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NBA - Trade-Szenarien für Jrue Holiday: Die Golden State Warriors wären der perfekte Fit

Von Robert Arndt
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Damian Lillard ist vom Markt, dafür ist nun mit Jrue Holiday ein anderer All-Star zu haben. Der frühere Bucks-Guard könnte sogar noch mehr Interesse generieren, weil er eigentlich jedem Contender umgehend helfen kann. Wir blicken auf mögliche Trade-Partner und -pakete, welche die Portland Trail Blazers erhalten könnten.

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Eines ist klar, lange wird Jrue Holiday nicht Spieler der Portland Trail Blazers sein, womöglich wird der 33-Jährige kein einziges Spiel für die Blazers absolvieren. Alle großen Newsbreaker meldeten nach dem Trade von Damian Lillard (wenig überraschend), dass Portland umgehend Gespräche aufnehmen werde, um Holiday weiterzureichen.

Das liegt nicht daran, dass Holiday keine Qualität hat, sondern schlichtweg daran, dass Portland einen Neuaufbau anstrebt und der Guard damit nicht in die Pläne der Franchise passt. Das ist sicherlich auch im Interesse des Spielers, der in den vergangenen drei Jahren in Milwaukee stets um die Meisterschaft spielte.

Teams mit Ambitionen werden nun Schlange stehen und schauen, was Portland für Holiday haben möchte. Jener Holiday, für welchen die Bucks vor drei Jahren fünf Erstrundenpicks auf den Tisch legten und der auch jetzt noch bei vielen Teams hoch im Kurs steht - trotz seines Alters von 33 Jahren.

Holiday ist der vielleicht beste Guard-Verteidiger der Liga, der darüber hinaus auch noch mehrere Positionen verteidigen kann. Exemplarisch dafür standen die Playoffs 2021, als Holiday von Trae Young, über Devin Booker bis zu Kevin Durant alle Herausforderungen annahm und seine Arbeit stark verrichtete.

Jrue Holiday: Seine Stats in der NBA

TeamSpieleMINPTSFG%3P%ASTSTL
Sixers29832,913,443,737,45,81,4
Pelicans41533,517,646,234,66,81,5
Bucks19332,618,549,539,56,81,5
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Das ist zwar bereits zwei Jahre her, doch abgebaut hat Holiday nicht. Offensiv ist er zwar etwas inkonstant, aber wer auch immer für den Guard traden möchte, hat vermutlich bereits genügend Optionen auf dieser Seite des Feldes. Auch das ist ein Vorzug. Holiday passt in fast jedes System, man muss sich ihm nicht anpassen.

Kompliziert wird es nur, wenn man auf die Vertragssituation des All-Stars blickt. In der kommenden Saison wird Holiday knapp 35 Millionen Dollar kassieren, danach hält er eine Spieler-Option über 37,4 Millionen. Wer auch immer also für Holiday traden möchte, muss im Hinterkopf haben, den Guard über 2024 zu bezahlen.

Holiday wird dann 34 Jahre alt sein und vermutlich einen Rentenvertrag anstreben, der gerade in den letzten Jahren - ähnlich wie Damian Lillard - aus Teamsicht nicht gerade vorteilhaft sein wird. Diesen könnte Holiday schon jetzt erhalten, da er alle Kriterien für eine vorzeitige Verlängerung erfüllt.

Und noch ein Detail, welches zu beachten gilt, wenn wir uns mögliche Holiday-Trades anschauen: Der Guard darf von den Blazers umgehend weitergereicht werden, allerdings ist dies nur erlaubt, wenn Portland lediglich Holiday tradet. Heißt: Portland darf keinen weiteren Vertrag in einen Deal schmeißen, das gilt zumindest für die kommenden zwei Monate. Kommen wir aber nun zu möglichen Kandidaten.

