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Anthony Davis hält Los Angeles Lakers mit historischer Statline im Playoff-Rennen - Wagner-Brüder erleiden nächsten Rückschlag

Von Robert Arndt
Anthony Davis gelang gegen die Minnesota Timberwolves eine historische Statline.
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Anthony Davis hat den Los Angeles Lakers mit einer historischen Statline einen wichtigen Sieg gegen die Minnesota Timberwolves beschert, auch LeBron James kehrt nach seiner Knöchelverletzung wieder zurück. Die Orlando Magic verlieren im Playoff-Rennen ein Spiel gegen einen direkten Kontrahenten.

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Außerdem: Dennis Schröder trifft fast von der Mittellinie, dazu liefern sich die New York Knicks und die Philadelphia 76ers die Defensiv-Schlacht der Saison.

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L.A. Clippers (41-22) - Milwaukee Bucks (42-23) 117:124 (BOXSCORE)

  • Paul George (Knie) und Kawhi Leonard (Leiste) konnten am Nachmittag in L.A. nicht mitwirken, dennoch verlangten die Clippers Milwaukee alles ab und mussten erst in der Crunchtime abreißen lassen. Damian Lillard findet jedoch für die Bucks mehr und mehr seinen Rhythmus und war mit 35 Punkten (11/19 FG, 7/13 3P) sowie 11 Assists der Matchwinner für die Gäste.
  • Der Point Guard verwandelte im ersten Viertel seine ersten vier Dreier und erzielte bei einem 11:4-Lauf der Bucks in der Schlussphase 6 Zähler. Zunächst wurde der All-Star-MVP bei einem Dreier gefoult, kurz darauf ließ er seinen siebten Distanzwurf des Tages folgen. Milwaukee erspielte sich so spät die erste zweistellige Führung der Partie. Eingesetzt wurde Lillard dabei von Giannis Antetokounmpo, der auf 34 Punkte (12/24 FG, 10/15 FT), 7 Rebounds sowie 10 Assists kam. Lillard und Antetokounmpo sind damit die ersten Mitspieler seit 1980, die jeweils 30 Zähler und 10 Dimes verbuchten.
  • Die Bucks wachten erst nach der Pause so richtig auf, diesen Abschnitt gewannen sie mit 32:23 und erzielten dabei 22 Zähler in der Zone. Für die Clippers hielt Sixth Man Norman Powell (26, 9/21) dagegen, der Guard verbuchte 20 Punkte nach der Pause. James Harden (13, 5/16, 11 Assists) konnte dagegen nicht mehr Offense liefern. Daniel Theis (2, 1/2, 6 Rebounds, 2 Blocks) kam 14 Minuten zum Einsatz und hatte das beste Plus-Minus aller Clippers-Akteure (+17).

Sacramento Kings (36-27) - Houston Rockets (29-35) 104:112 (BOXSCORE)

  • Ist das bitter für Alperen Sengün! Der Türke hatte zuletzt überragenden Basketball gezeigt, verletzte sich nun aber in der Schlussphase in Sacramento, als er einen Drive von Domantas Sabonis stoppen wollte und dabei unglücklich landete. Nach mehreren Minuten wurde der Center mit einem Rollstuhl in die Katakomben gebracht, ein MRT am rechten Knie und Knöchel wird am kommenden Tag gemacht.
  • Dabei geriet fast in Vergessenheit, dass die chronisch auswärtsschwachen Rockets (8-24) einen richtig guten Sieg einfuhren. Fred VanVleet (22, 5/8, 9 Assists) führten die Rockets an, dazu kam Jalen Green auf 19 Zähler. Sengün stand bei seiner Verletzung bei 14 Punkten (7/14) und 6 Rebounds.
  • Die Kings rutschen dagegen wieder auf Rang sieben ab, sie verwandelten nur 6/32 von Downtown und trafen in einem desaströsen dritten Viertel (14:32) nur 25 Prozent ihrer Würfe. Sabonis kam zwar auf 25 Punkte, 15 Rebounds und 8 Assists, leistete sich aber auch satte 9 Ballverluste. De'Aaron Fox (18, 7/21, 9 Rebounds) ließ viel liegen, besser ging es bei Malik Monk (20, 8/16). Vom Rest kam aber sehr wenig, der Flügel-Trio aus Keegan Murray, Harrison Barnes und Kevin Huerter blieb ohne einen einzigen verwandelten Dreier (0/9 3P).
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Orlando Magic (37-28) - Indiana Pacers (36-29) 97:111 (BOXSCORE)

