Manchmal geht es auch um die Art und Weise, aber zu diesem Zeitpunkt in der Saison brauchen wir einfach nur mehr Siege." Der 14-fache All-Star zog in der ewigen Bestenliste der NBA an Shaquille O'Neal (28.596 Punkte) vorbei und belegt jetzt Rang acht.

Das Playoff-Rennen im verrückten Westen: Den Suns droht die Katastrophe

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Portland Trail Blazers (19-50) - Los Angeles Clippers (43-25) 103:116 (BOXSCORE)

  • Früh im zweiten Viertel setzten sich die Clippers ab, den zwischenzeitlichen Vorsprung von 25 Punkten brachte man am Ende souverän über die Zeit. Damit hält man den knappen Vorsprung auf die New Orleans Pelicans (42-26) im Kampf um Platz 4 im Westen. Bester Schütze gegen die Blazers war Paul George mit 27 Zählern, Kawhi Leonard verbuchte 24 und James Harden steuerte 19 bei. PG lobte vor allem die Defense: "Wir haben gute Verteidiger, heute hat dann alles zusammengepasst. Wir haben gut verteidigt und so in der Offensive gute Chancen bekommen."
  • Die Blazers verloren zum vierten Mal in Folge. Beste Werfer waren Scoot Henderson (18 Punkte) und Kris Murray (17). Knackpunkt waren die Viertel zwei und drei, da legten die Blazers zusammen nur 42 Punkte auf. "Viele Turnover, die haben zu ihren Punkten geführt", konstatierte Murray. "Das war das Hauptproblem." In zwei Tagen gibt es das Duell ein weiteres Mal, erneut im Moda Center in Portland.
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