NBA

Warum nicht Team World vs. USA statt dem All-Star Game? So würden die Roster aussehen

Von Robert Arndt
Luka Doncic spielte bei der Rising Stars Challenge für Team World.
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Ist das All-Star Game noch zu retten? Dazu gibt es inzwischen so viele Takes, dass man glatt den Überblick verlieren kann. Wie wäre es denn schlichtweg mit Team World gegen Team USA? Wir schauen mal drauf, wie die Kader dann ausgesehen hätten.

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Ob es für Motivation bei den Stars sorgen würde? Schwer zu sagen, aber es würde dem Event auf jeden Fall einen neuen Anstrich und gewissen Reiz verschaffen. Man muss hier nur mal zum Golf schauen, wo der Ryder Cup ein hohes Standing hat. Ein Weiter-So kann es nach dem enttäuschenden All-Star Game vergangene Woche wohl kaum geben.

Ein weiterer Vorteil dieses Formats ist eine gewisse Beständigkeit. Durch die vielen Trades (und Format-Wechsel) der NBA duellieren sich selten ähnliche Teams aus den Vorjahren. Das würde World vs. USA definitiv ändern. Zusätzlich dazu hätten wir auch gerne, dass alle Spieler die Jerseys ihrer Teams tragen, World dann mit Away-Trikots und die USA mit den weißen Heimtrikots, aber das nur am Rande.

Also, probieren wir dieses Gedankenspiel mal aus und starten mit Team World.

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Team World: BACKCOURT

  • Shai Gilgeous-Alexander (Oklahoma City Thunder/Kanada)
  • Luka Doncic (Dallas Mavericks/Slowenien)

Dieses Duo ist ein absoluter No-Brainer, denn wenn es an etwas bei einem hypothetischen Team World mangelt, dann ist es die Tiefe auf der Guard-Position. Daher ist es schon ganz praktisch, dass man immerhin die beiden derzeit besten Guards in der NBA stellen kann, die zugleich auch in der MVP-Diskussion ein ernstes Wörtchen mitreden wollen.

Team World FRONTCOURT

  • Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks/Griechenland)
  • Lauri Markkanen (Utah Jazz/Finnland)
  • Nikola Jokic (Denver Nuggets/Serbien)

Auch hier gibt es kaum Fragezeichen, erst recht nicht, da sich Joel Embiid vor der Saison für Team USA entschieden hatte. Zwar hat der gebürtige Kameruner noch nicht für die USA gespielt, dennoch können wir als stolzes Team World dem Sixers-Center nicht verzeihen. Wir finden Nikola Jokic sowieso besser und müssen ihn (wie Doncic) nur davon überzeugen, dass er in einem All-Star Game einfach seine wilden Pässe aus der Regular Season spielen soll, die haben nämlich sowieso All-Star-Niveau.

Ergänzt wird die Starting Five von Giannis Antetokounmpo und Lauri Markkanen, der offensiv diese Mannschaft perfekt ergänzt. So hat Team World vier Schützen um Giannis, der zusammen mit SGA defensiv die Kohlen aus dem Feuer holen muss.

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Team World: DIE BANK

  • Jamal Murray (Denver Nuggets/Kanada)
  • Bogdan Bogdanovic (Atlanta Hawks/Serbien)

Immerhin zwei überdurchschnittliche Guards kann die Welt noch zusammenkratzen und erneut ergänzen sich diese prächtig. Wir verhelfen hier Murray zu seinem ersten (und überfälligen) All-Star Game, hin und wieder könnte man ihn auch mit Buddy Jokic paaren. Bogdanovic ist dagegen die klassische Mikrowelle, der diese Rolle bestens kennt und damit jede Menge Erfolg in der NBA hatte. Dennis Schröder und Buddy Hield (Bahamas) haben hier deutlich das Nachsehen.

  • O.G. Anunoby (New York Knicks/England)
  • Pascal Siakam (Indiana Pacers/Kamerun)
  • Rudy Gobert (Minnesota Timberwolves/Frankreich)

Anunoby kam zwar bereits mit vier Jahren in die USA, gab aber mehrfach an, dass er sich selbst als Brite sehe. Als einer der besten 3-and-D-Spieler der NBA ist er zumindest in seiner Rolle ein All-Star. Siakam und Gobert waren dies auch schon im traditionellen Format, gerade Gobert spielt wieder eine richtig gute Saison und dürfte dafür mit seiner vierten Trophäe als Defensive Player of the Year ausgezeichnet werden.

