NBA

Warriors überleben OT-Krimi

Von Philipp Jakob
Draymond Green und die Golden State Warriors bleiben weiterhin ungeschlagen
© getty

Was für ein Duell! Die Boston Celtics (13-10) liefern den weiterhin ungeschlagenen Golden State Warriors (24-0) einen großartigen Kampf. Nach zweifacher Overtime gewinnen die Dubs aber dennoch mit 124:119 (BOXSCORE). Trotz der starken Defense der Kelten bleiben die Warriors damit ungeschlagen - vor allem dank Stephen Curry und Draymond Green.

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Zu Beginn der Partie sah es fast so aus, als ob Edelverteidiger Avery Bradley den amtierenden MVP aus der Partie nehmen könnte - doch offenbar kann das niemand so richtig. Denn trotz offensichtlicher Probleme erzielte Stephen Curry am Ende 38 Punkte, verteilte 8 Assists und kam auf 11 Rebounds. Neben seinem Fast-Triple-Double versenkte der 27-Jährige auch noch 6 Dreier.

Fehlerfrei war die Partie von Curry aber bei Weitem nicht. 8 Ballverluste sowie eine schwache Wurfquote von 33,3 Prozent (9/27 FG) hatte Curry vorzuweisen. Besser machte es da schon Draymond Green, der mal wieder in allen Facetten des Spiels glänzte und die Warriors mit 24 Punkten, 11 Rebounds, 8 Assists, 5 Steals sowie 5 Blocks zum Sieg führte. Auch die Bank der Gäste lieferte gute Unterstützung.

Das galt aber auch für die Celtics. Die brachten den Champion dank ihrer starken Defense und einer ausgeglichenen Offense an den Rand der ersten Niederlage der Saison. Bester Mann war dabei Kelly Olynyk. Der Kanadier kam auf 28 Punkte, 6 Rebounds sowie je 3 Assists und Steals. Bradley steuerte 19 Punkte bei, Isaiah Thomas verteilte neben seinen 18 Punkten auch noch 10 Assists. So lieferte Boston eine wirklich starke Partie ab, konnte sich auch nach zwei Overtimes dafür aber nicht belohnen.

Die Reaktionen:

Stephen Curry (Golden State Warriors): "Das war anstrengend, hat aber Spaß gemacht. Es ist natürlich schön, dass wir gewonnen haben, aber wir mussten dafür ziemlich kämpfen. Jetzt muss ich aber zugeben, dass ich müde bin."

Evan Turner (Boston Celtics): "Sie sind die Champions. Sie haben das gemacht, was man von ihnen erwarten kann. Und Curry, er hat das alles trotz unserer Defense möglich gemacht."

Andrew Bogut (Golden State Warriors) über die Atmosphäre: "So ist das jeden Abend für uns. Es ist immer eine Playoff-Atmosphäre, weil jeder uns schlagen will."

Luke Walton (Warriors-Interim-Coach) über Curry: "Er kann so unterschiedlich scoren. Sie haben ihn phänomenal verteidigt, aber trotzdem hat er 38 Punkte gemacht. Genau das machen die Superstars in dieser Liga."

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Vor dem Tip-Off: Die Warriors müssen beim Kampf um den 24. Sieg in Folge nicht nur auf Harrison Barnes, sondern auch auf Klay Thompson verzichten. Der Splash Brother knickte im Spiel gegen die Pacers um und fällt mit Knöchelproblemen aus. Dafür stehen neben Stephen Curry Ian Clark, Brandon Rush, Draymond Green und Andrew Bogut auf dem Parkett. Für die Celtics starten Isaiah Thomas, Avery Bradley, Jae Crowder, Amir Johnson und Jared Sullinger.

5.: Der Garden ist auf jeden Fall schon mal im Topform! Die Celtics-Fans gehen gut mit, als Crowder einen Dreier zum Ausgleich versenkt. Kurz darauf sorgt Bradley mit 2 seiner bisher schon 9 Zähler für die Führung - 12:10 für Boston.

11.: Was den Warriors bisher noch nicht so richtig gelingt, macht James Young auf Seiten der C's dafür umso besser. Aus dem Nichts setzt der 20-Jährige zum Dreier an und versenkt diesen auch noch eiskalt - Boston geht mit 23:22 in Front.

18.: Die Bank von Golden State macht einen guten Job und erobert den Dubs die Führung wieder zurück. Der Ex-Warrior David Lee kann mit 4 Zählern in Folge die Partie aber wieder ausgleichen. Beide Teams liefern sich einen harten und ausgeglichenen Kampf - 39:39.

22.: Nicht nur Curry vs. Bradley, sondern auch Green vs. Sullinger ist ein sehr interessantes und intensives Duell. Nachdem Sully einen Hook-Shot verwandelt, tankt sich Green auf der anderen Seite zum Korb durch und bringt Golden State mit 52:50 in Führung.

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29.: Nach einem guten Start der Warriors ist mittlerweile auch Boston im dritten Viertel angekommen. Allerdings haben aktuell wieder beide Teams in der Offense zu kämpfen - es fällt momentan so gut wie nichts. