NBA

Cavs-Debakel in Miami

Von Philipp Jakob
Dwyane Wade (r.) und die Miami Heat hatten keine Probleme mit den Cavs
© getty

Das ging gewaltig in die Hose! Die Cleveland Cavaliers (13-7) schonen ihren Superstar LeBron James und gehen als Strafe gegen die Miami Heat (12-6) unter. Bei der 99:84-Niederlage (BOXSCORE) fehlt es an allen Ecken und Enden. Dwyane Wade und Co. nutzen den schwachen Auftritt der Cavs gnadenlos aus.

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Von Beginn an machten die Heat klar, wer in diesem Duell siegreich vom Parkett gehen wird. Miami nutzte die zahlreichen Schwächen in der Cavs-Defense gnadenlos aus und versenkte im ersten Viertel fast 75 Prozent der Würfe. Anschließend konnte sich Cleveland eigentlich nie mehr richtig in Schlagdistanz kämpfen - die Partie war bereits zur Halbzeit entschieden.

Bester Mann auf Seiten der Heat war dabei Goran Dragic, der sehr geschickt agierte und auf 17 Punkte und 8 Assists kam. Auch Dwyane Wade (19 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists), Chris Bosh (14 Punkte, 6 Rebounds), Tyler Johnson (19 Punkte) und Gerald Green (12) überzeugten mit guten Leistungen. Letzterer machte außerdem mit gleich mehreren Highlight-Dunks auf sich aufmerksam.

Die Cavaliers waren dabei nur Statisten. Ohne LeBron James passte es hinten und vorne nicht. Kevin Love und J.R. Smith waren Totalausfälle und konnten ihrem Team absolut nicht weiterhelfen. Richard Jefferson war mit 16 Punkten immerhin noch Topscorer seines Teams, doch das änderte nichts an der absoluten Unterlegenheit der Cavaliers. Damit gewann Miami das 10. Heimspiel in Folge gegen Cleveland. Für die Cavs hagelte es dagegen die dritte Niederlage in Folge.

Die Reaktionen:

J.R. Smith (Cleveland Cavaliers) über das Fehlen von LeBron: "Es ist total anders. Er ist wie ein Coach auf dem Feld und dazu noch der beste Spieler."

Dwyane Wade (Miami Heat): "Es wäre toll gewesen, gegen LeBron zu spielen. Aber wir werden ihn das nächste Mal sehen."

Goran Dragic (Miami Heat): "Von der ersten Minute bis zum Ende haben wir stark verteidigt. Dazu hat unsere Offense auch ein bisschen besser funktioniert."

Erik Spoelstra (Heat-Coach): "Das war ein sehr professioneller Sieg. Mir hat unsere Einstellung gefallen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Schon vor der Partie war die Enttäuschung bei allen Fans in der American Airlines Arena groß: LeBron James wird an diesem Abend nicht auf dem Parkett stehen. Nach seiner epischen Leistung gegen die Pelicans vergangene Nacht, bekommt der 30-Jährige eine Pause. Also starten Matthew Dellavedova, J.R.Smith, Richard Jefferson, Kevin Love und Timofey Mozgov. Die Heat können dagegen aus dem Vollen schöpfen und schicken Goran Dragic, Dwyane Wade, Gerald Green, Chris Bosh und Hassan Whiteside auf das Feld.

1.: Das geht ja mal gut los! Gerald Green zieht in die Zone der Cavs und steigt hoch. Relativ unbedrängt hämmert der 29-Jährige den Spalding spektakulär durch die Reuse - 2:0 für Miami.

8.: An sich läuft es für die Cavaliers auch ohne LeBron bisher ganz gut. Jetzt drehen allerdings Bosh und Dragic langsam aber sicher auf. Beide haben bereits 7 Zähler auf dem Konto und Miami führt mit 20:12.

17.: Miami trifft knapp 70 Prozent aus dem Feld, liegt aber trotzdem nur mit 10 Punkten in Front. Das liegt neben den vielen Offensiv-Rebounds auch daran, dass Jared Cunningham jetzt den ersten Cavs-Dreier der Partie versenkt - 41:31 für die Heat.

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22.: Und wieder ist es Green, der für die Highlights sorgt - und was für welche! Green bekommt den Ball in der rechten Ecke, doch anstatt den Dreier zu nehmen, geht er an der Baseline Richtung Ring. Über den heraneilenden Dellavedova springt der 29-Jährige einfach drüber für den krachenden Dunk. Anschließend legen die Heat einen 9:0-Lauf hin - Miami führt mit 57:37.

26.: Nächster 8:0-Lauf der Heat, der von einem spektakulären Alley-Oop von Whiteside und einem Dreier aus der Ecke von Green eingerahmt wird. Die Heat führen nun mit 68:42. Das Spiel ist eigentlich jetzt schon entscheiden.

