NBA

Mavs versinken im Dreierregen der Rockets

Von Robert Arndt
James Harden verpasste ein Triple-Double nur hauchzart
© getty

Nach dem Sieg gegen die Indiana Pacers setzte es für die Dallas Mavericks am Tag danach beim Rivalen in Houston erneut eine Niederlage. Beim 87:109 war es mal wieder James Harden, der seine Rockets zu einem ungefährdeten Erfolg führte.

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James Harden fiel dabei weniger durch sein Scoring (18 Punkte, 4/12 FG) auf. Der Point Guard hatte immer einen Blick über seine Mitspieler (16 Assists) und fand fast immer den offenen Mann am Perimeter. Dank dessen Übersicht erlebte Houston eine überragende Shooting Night mit insgesamt 19 verwandelten Dreiern.

Eric Gordon alleine versenkte sechs für 18 Punkte. Trevor Ariza ließ es im dritten Viertel regnen. Alle seine vier Dreier kamen aus diesem Abschnitt. Auch Montrezl Harrell zeigte mit 12 Punkten von der Bank kommend eine gute Leistung. Insgesamt sechs Spieler kamen bei den Rockets auf 12 Zähler oder mehr.

Bei den Mavericks war Wesley Matthews Topscorer mit 26 Punkten, doch der Shooting Guard fand vor allem im ersten Durchgang nicht wirklich seinen Touch (8/22 FG). Harrison Barnes steuerte weitere 20 Zähler hinzu.

Neben der schwachen Quote aus dem Feld (40,5 Prozent) hatte das Team von Rick Carlisle große Probleme unter den Körben und verloren das Rebound-Duell deutlich (48:32). Die Ironie dabei war, dass das kleine Lineup unter den Brettern noch den besten Job machte, um Capela und Co. auszuboxen.

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Die Reaktionen:

Rick Carlisle (Coach Mavs): "Ein schwacher Start auswärts macht es immer schwer. Wir waren immer auch auf zehn Punkte dran, haben dann nicht geschafft, den Anschluss wieder herzustellen."

James Harden (Rockets): "Wir hatten zu Beginn nicht die nötige Energie. Ariza hat dann einige wichtige Würfe für uns getroffen. Danach konnten wir die Führung ausbauen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Nach dem Sieg in der Nacht zuvor veränderte Rick Carlisle nichts im Lineup der Mavs. Er vertraute erneut auf Williams, Matthews, Finney-Smith, Barnes und Mejri. Sein Gegenüber Mike D'Antoni hielt es genau so und setzte auf Harden, Beverley, Ariza, Anderson und Capela.

1. Viertel: Die Mavs starteten gut in die Partie und versenkten die erste drei Versuche. Bei Houston hatte Harden schnell sieben Zähler auf dem Konto. Mitte des Viertels kam der erste Run der Rockets, als man zwei schnelle Triples durch Gordon und Harden versenken konnte. Erst Freiwürfe von Matthews stoppten den 10:0-Run. Der Vorsprung betrug trotzdem zwölf Punkte, doch ein Lauf der Mavs folgte. Finney-Smtith foulte dann Harden kurz vor dem Ende beim Dreier. Der Bart versenkte alle drei und stand bereits bei 13 Punkten und 7 Assists. 36:27 Rockets.

2. Viertel: Die Rockets feuerten munter weiter - und trafen. Doch auch Dallas fand nun ein wenig seinen Touch und ließ den Rückstand nicht weiter anwachsen. Houston suchte vermehrt Capela, auch weil nun die Dreierlinie besser verteidigt wurde. Bei Matthews wollte auf der Gegenseite hingegen nicht viel fallen. Ein sensationeller Bullet Pass von Harden (Zehnter Assist) in die Ecke zu Gordon und es machte Splash. Barnes setzte dann aus der Mitteldistanz für den Schlusspunkt. Houston führte mit 60:49.

3. Viertel: Mejri verabschiedete sich mit seinem dritten Foul schnell auf die Bank und Carlisle setzte nun auf ein ultra-kleines Lineup. Houston hatte damit und der ansteigenden Intensität Probleme und leistete sich vier Turnover in Folge. Es brauchte die heiße Hand von Ariza, der in vier Posessions vier teils schwere Dreier am Stück versenkte. Der Vorsprung wuchs so wieder auf 14 Punkte an. Auch Dekker drückte per Rainbow zum Ende noch einen Longball in den Korb. 86:69 Houston.

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4. Viertel: Mit Powell flackerten die Comeback-Hoffnungen der Mavs noch einmal auf, auch weil Harden in dieser Zeit auf der Bank Platz nahm. Die stake Bank Houstons um Gordon, Dekker und Harrell ließ dies aber nicht zu. Powell verkürzte per Driving Dunk noch einmal auf 13 Zähler. Nun taute aber Beverley auf und scorte seinerseits zwei Triples am Stück. Die Messe war gelesen. Die Starter bleiben noch ein wenig auf dem Court, erst eine Minute vor dem Ende kamen die Reservisten. Houston gewann mit 109:87.

Rockets vs. Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: James Harden. Sehr kontrollierter Auftritt des MVP-Kandidaten. Suchte weniger den eigenen Wurf, sondern fand immer Lösungen, die freien Mitspieler, speziell am Perimeter, zu finden. Hatte bereits zur Pause sein Double-Double erreicht. Gegen Ende ein wenig nachlässig, da er es zu schön machen wollte. Verpasste zudem ein Triple-Double denkbar knapp (9 Rebounds).

Der Flop des Spiels: Deron Williams. Sehr bescheidener Auftritt des Point Guards. Spielte äußerst passiv, auch bedingt durch den wie immer aggressiven Beverley. Zog kaum in die Zone und verließ sich auschließlich auf seinen Wurf, der aber nicht da war. Am Ende standen 9 Punkte (3/10 FG) und 6 Assists zu Buche. Positiv zu erwähnen bleiben aber 0 Turnover.

Das fiel auf:

  • Rockets drückten sofort aufs Tempo. Selbst nach eigenen Körben wurden die Mavs im Fastbreak einige Male kalt erwischt. Harden feuerte dabei schnelle Outletpässe in den Frontcourt, wo zumeist Ariza zur Stelle war.
  • Houston zeigte bereits im ersten Viertel, wohin die Reise gehen würde. 68,4 Prozent aus dem Feld, 6 von 9 von der Dreierlinie. Zwischenzeitlich kühlte man ein wenig ab, aber immer wenn es so schien, als ob Dallas einen Lauf starten könnte, flogen den Mavs die Dreier nur so um die Ohren. Am Ende waren es 19 Triple (bei 37 Versuchen) und 50 Prozent aus dem Feld.
  • Don't foul the Jumpshooter. Diese Regel sollte hinreichend bekannt sein. Wenn dies auch noch bei einem Versuch von Downtown geschieht, ist dies einfach nur zum Haare raufen. Williams, Finney-Smith und Anderson begingen alle diesen Fehler, teils auch mit ablaufender Wurfuhr, was gute defensive Posessions torpedierte.
  • Nach nur zwei Minuten im dritten Viertel stellte Carlisle auf ultra-small. Der Frontcourt bestand dabei aus Barnes und Finney-Smith, der Capela auf Center verteidigte. Dies funktionierte auch recht gut. Houston hatte damit große Probleme, auch weil Dallas teils eine Zone spielte. Belohnt wurde es aber nicht, da der zuvor blasse Ariza auf einmal selbst bestens verteidigte Dreier mit Leichtigkeit versenkte.

Der Spielplan im Überblick

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