  • Ärgerliche Pleite für die Magic, die mit einem Sieg auf Platz vier hätten springen können und gleichzeitig Indiana auf Distanz gehalten hätten. Stattdessen rücken die Pacers auf ein Spiel an Orlando heran, immerhin haben die Magic den Tiebreaker gegen Indiana sicher (2-1). Noch im ersten Viertel hielten die Magic Indy bei 18 Punkten und führten zeitweise mit +15, bevor sich die Dynamik des Spiels änderte.
  • Die Reservisten T.J. McConnell (17, 8/12, 6 Assists) und Obi Toppin (17, 7/9, 8 Rebounds) hauchten den Gästen neues Leben ein, nach der Pause fand auch der zuvor schwache Tyrese Haliburton (20, 6/15, 8 Assists) seinen Rhythmus und die Pacers setzten sich mit einem 39:21-Viertel erstmals zweistellig ab. Der Spielmacher war zusammen mit Pascal Siakam (20, 6/14) bester Scorer der Gäste.
  • Orlando fehlten dagegen mit Jalen Suggs und Markelle Fultz gleich zwei Point Guards, entsprechend verwunderte auch die Quote von 37,5 Prozent aus dem Feld nicht. Sowohl Franz Wagner (13, 5/14) als auch Paolo Banchero (19, 6/20) kamen nie wirklich in Fahrt, auch Sixth Man Cole Anthony (16, 4/14) fand nur von der Freiwurflinie leichte Punkte. Moritz Wagner lieferte von der Bank kommend in 16 Minuten 9 Punkte (3/6), 6 Rebounds und 2 Assists.

Miami Heat (35-29) - Washington Wizards (11-53) 108:110 (BOXSCORE)

  • Verstehe mal einer diese Miami Heat. Nach einem starken Februar setzte es inzwischen die dritte Niederlage in Serie - und das gegen die Wizards, die ohne einen nominellen Center antraten. Diesen gab mal wieder Kyle Kuzma, der auf 32 Punkte (9/23) und 9 Rebounds kam. Der Forward hatte den Wizards 2:30 Minuten vor dem Ende von Downtown eine zweistellige Führung beschert, danach blieben die Gäste jedoch ohne einen einzigen weiteren Punkt.
  • Es reichte dennoch, auch wenn die Heat nach vier Offensiv-Rebounds 31,5 Sekunden vor dem Ende durch Caleb Martin (11, 3/3 3P) auf -2 verkürzten und die Gastgeber einen Turnover von Kuzma forcierten. Miami hatte sogar noch zwei Chancen zum Sieg, doch sowohl Duncan Robinson (16, 4/13 3P) als auch Jimmy Butler (23, 9/20) scheiterten aus der Distanz. Von dort lief es für die Heat ohnehin nicht. Nimmt man Martin aus, trafen die Heat nur 7/30 (23 Prozent) von draußen.
  • Für Washington scorten alle Starter zweistellig, Corey Kispert (22) verwandelte fünf Dreier, Tyus Jones (12, 16 Assists) verbuchte ein weiteres Double-Double. Für die Heat kamen Robinson, Terry Rozier und Bam Adebayo (16 Rebounds) alle auf 16 Punkte.
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Atlanta Hawks (29-35) - New Orleans Pelicans (39-25) 103:116 (BOXSCORE)