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Jrue Holiday zu den Philadelphia 76ers: So könnte es funktionieren

Hier fing für Holiday einst alles an, als Philadelphia den Guard 2009 mit dem 17. Pick auswählte. Vieles wird davon abhängen, was mit dem wechselwilligen James Harden passiert, der weiter alles daran setzt, nicht mehr für die Sixers aufzulaufen.

Nun hat Portland sicherlich kein Interesse, Harden aufzunehmen, doch in einem Drei-Team-Konstrukt könnte das möglich sein. Ansonsten haben die Sixers eigentlich nur Tobias Harris, um in die Nähe des erforderlichen Gehalts zu kommen.

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Jrue Holiday zu den Boston Celtics: So könnte es funktionieren

Den Celtics wurde auch ein gewisses Interesse an Lillard nachgesagt, aufgrund dessen massiven Vertrags war dies mit der Verlängerung von Jaylen Brown und der anstehenden Extension für Jayson Tatum eher unrealistisch. Holiday wäre zwar auch teuer, vermutlich aber noch stemmbar.

In Marcus Smart gaben die Celtics zuletzt einen ähnlichen Spielertyp an Memphis ab und hätte durchaus Bedarf. Picks sind kein Problem, hier halten die Celtics jeden ihrer eigenen Rechte (Ausnahme: Swap-Recht 2028 an San Antonio abgetreten) plus den Erstrundenpick der Warriors im kommenden Jahr.

Ziemlich sicher wäre der angeblich unzufriedene Malcolm Brogdon (Gehalt 23/24: 22,5 Mio.) in einem Deal. Der Guard hegt immer noch Groll, weil ihn Boston im Zuge des Porzingis-Deals eigentlich schon getradet hatte, bevor die Clippers einen Rückzieher machten. Mit Robert Williams oder Al Horford im Paket wäre ein Deal möglich. Und sind wir ehrlich, eine Starting Five aus Holiday, Derrick White, Brown, Tatum und Porzingis wäre bärenstark.

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Jrue Holiday zu den Miami Heat: So könnte es funktionieren

Klar, die Heat müssen an dieser Stelle auch genannt werden, schließlich gingen sie im Lillard-Poker leer aus. Sollte Portland weiter nicht an Tyler Herro interessiert sein, böten sich auch die Verträge von Duncan Robinson oder Kyle Lowry an.

Als mögliche Assets stehen darüber hinaus Jaime Jaquez Jr. oder Nikola Jovic bereit. In Sachen Mentalität würde Holiday bestens zu den Heat passen, allerdings ist Holiday eben auch nicht der elitäre Creator, den Miami in Lillard richtigerweise sah. Dennoch wäre Holiday mehr als nur ein Trostpreis. Doch wollen die Heat wirklich noch einmal mit den Blazers verhandeln?

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Jrue Holiday zu den L.A. Clippers: So könnte es funktionieren

An dieser Stelle kommen wir noch einmal auf die Sixers zurück. Ein Drei-Team-Trade von Harden zu den Clippers und Holiday zu den Sixers ist möglich, aber auch Holiday könnte eine Option für L.A. sein, wie Jake Fischer (Yahoo Sports) meldet.

Verträge haben die Clippers jede Menge, wirklich überzeugend ist das aber alles nicht. Könnte man Portland mit Terance Mann (10,6 Mio.), Bones Hyland (2,3), B.J. Boston (1,8 Mio.) und Robert Covington oder Nicolas Batum (je 11,7) hinter dem Ofen hervorlocken? Vermutlich ist es zu wenig.

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Jrue Holiday zu den New Orleans Pelicans: So könnte es funktionieren

Wie wäre es mit einer anderen Reunion? New Orleans und Holiday trennten sich vor drei Jahren unter friedlichen Bedingungen, dazu fühlte sich die Familie Holiday im Big Easy stets heimisch.

