Einer starb zwei Tage nach dem Draft: Der Fluch des Nr.2-Picks in der NBA

Bevor wir zu den "Busts" kommen: Es gibt natürlich auch Gegenbeispiele, hier mal alle sieben All-Stars (Top-Picks kommen im gleichen Zeitraum auf 14, die Nr.3-Picks auf 11) , die seit 2000 mit dem zweiten Pick ausgewählt wurden:

Auf der Gegenseite stehen aber auch gleich zwölf Spieler, die seit 2000 nie wirklich Fuß fassen konnten. Dabei wollen wir es aber nicht belassen und starten bereits im Jahr 1984, das weiterhin absoluten Legendenstatus hat ...

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SAM BOWIE (1984)

• Gezogen von: Portland Trail Blazers
• Karrierestatistiken: 10,9 Punkte, 7,5 Rebounds, 1,8 Blocks bei 45,2 Prozent FG und 30,2 Prozent Dreier in 511 Spielen
• Teams: Blazers, Nets und Lakers

Obwohl der Big einige gute Jahre in der NBA hinlegte, wird er als der Spieler in Erinnerung bleiben, der vor Michael Jordan ausgewählt wurde. Schlimme Verletzungen taten später ihr Übriges. Hier gibt es mehr zu seiner Leidensgeschichte.

LEN BIAS (1986)

• Gezogen von: Boston Celtics
• Kein Spiel in der NBA absolviert

Er galt als enorm talentierter Spieler (checkt seine YouTube-Highlights vom College!) und zog Vergleiche mit Michael Jordan auf sich, knapp zwei Tage nach dem Draft starb Bias aber an einer Überdosis Kokain. Es war eine nationale Tragödie und war auch einer der Gründe dafür, dass in den USA Drogenkonsum anders behandelt wird. Bias half das alles nicht. Hier geht es zu seiner Geschichte.

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DANNY FERRY (1989)

• Gezogen von: Los Angeles Clippers (mehrere Monate später zu den Cavaliers getradet)
• Karrierestatistiken: 7,0 Punkte, 2,8 Rebounds, 1,3 Assists bei 44,6 Prozent FG und 39,3 Prozent Dreier in 917 Spielen
• Teams: Cavaliers und Spurs

Auf dem College war er ein Star, er ist heute immer noch eine Duke-Legende, in der NBA schaffte er das aber nie. Obwohl die Clippers ihn ausgewählt hatten, spiele er seine erste Profikarriere in Italien (er weigerte sich für Donald Sterling zu spielen) und heuerte später bei den Cavs an.

SHAWN BRADLEY (1993)

• Gezogen von: Sacramento Kings (zu den 76ers getradet)
• Karrierestatistiken: 8,1 Punkte, 6,3 Rebounds, 2,5 Blocks bei 45,7 Prozent FG und 10,3 Prozent Dreier in 832 Spielen
• Teams: 76ers, Mavericks und Nets

Der 2,29-Meter-Riese hat es trotz seiner Wurfschwäche geschafft, eine lange Karriere in der Association hinzulegen. Der Deutsch-US-Amerikaner lief sogar neunmal für das DBB-Team auf, 2005 beendete er seine Karriere aufgrund gesundheitlicher Probleme. Was hängen blieb, sind eher die zahlreichen Compilations von Stars, die über den langen Mormonen dunkten.

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STROMILE SWIFT (2000)

• Gezogen von: Vancouver Grizzlies
• Karrierestatistiken: 8,4 Punkte und 4,6 Rebounds bei 47,3 Prozent FG in 547 Spielen
• Teams: Grizzlies, Rockets, Nets und Suns

In einer Zeit der dominanten, mit dem Rücken zum Korb scorenden Big Men war Swift schlichtweg falsch, seine Fähigkeiten als athletischer Rim-Runner und Shotblocker waren damals nicht gefragt. Heute könnte er vielleicht eine anständige Karriere hinlegen.