  • Wer hätte das gedacht? Im heißen Playoff-Rennen im Westen sind die Pelicans das konstanteste Team, sie fuhren in Atlanta den vierten Sieg in Serie ein und gewannen dabei drei Auswärtsspiele in Serie. Der Vorsprung auf Rang sieben beträgt nun bereits 2,5 Spiele und auch der Erfolg in Atlanta geriet nie wirklich in Gefahr. Zion Williamson lieferte dabei 27 Punkte (10/14) und 7 Assists, von der Bank kommend war Trey Murphy III (28, 6/13 3P) bester Scorer.
  • Atlanta fehlte Trae Young und Jalen Johnson, dazu verletzte sich auch Saddiq Bey (14, 3/11) im vierten Viertel am Knie. Da war die Partie aber schon entschieden, da New Orleans die Hawks in Halbzeit eins bei 32 Prozent aus dem Feld hielt. Bogdan Bogdanovic (25, 7/15) betrieb im vierten Viertel mit vier verwandelten Dreiern noch etwas Ergebniskosmetik, Dejounte Murray (23, 7/20, 11 Assists) steuerte ein Double-Double bei, vergab aber seine ersten acht Würfe und wurde im ersten Viertel zweimal von Herb Jones (7, 3 Blocks) abgeräumt.
  • Die Gäste trafen aber 57 Prozent aus dem Feld sowie 52 Prozent von draußen (14/27), auch C.J. McCollim (20, 7/14) netzte viermal von Downtown. Brandon Ingram (7, 3/9) hielt sich mit dem Scoring zurück, spielte dafür aber 10 Assists.

Oklahoma City Thunder (45-19) - Memphis Grizzlies (22-43) 124:93 (BOXSCORE)

  • Die Grizzlies schafften es zumindest, Shai Gilgeous-Alexander (23, 5/7 3P) bei unter 30 Punkten zu halten, das gelang in dieser Saison noch nicht vielen Teams, allerdings musste der Kanadier beim 31-Punkte-Blowout nur 27 Minuten spielen. Es war eine verdammt einseitige Angelegenheit, schon in Halbzeit eins führten die Thunder mit bis zu 22 Punkten.
  • Rookie Cason Wallace verbuchte einen Bestwert von 22 Punkten (9/14), Josh Giddey (16, 10 Rebounds) legte ein Double-Double auf. Einziger Wermutstropfen für OKC war die Verletzung von Jalen Williams, der sich in der ersten Halbzeit den Knöchel verstauchte. Memphis trat nur mit neun gesunden Spielern an, G.G Jackson war mit 30 Punkten (10/19) Topscorer, ansonsten scorten nur Jake LaRavia (13) und Jaren Jackson Jr (16, 4/10) zweistellig.
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Cleveland Cavaliers (41-23) - Brooklyn Nets (26-39) 101:120 (BOXSCORE)

  • Auch die Cavs haben derzeit Probleme mit Verletzungen, gegen Brooklyn fehlten erneut Donovan Mitchell (Knie) und Evan Mobley (Knöchel), dennoch hätte man meinen können, dass dies für Brooklyn in einem Back-to-Back reichen sollte. Falsch gedacht: Die Gäste schossen sich von Downtown den Frust von der Seele (18/35 3P), sowohl Cam Thomas (29, 9/19) als auch Mikal Bridges (25, 9/14) verwandelten je fünf Dreier.
  • Alleine im dritten Viertel waren es 8/10 für die Nets, diesen Abschnitt gewannen die Gäste mit 44:29, sowohl Thomas als auch Bridges gingen dort 3/3 3P. Plötzlich führten die Nets mit +16, später waren es 26 Zähler Differenz. Auch Dennis Schröder (17, 7/11 FG, 3/5 3P, 8 Assists) erwischte einen guten Tag, auch er blieb im dritten Viertel perfekt aus dem Feld (4/4). So klappten dann auch so Sachen wie dieser Buzzerbeater.
  • Für die Cavs war Georges Niang (20, 8/12) als Mobley-Vertreter bester Scorer, allerdings fehlten auch Max Strus und Dean Wade, sodass die Auswahl auf dem Flügel bescheiden war. Darius Garland (14, 4/9, 5 Assists) blieb sehr blass, gleiches galt für Caris LeVert (6, 2/6, 7 Assists).

