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NBA - Trade Deadline Preview Pacific Division mit Lakers, Suns und Warriors: LeBron ist schon wieder passiv-aggressiv

Von Robert Arndt
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Die Trade-Deadline am 8. Februar rückt immer näher. Aus diesem Anlass werden wir in den kommenden Tagen alle 30 NBA-Teams näher beleuchten: Wo muss nachgebessert werden? Welche Trades sind vorstellbar? Weiter geht es mit der Pacific Division mit den Los Angeles Lakers, Golden State Warriors, L.A. Clippers, Phoenix Suns und Sacramento Kings.

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In den vergangenen Wochen haben wir bereits folgende Divisionen untersucht.

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Golden State Warriors (20-24, Platz 12 im Westen)

Golden State Warriors: Die zukünftigen Draft-Picks

  • Eigene Picks: 2027, 2028, 2029, 2030
  • Pick-Swaps: -
  • Abgegebene Picks: 2024 (nach Portland, Top-4, Top-1 und 2026 ungeschützt)
  • Erhaltene Picks: -

Golden State Warriors: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 208,3 Mio. Dollar
  • Luxussteuer: Ja (41,7 Mio. drüber)
  • Second Apron: Ja (25,2 Mio. drüber)

Ist die Saison der Warriors noch zu retten? Vermutlich ist das gar nicht die Frage, da man es Stephen Curry einfach schuldet, ihm ein so gutes Team wie nur möglich an die Seite zu stellen. Für den Moment ist es bestenfalls Durchschnitt und Coach Steve Kerr befindet sich weiterhin auf der Suche nach sinnvollen Lineups. Bisweilen vergeht nicht einmal eine Halbzeit, bevor Kerr an seiner Starting Five herumdoktort.

Doch was ist überhaupt möglich für die Dubs? Golden State ist das teuerste Team der NBA und wird auch in der kommenden Saison Probleme haben, den Second Apron zu vermeiden. Stand jetzt sind es bereits 144 Millionen Dollar für 2024/25 und hierbei sind noch nicht Free Agent Klay Thompson oder das nicht garantierte Gehalt von Chris Paul (30 Mio.) inkludiert.

Paul galt vor der Spielzeit als möglicher Trade-Chip, doch sind die Warriors wirklich gewillt, in einem Trade von CP3 langfristige Verträge aufzunehmen? Der andere Elefant im Raum ist Andrew Wiggins, dessen Deal mal als teamfreundlich galt, für seine 85 Millionen über die kommenden drei Jahre müssten die Dubs Stand jetzt eher draufzahlen. Sinnvoll wäre das in der derzeitigen Situation nicht, da spätestens mit dem Rücktritt der Big Three (Curry, Klay, Green) ein Rebuild nötig sein wird. Jonathan Kuminga dürfte nach seinen Leistungen der Vorwochen nicht zu haben sein, stattdessen sind Wiggins und CP3 die wahrscheinlichsten Trade-Kandidaten.

Und wie könnte man das Team verbessern? Es fehlt weiterhin ein dynamischer Guard an der Seite von Curry, der auch angemessen verteidigen kann. Auf Gary Payton II scheint mit seinen vielen Verletzungen eher nicht Verlass zu sein. Die Probleme auf dem Flügel sind ebenso bekannt, zumindest Kuminga macht Hoffnung. Trotzdem erscheint es kaum realistisch, dass Golden State einen Trade findet, der sie noch einmal in den Kreis der Contender befördern könnte.

Golden State Warriors: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Stephen Curry (51,9)Klay Thompson (43,2)Andrew Wiggins (24,3)Jonathan Kuminga (6)Draymond Green (22,3)
Chris Paul (30,8)Brandin Podziemski (3,4)Moses Moody (3,9)Dario Saric (2,7)Kevon Looney (7,5)
Cory Joseph (3,2)Gary Payton II (8,7)Gui Santos (1)-Trayce Jackson-Davis (1,1)
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L.A. Clippers (31-15, Platz 3 im Westen)

L.A. Clippers: Die zukünftigen Draft-Picks

  • Eigene Picks: 2030
  • Pick-Swaps: 2025, 2027 (OKC erhält den besseren Pick), 2029 (nach Philadelphia)
  • Abgegebene Picks: 2024, 2026 (nach OKC), 2028 (nach Philadelphia)
  • Erhaltene Picks: -

L.A. Clippers: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 200 Millionen Dollar
  • Luxussteuer: Ja (34,8 Mio. drüber)
  • Second Apron: Ja (17,3 Mio. drüber)

Die Clippers haben mit dem Trade für James Harden schon den Großteil ihrer Hausaufgaben gemacht und seitdem Russell Westbrook von der Bank kommt, läuft es auch für die Kalifornier, die seit dem 17. November eine Bilanz von 27-8 aufweisen - Topwert in der NBA. Mit Daniel Theis kam ein weiterer brauchbarer Rotationsspieler dazu, der DBB-Center kann bis zur Deadline nicht getradet werden.