JAY WILLIAMS (2002)

• Gezogen von: Chicago Bulls
• Karrierestatistiken: 9,5 Punkte, 2,6 Rebounds, 4,6 Assists bei 39,9 Prozent FG und 32,2 Prozent Dreier in 75 Spielen
• Teams: Bulls

Er wurde zum College-Spieler des Jahres gewählt, nachdem er Duke zur Championship geführt hatte, in der NBA bekam er nie eine richtige Chance. Eine Motorradverletzung nach seiner Rookie-Saison kostete ihn seine Karriere.

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DARKO MILICIC (2003)

• Gezogen von: Detroit Pistons
• Karrierestatistiken: 6,0 Punkte, 4,2 Rebounds, 1,3 Blocks bei 46,0 Prozent FG und 0 Prozent Dreier in 468 Spielen
• Teams: Pistons, Grizzlies, Timberwolves, Magic, Knicks und Celtics

Der Serbe wird für immer in einer Reihe mit LeBron James, Carmelo Anthony, Chris Bosh und Dwyane Wade genannt werden. In einem der stärksten Jahrgänge aller Zeiten bleibt Milicic als absoluter Bust in Erinnerung. Trotz dieses Picks wurden die Pistons 2004 aber Champion und Milicic zur Human Victory Cigar. Später versuchte sich Milicic beim Wrestlen, ist nun aber Obstbauer in seiner Heimat Serbien.

MARVIN WILLIAMS (2005)

• Gezogen von: Atlanta Hawks
• Karrierestatistiken: 10,2 Punkte und 5,2 Rebounds bei 44,3 Prozent FG und 36,1 Prozent Dreier in 1072 Spielen
• Teams: Hawks, Jazz, Hornets und Bucks

15 Jahre lang war der Forward aktiv, über die Rolle als dritte oder vierte Option kam er aber nie hinaus. Nach langen Jahren in Atlanta und Charlotte beendete er mit den Bucks 2020 seine Karriere. Ach ja: Chris Paul und Deron Williams gingen direkt nach ihm weg. Uff!

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MICHAEL BEASLEY (2008)

• Gezogen von: Miami Heat
• Karrierestatistiken: 12,4 Punkte und 4,7 Rebounds bei 46,5 Prozent FG und 34,9 Prozent Dreier in 609 Spielen
• Teams: Heat, Timberwolves, Suns, Rockets, Bucks, Knicks und Lakers

Der Forward war ein Superstar auf dem College und legte bessere Zahlen als KD auf, auch in der NBA war sein Talent unbestritten. Allerdings spielte sein Kopf nicht mit, er wurde mehrfach wegen Drogen verhaftet und legte sich immer wieder mit Fans an.

HASHEEM THABEET (2009)

• Gezogen von: Memphis Grizzlies
• Karrierestatistiken: 2,2 Punkte, 2,7 Rebounds, 0,8 Blocks bei 56,7 Prozent FG und keine Dreierversuche in 224 Spielen
• Teams: Grizzlies, Thunder, Trail Blazers und Rockets

Vor James Harden, Stephen Curry oder DeMar DeRozan ging der Riese über die Ladentheke - in seiner Rookie-Saison legte er 3,1 Punkte und 3,6 Rebounds auf, was Karrierebestwerte bleiben sollten. Nicht mal als Rollenspieler konnte er Fuß fassen, zahlreiche Comeback-Versuche scheiterten, zuletzt spielte Thabeet im September 2023 in seiner Heimat Tansania.

EVAN TURNER (2010)

• Gezogen von: Philadelphia 76ers
• Karrierestatistiken: 11,5 Punkte, 5,8 Rebounds, 0,9 Blocks bei 51,9 Prozent FG und 31,6 Prozent Dreier in 705 Spielen
• Teams: Sixers, Pacers, Celtics, Blazers und Hawks

Turner spielte bei den tankenden Sixers als Starter einige ordentliche Jahre, mit seinem Wechsel zu den Pacers war seine Starterrolle aber Geschichte. In Indiana fand er sich gar nicht zurecht, wurde in den folgenden Jahren aber ein ordentlicher Backup.