New York Knicks (37-27) - Philadelphia 76ers (36-28) 73:79 (BOXSCORE)

  • Wir haben den niedrigsten Score seit November 2016, als die Memphis Grizzlies die Dallas Mavericks mit 80:64 schlugen. Die Mavericks waren es auch, die ein Team zuletzt unter 74 Punkten hielten (68, November 2018), diesmal gelang es den Sixers, die New York bei 32,5 Prozent aus dem Feld hielten und 21 Ballverluste forcierten. Kelly Oubre Jr. war mit 18 Punkten und 10 Rebounds Topscorer, hatte aber eine Quote von 6/19, die bestens zur Partie passte.
  • Beide Teams waren weiterhin verletzungsgeplagt, für Philly fehlten mit Tyrese Maxey, Joel Embiid und De'Anthony Melton drei Starter, bei den Knicks waren es ebenfalls drei (Randle, Anunoby, Robinson). Für New York konnten es diesmal auch nicht Jalen Brunson (19. 6/22, 8 Assists) und Donte DiVincenzo (15, 6/17) herumreißen, beide Guards warfen von Downtown zusammengerechnet 4/21. Knapp vier Minuten vor dem Ende hatten dies Knicks gerade einmal 63 Punkte auf dem Konto, bevor es noch einmal einen letzten Push gab.
  • Sixers-Center Paul Reed (13) hatte Philly die erste zweistellige Führung des Abends besorgt, bevor die Knicks durch ein And-1 von Brunson sowie einem Dreier von Josh Hart (9, 4/13, 11 Boards) noch einmal auf -4 verkürzten. Kyle Lowry (8) hatte von Downtown jedoch die Antwort, danach wurde es nicht mehr spannend. Buddy Hield verbuchte von der Bank kommend für die Sixers 16 Zähler (4/6 3P), Isaiah Hartenstein legte für New York in 23 Minuten 3 Punkte, 10 Rebounds sowie 4 Assists auf.
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Los Angeles Lakers (36-30) - Minnesota Timberwolves (44-21) 120:109 (BOXSCORE)

  • Dank eines starken vierten Viertels bleiben die Lakers im Playoff-Rennen, allerdings mussten die Wolves neben Karl-Anthony Towns auch auf Rudy Gobert (Oberschenkel) und Kyle Anderson (Schulter) verzichten. Gerade Gobert wurde schmerzlich vermisst, in dessen Abwesenheit kontrollierte Anthony Davis die Zone nach Belieben. Die Braue kam in 39 Minuten auf 27 Punkte (9/17), 25 Rebounds, 5 Assists, 7 Steals und 3 Blocks - eine solche Statline hat es in der NBA noch nie gegeben.
  • Alleine im vierten Viertel griff sich AD neben seinen 8 Zählern 11 Rebounds ab, die Lakers gewannen diesen Abschnitt mit 29:17, nachdem sich zuvor kein Team wirklich absetzen konnte. Auch LeBron James half bei seinem Comeback mit, der 39-Jährige erzielte 10 seiner 29 Punkte (10/16, dazu 8 Rebounds, 9 Assists) im Schlussabschnitt.
  • Jenen Schlussabschnitt starteten die Lakers mit einem 16:2-Lauf und führten bis zum Schluss stets zweistellig. Austin Reaves (19, 7/13) wusste zu gefallen, D'Angelo Russell (13, 5/12) war diesmal weniger heiß. Für die Wolves waren Naz Reid und Anthony Edwards mit je 25 Punkten die besten Scorer, letzterem wäre mit diesem Versuch gegen Davis beinahe der Slam des Jahres gelungen.
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