Gleiches gilt für Josh Primo, dazu haben Mason Plumlee und Westbrook das Recht, einen Trade abzulehnen. P.J. Tucker würde das mit Sicherheit nicht tun, er spielt keine Rolle mehr in den Plänen von Ty Lue und könnte nach wenigen Monaten schon wieder weitergereicht werden.

Viel mehr dürfte bei den Clippers nicht mehr passieren, auch wenn man in den vergangenen Jahren zu den umtriebigsten Teams zur Deadline zählte. Endlich scheint der Mix zu stimmen, diese Chemie sollte man nicht aufgeben. Nach all den Jahren voller Verletzungen und Enttäuschungen scheint diesmal der große Wurf möglich.

NBA - Der Kader der L.A. Clippers in der Übersicht

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
James Harden (35,6)Terance Mann (10,6)Paul George (45,6)Kawhi Leonard (45,6)Ivica Zubac (10,9)
Russell Westbrook (3,8)Norman Powell (18)Amir Coffey (3,7)P.J. Tucker (11)Daniel Theis (2,2)
Bones Hyland (2,3)Josh Primo (1,8)Brandon Boston Jr. (1,8)Kobe Brown (2,4)Mason Plumlee (5)
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Los Angeles Lakers (24-25, Platz 9 im Westen)

Los Angeles Lakers: Die zukünftigen Draft-Picks

  • Eigene Picks: 2026, 2028, 2029, 2030
  • Pick-Swaps: -
  • Abgegebene Picks: 2024 oder 2025 (Wahlrecht der Pelicans), 2027 (nach Utah, Top-4-geschützt)
  • Erhaltene Picks: -

Los Angeles Lakers: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 166,6 Milionen Dollar
  • Luxussteuer: Ja (1,3 Mio. drüber)
  • Second Apron: Nein (15,4 Mio. drunter)

Jährlich grüßt das Murmeltier. Zum dritten Mal in Folge müssen sich die Lakers die Frage stellen, wie und ob dieser Kader verbessert werden kann, um a) die Playoffs zu erreichen und b) dann auch ein Wörtchen um den Titel mitspielen kann. Im Vorjahr gelang GM Rob Pelinka mit dem Trade von Russell Westbrook ein solches Manöver, diesmal ist die Lage ähnlich verzwickt. Die Lakers können nur ihren Pick 2029 ODER 2030 traden und haben ansonsten nicht viel anzubieten.

Der Schlüssel für alles dürfte D'Angelo Russell sein, der für das kommende Jahr eine Spieler-Option hält. Kann man irgendein Team begeistern, den Guard aufzunehmen und einen Move machen, der die Mannschaft gleichzeitig verbessert?

Das ist oft das Problem mit all den Lakers-Gerüchten um zum Beispiel Dejounte Murray. Es braucht eben auch ein Team, welches ein Paket der Lakers akzeptiert, das nicht wirklich attraktiv ist. Anders wäre es, wenn L.A. Austin Reaves verfügbar macht. Der ist aber der drittbeste Spieler im Kader und hat einen der besten Verträge der NBA. Entsprechend wird man an Reaves festhalten, wenn nicht ein All-Star um die Ecke kommt.

Zwei große Baustellen haben die Lakers. Es fehlt ein dynamischer Guard, der Löcher reißen und LeBron James beim Playmaking und Scoring auch mal entlasten kann. Das andere Thema ist Shooting, hier sind die Lakers viel zu inkonstant und haben auch zu wenig Punch, um den besten Teams der Liga wirklich gefährlich zu werden. Dass etwas passiert, scheint aber sicher zu sein, LeBron James sendet inzwischen schon wieder kryptische Tweets.