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DERRICK WILLIAMS (2011)

• Gezogen von: Minnesota Timberwolves
• Karrierestatistiken: 8,9 Punkte, 4,0 Rebounds, 0,7 Assists bei 43,4 Prozent FG und 30,0 Prozent Dreier in 428 Spielen
• Teams: Timberwolves, Kings, Knicks, Cavaliers, Heat und Lakers

Bevor er 2018/19 mit dem FC Bayern die deutsche Meisterschaft holte, versuchte er erfolglos, sich in der NBA zu etablieren. Zunächst reichte es noch für das All-Rookie Second-Team, danach begann aber sein Abstieg. Nach Stationen bei Fenerbahce, Valencia, Maccabi Tel Avivi und Panathinaikos nun wieder auf Klubsuche.

MICHAEL KIDD-GILCHRIST (2012)

• Gezogen von: Charlotte Bobcats
• Karrierestatistiken: 8,4 Punkte, 5,4 Rebounds, 0,7 Blocks bei 47,4 Prozent FG und 27,2 Prozent Dreier in 446 Spielen
• Teams: Hornets und Mavericks

Der Forward ließ zu Beginn seiner Karriere immer wieder sein Talent aufblitzen und unterschrieb 2015 einen Vierjahresvertrag für 52 Mio. Dollar. Kurz darauf verletzte er sich schwer an der Schulter, kehrte zu früh zurück und verletzte sich erneut. Nach einem kurzen Intermezzo in Dallas ist der Mann mit dem fürchterlichen Jumpshot seit nun fast vier Jahren ohne Team - mit gerade einmal 30 Jahren.

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JABARI PARKER (2014)

• Gezogen von: Milwaukee Bucks
• Karrierestatistiken: 14,1 Punkte, 5,5 Rebounds, 2,0 Assists bei 49,4 Prozent FG und 32,6 Prozent Dreier in 310 Spielen
• Teams: Bucks, Bulls, Hawks, Wizards, Kings und Celtics

Vor dem Draft wurde er mit Melo verglichen, in seinen ersten Jahren war er auch auf dem Weg zum Star. Dann riss er sich zweimal das Kreuzband und verkündete bei den Bulls, dass er nicht bezahlt werde, um Defense zu spielen. Seither ist Parker kaum noch relevant und versucht über den Umweg Barcelona noch einmal in der NBA Fuß zu fassen.

MARVIN BAGLEY III (2018)

• Gezogen von: Sacramento Kings
• Karrierestatistiken: 12,9 Punkte, 6,9 Rebounds, 0,7 Blocks bei 51,4 Prozent FG und 28,9 Prozent Dreier in 246 Spielen
• Teams: Kings, Pistons und Wizards (Stand: 22. Februar 2024)

Die Kings hatten große Träume, als sie den Big vor Luka Doncic und Trae Young auswählten, nach einer ordentlichen Rookie-Saison begannen aber die Probleme - auch durch Verletzungen bedingt. Auch ein Neustart in Detroit war nicht von Erfolg gekrönt, immerhin statteten die Pistons ihn mit einem Dreijahresvertrag über 37,5 Millionen Dollar aus. Den hätte ihm sonst niemand gegeben. Nun bekommt der Linkshänder, der vor allem defensiv große Probleme hat, in Washington eine neue Chance, womöglich seine letzte.

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JAMES WISEMAN (2020)

• Gezogen von: Golden State Warriors
• Karrierestatistiken: 9,3 Punkte, 5,3 Rebounds und 0,7 Blocks bei 55,9 Prozent FG und 26,7 Prozent Dreier in 120 Spielen
• Teams: Warriors und Pistons (Stand: 22. Februar 2024)

Wiseman sollte das Gesicht der Warriors nach Stephen Curry werden, nach nur 2,5 Jahren und mageren 60 Partien begruben die Dubs diesen Traum. Wiseman war oft verletzt und passte mit seinem Stil nie ins System der Warriors. Selbst in Detroit sieht der Center kaum das Feld und es ist anzuzweifeln, dass der 23-Jährige einen Anschlussvertrag erhält.