33.: Nach einem hübschen Behind-the-Back-Pass von Josh McRoberts auf D-Wade bedient der Forward nun auch Tyler Johnson in der Ecke. Der 23-Jährige lässt sich die Chance nicht nehmen und versenkt den Dreier - 79:57 für die Heat.

39.: Jetzt sorgt Dragic nochmals für Wirbel in der Cavs-Defense. Der Point Guard zieht zum Korb, stoppt ab, lässt mit einer Pirouette den verteidiger stehen und versenkt den Jumper. Kurz darauf holt auch Bosh einen krachenden Dunk raus - Miami liegt mit 91:66 in Front.

45.: James Jones darf in der Garbage Time nochmal ran und belohnt die Entscheidung des Head Coaches mit einem Dreier. Die Cavs liegen dank eines 13:0-Laufes nur noch mit 93:79 zurück - große Hoffnungen auf einen Sieg wird sich aber dennoch niemand mehr machen.

Miami Heat vs. Cleveland Cavaliers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Goran Dragic. Zugegeben, auch Dwyane Wade lieferte eine starke Partie ab, doch Dragic war es, der in der ersten Halbzeit den größten Schaden anrichtete und damit den Grundstein für den Sieg legte. Der 29-Jährige erzielte insgesamt 17 Punkte und verteite 8 Assists, beeindruckte dabei aber vor allem mit seiner Vielseitigkeit. Zum einen stellte er die Cavs-Defense mit seinen Penetrationen vor Probleme, Dragic machte aber auch im Post, aus der Distanz (3/5 Dreier) und natürlich als Vorlagengeber eine sehr gute Figur.

Der Flop des Spiels: J.R.Smith. Eigentlich könnte man das gesamte Cavs-Team an dieser Stelle erwähnen. Doch Smith sticht - ähnlich wie Kevin Love - nochmal besonders heraus, da von ihm einfach mehr erwartet werden muss. Ohne James fehlte es Cleveland an einer gefährlichen Offensiv-Option, auch J.R. konnte daran nichts ändern. Genau wie bei seinen Teamkameraden wollte einfach nichts fallen. So beendete der 30-Jährige das Spiel mit 12 Punkten (4/12 FG), 2 Rebounds und 2 Assists.

Das fiel auf:

  • Die Heat überrannten die Cavaliers förmlich. Gleich zu Beginn machten sie sich das Fehlen von LeBron James und die schwache Defense der Cavs zu Nutze und verwandelten geschmeidige 73,6 Prozent ihrer Würfe im ersten Viertel (14/19 FG). Davon konnte sich Cleveland eigentlich nicht mehr erholen. Zwar gelang Love und Co. nochmals eine Annäherung, doch ein weiterer 15:6-Lauf gegen Ende der ersten Halbzeit brachte die vorzeitige Entscheidung.
  • Über die kompletten 48 Minuten hinweg waren die Cavaliers einfach nicht in der Lage, die Heat in der Offense zu stoppen. Goran Dragic konnte dank der zahlreichen Löcher und schlechter Rotationen in der Cavs-Defense quasi machen, was er wollte, Dwyane Wade setze mit seinen Penetrationen und Cuts ebenfalls Akzente und Gerald Green sprang einfach über alles und jeden. So kamen die Heat insgesamt auf eine hervorragende Wurfquote von 54,4 Prozent aus dem Feld und 43,8 von Downtown (7/16 Dreier).
  • Zu Beginn der Partie waren es noch die Offensiv-Rebounds, die Cleveland annähernd in Schlagdistanz hielten. In Halbzeit eins schnappten sich die Cavaliers 6 Bretter am offensiven Ende (insgesamt 11) und kamen so zu einigen Second Chance Points. Ansonsten fehlte es in der Offensive ohne LeBron James allerdings an allen Ecken und Enden.
  • Vor allem Kevin Love enttäuschte. Ohne LBJ und Kyrie Irving könnte man erwarten, dass der 27-Jährige die hinterlassene Lücke füllen könnte - das war aber erneut nicht der Fall. Bereits in den letzten Partien hatte Love Probleme (nur 31 Prozent aus dem Feld in den letzten beiden Spielen), dies setzte sich auch gegen Miami fort. Die meiste Zeit fiel der Power Forward schlicht und einfach gar nicht auf. Auch statistisch gesehen blieb er blass. Love kam gerade einmal auf 5 Punkte (2/11 FG) und 8 Rebounds.
  • Insgesamt lieferten beide Teams keine gute Partie ab. Oftmals wirkte das Auftreten sowohl der Heat als auch der Cavs etwas lethargisch, lustlos und war von Fehlern durchzogen - ganz nach dem Motto: Die einen können nicht, die anderen wollen nicht! Zwar verständlich, dass die Heat nach einiger Zeit den Fuß vom Gas nahmen, doch über die Einstellung der Cavaliers sollte Head Coach David Blatt noch das ein oder andere Wörtchen mit seinem Team wechseln.

Der Spielplan im Überblick

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