Los Angeles Lakers: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
D'Angelo Russell (17,3)Austin Reaves (12)Taurean Prince (4,5)LeBron James (47,6)Anthony Davis (40,6)
Gabe Vincent (10,5)Max Christie (1,7)Jarred Vanderbilt (4,7)Rui Hachimura (15,7)Christian Wood (2,7)
Jalen Hood-Schifino (3,7)Maxwel Lewis (1,1)Cam Reddish (2,2)-Jaxson Hayes (2,2)
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Phoenix Suns (28-20, Platz 6 im Westen)

Phoenix Suns: Die zukünftigen Draft-Picks

  • Eigene Picks: -
  • Pick-Swaps: 2024, 2030 (schlechtester Pick zwischen PHX, MEM und WAS), 2026 (schlechster Pick aus PHX, ORL, WAS), 2028 (besserer Pick nach Brooklyn)
  • Abgegebene Picks: 2025, 2027. 2029 (nach Brooklyn)
  • Erhaltene Picks: -

Phoenix Suns: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 186,6 Milionen Dollar
  • Luxussteuer: Ja (21,5 Mio. drüber)
  • Second Apron: Ja (4,9 Mio. drüber)

Die Picks sind weg, der Kader enorm top-heavy - Flexibilität ist somit für die Suns kaum gegeben, die aber zumindest langsam in die Spur finden und nach dem Fehlstart dennoch auf einem direkten Playoff-Platz liegen. Das klingt gut, gleichzeitig ist Phoenix weiter nur eine Verletzung von einem Desaster entfernt.

Neben der Starting Five, die in Stein gemeißelt sein sollte, würde Phoenix sicherlich gerne die Bank aufpolstern. Hier könnte man mit Nassir Little und einem Minimumspieler einen 10-Millionen-Dollar-Spieler stemmen. Gehandelt wurden zuletzt Miles Bridges (7,9 Mio.) oder auch Royce O'Neale (9,5), beide wären finanziell machbar und auch ein Upgrade des Kaders.

Es ist zudem die letzte Chance für Phoenix, noch einmal Geld auszugeben, da die neuen "Second-Apron-Regeln" die Suns ab Sommer doch ordentlich beschneiden werden. Der neue Besitzer Mat Ishbia zeigte mit seinem Handeln, dass Geld kaum eine Rolle spielt, es ist also durchaus möglich, dass die Suns wirklich alle Optionen ausschöpfen.

Phoenix Suns: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Devin Booker (36)Bradley Beal (46,7)Grayson Allen (8,9)Kevin Durant (47,6)Jusuf Nurkic (16,9)
Eric Gordon (3,2)Josh Okogie (2,8)Nassir Little (6,3)Keita Bates-Diop (2,3)Drew Eubanks (2,3)
Jordan Goodwin (1,9)Damion Lee (2,5)Yuta Watanabe (2)Bol Bol (2,2)Chimezie Metu (2)
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Sacramento Kings (27-19, Platz 5 im Westen)

Sacramento Kings: Die zukünftigen Draft-Picks

  • Eigene Picks: 2027, 2028, 2029, 2030
  • Pick-Swaps: -
  • Abgegebene Picks: 2024 (nach Atlanta, Top-14-geschützt, dann Top-12, dann Top-10 bis 2026)
  • Erhaltene Picks: -

Sacramento Kings: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 147,3 Millionen Dollar
  • Luxussteuer: Nein (18 Mio. drunter)
  • Second Apron: Nein (34,3 Mio. drunter)

Pascal Siakam wurde über Monate in Sacramento gehandelt, das zeigt schon das Regal, in das die Kings gerne greifen würden. Der Kern um De'Aaron Fox, Domantas Sabonis und Keegan Murray steht, im Idealfall würde dem Team ein weiterer Two-Way-Forward gut zu Gesicht stehen. Harrison Barnes drehte zwar zuletzt auf, doch im Großen und Ganzen hat der Forward im Vergleich zu den Vorjahren abgebaut.

Sacramento baumelt ein wenig in der Mitte herum. Man ist durchaus ein Playoff-Contender, aber für das Konzert der Großen reicht es eben doch nicht. Schon im Sommer hatten die Kings die Möglichkeit, den Kader via Free Agency zu verbessern, man entschied sich mangels geeigneter Kandidaten dagegen.

Es ist ein schmaler Grat für Sacramento, der nächste große Move muss schon sitzen, damit man auf Jahre oben mitspielen kann. Wenn im kommenden Sommer der neue Maximalvertrag für Sabonis startet und dann ein Jahr später Fox verlängern kann, dürfte es sehr schnell sehr teuer werden. Für den Moment haben die Kings jedoch gleich acht Spieler, die zwischen 4 und 17 Millionen Dollar verdienen. Diese Flexibilität ist wertvoll, man muss sie nur zu nutzen wissen.

Sacramento Kings: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
De'Aaron Fox (32,6)Kevin Huerter (15,7)Harrison Barnes (17)Keegan Murray (8,4)Domantas Sabonis (30,6)
Davion Mitchell (5,1)Malik Monk (9,9)Chris Duarte (4,1)Trey Lyles (8)JaVale McGee (3,2)
-Colby Jones (2)Kessler Edwards (1,9)Sasha Vezenkov (6,3)Alex Len (3,2)