Wer allerdings in solchen Trade verwickelt sein soll, ist etwas kompliziert. C.J. McCollum wird sicherlich nicht zurückkehren, auch Brandon Ingram und Zion Williamson sind vom Tisch. Es verbleiben Spieler wie Jonas Valanciunas, Kira Lewis, Dyson Daniels, Trey Murphy oder Jose Alvarado. Das große Problem bleibt aber, wie New Orleans genügend Verträge anhäuft, um diese nach Portland zu schicken.

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Jrue Holiday zu den Golden State Warriors: So könnte es funktionieren

Hier wird es interessant. Holiday ist eigentlich genau der Typ Spieler, welchen die Warriors brauchen. Ein flexibler Verteidiger, der selbst einiger kompetent im Angriff ist und perfekt in die switchlastige Defense passt. Und es kommt noch besser: Die Warriors haben genau diesen einen Vertrag, den es für einen solchen braucht - den von Chris Paul.

Sollte also Portland Interesse an Jonathan Kuminga und/oder Moses Moody haben, dann wären die Warriors, die nach 2024 alle ihre Erstrundenpicks halten, im Spiel. Das Problem bleiben die Finanzen, weil Golden State Holiday (und auch Klay Thompson) im kommenden Sommer bezahlen müsste, was die Besitzergruppe teuer zu stehen kommen könnte.

Wenn Holiday aber als das fehlende Puzzleteil angesehen wird, könnte man dies womöglich verkraften. Ein Lineup aus Curry, Holiday, Thompson, Wiggins und Green hätte definitiv Potenzial, auch wenn es etwas klein daherkommt.

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Jrue Holiday zu den Dallas Mavericks: So könnte es funktionieren

Die Mavs wurden in der Vergangenheit häufiger mit Holiday in Verbindung gebracht, haben aber hier wohl eher Außenseiterchancen. Mit Tim Hardaway Jr. oder Richaun Holmes wird man keine offenen Türen einrennen, dazu müsste Dallas sich sicherlich von Jaden Hardy und/oder Josh Green trennen.

Der Fit wäre trotzdem exzellent. Dank der Größe von Luka Doncic könnte ein Backcourt aus Holiday, Kyrie Irving und eben Doncic funktionieren. Aufgrund der riesigen Konkurrenz dürfte das aber nur ein Wunschtraum bleiben.

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Jrue Holiday: Wohin geht es?

Das waren nun sieben Teams, die wir grob angerissen haben. Vermutlich wird das Telefon von Blazers-GM Joe Cronin häufiger klingeln. Hier mal noch ein paar Optionen, die auch sinnvoll wären.

  • Orlando Magic: Wenn die Magic etwas brauchen, dann einen (erfahrenen) Lead Guard. Zwar passt Holiday nur bedingt zur Timeline von Franz Wagner und Paolo Banchero, wenn aber Orlando sofort einen Sprung machen möchte, ist Holiday definitiv ein Kandidat.
  • Oklahoma City Thunder: Gleiches lässt sich auch von den Thunder behaupten. Holiday neben Gilgeous-Alexander? Das wäre eine spannende Kombination. Aber auch hier: Die Timeline passt nicht wirklich.
  • Sacramento Kings: Auch die Kings könnten argumentieren, dass sie nur einen Holiday vom Contender-Status entfernt sind. Sacramento fehlt ein Defensiv-Spezialist, diese Lücke könnte Holiday schließen.
  • New York Knicks: New York sitzt weiter auf seinen zahlreichen Picks, um früher oder später einen Star-Trade einzufädeln. Ob Holiday gut genug ist, diese Potenziale anzuzapfen? Wir vermuten, dass die Knicks in dieser Personalie die Füße still halten und lieber auf Donovan Mitchell oder Joel Embiid warten - nur um mal einige Namen zu nennen.
  • Los Angeles Lakers: Bevor jemand fragt, das kann ausgeschlossen werden, zumindest bis zu 15. Dezember, wenn Spieler wie D'Angelo Russell, Rui Hachimura oder Austin Reaves wieder getradet werden können.
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