Team World: WILDCARDS

  • Franz Wagner (Orlando Magic/Deutschland)
  • Kristaps Porzingis (Boston Celtics/Lettland)

An dieser Stelle gab verschiedene Varianten, vor allem aber jede Menge Center. Zwischen Domantas Sabonis, Karl-Anthony Towns, Victor Wembanyama, Alperen Sengün und Krisptaps Porzingis entscheiden wir uns letztlich für den Letten, da dieser mit Shooting und Defense besser ins Team passt. Der zweite Spot geht zudem an Franz Wagner, der sich mit seinen Skills in jede Truppe einfügen kann und hier den Vorzug vor dem ebenfalls in Betracht gezogenen Jonathan Kuminga erhält. Der Berliner war in seinen fast drei Jahren einfach deutlich konstanter und hat das reifere Spiel.

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Kommen wir nun aber zum US-Team, wo einige All-Stars ihren Platz räumen müssen. 21 der 26 All-Stars (inklusive Injury Replacements) sind US-amerikanische Staatsbürger, auch Joel Embiid. Diese 21 mussten wir auf zwölf reduzieren, hielten uns dabei aber nicht an Fan-Voting. So schaffte Damian Lillard, in diesem Jahr ein Starter, bei uns nicht den Cut.

Team USA: BACKCOURT

  • Tyrese Haliburton (Indiana Pacers)
  • Stephen Curry (Golden State Warriors)

Wir setzen stattdessen auf den besten Passgeber der Liga sowie den besten Schützen der Geschichte. Das macht Team USA zwar etwas anfällig, doch das wird anderweitig aufgefangen. Der Pool an Guards ist dennoch enorm, hier hätten auch andere Namen stehen können, dazu aber später mehr.

Team USA: FRONTCOURT

  • LeBron James (Los Angeles Lakers)
  • Kawhi Leonard (L.A. Clippers)
  • Joel Embiid (Philadelphia 76ers)

Im Frontcourt wählen wir Bewährtes. LeBron und Kawhi nebeneinander war bei All-Star Games immer eine nette Dynamik, dazu kommt Embiid als Center. Seine Verletzung blenden wir hier mal aus, sodass es endlich wieder zum Showdown mit dem Joker kommt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Spiel unter keinen Umständen in Denver ausgetragen wird.

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Team USA: DIE BANK

  • Jalen Brunson (New York Knicks)
  • Devin Booker (Phoenix Suns)

Wir erwähnten es bereits, man hätte auch Argumente finden können, um mit diesem Duo im Backcourt zu starten. Booker ist in dieser Saison wieder mehr Point Guard, Brunson hat den Dreier für sich entdeckt und spielt ohnehin die beste Spielzeit seiner Karriere.

  • Kevin Durant (Phoenix Suns)
  • Jayson Tatum (Boston Celtics)
  • Anthony Davis (Los Angeles Lakers)

Auch im Frontcourt gibt es keine größeren Überraschungen. Durant und Tatum sind No-Brainer, Davis ob der dünnen Personaldecke auf Center in den USA eigentlich auch. Spannender sind da schon die letzten beiden Spots ...

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Team World: WILDCARDS

  • Anthony Edwards (Minnesota Timberwolves)
  • Bam Adebayo (Miami Heat)

...denn hier haben wir noch sechs Kandidaten für zwei Spots. Kleine Grußkarten gehen raus an Damian Lillard, Donovan Mitchell, Jimmy Butler sowie Jaylen Brown. Hier bevorzugen hier aber Edwards, der mit seiner Athletik gut zum Team passt, und Adebayo, der einspringen kann, wenn den verletzungsanfälligen Bigs Embiid und Davis doch etwas passiert.

Das sind sie also, unsere 24 "All-Stars". Schaut man sich das Ganze noch einmal im Überblick an, ist deutlich, dass die USA tiefer besetzt sind, für die Welt spricht dagegen die Jugend und die Qualität an der Spitze. Auch wenn wir nicht glauben, dass das Spiel deutlich ernster genommen wird, könnte das ein Versuch sein, um den All-Star Game wieder etwas mehr Würze zu verleihen. Man darf nur den Glauben nicht verlieren.

Team World vs. USA: Die Kader im Überblick

Team WorldTeam USA
Shai Gilgeous-Alexander (Thunder)Tyrese Haliburton (Pacers)
Luka Doncic (Mavericks)Stephen Curry (Warriors)
Lauri Markkanen (Jazz)LeBron James (Lakers)
Giannis Antetokounmpo (Bucks)Kawhi Leonard (Clippers)
Nikola Jokic (Nuggets)Joel Embiid (Sixers)
Jamal Murray (Nuggets)Devin Booker (Suns)
Bogdan Bogdanovic (Hawks)Jalen Brunson (Knicks)
O.G. Anunoby (Knicks)Kevin Durant (Suns)
Pascal Siakam (Pacers)Jayson Tatum (Celtics)
Rudy Gobert (Timberwolves)Anthony Davis (Lakers)
Franz Wagner (Magic)Anthony Edwards (Timberwolves)
Kristaps Porzingis (Celtics)Bam Adebayo (Heat)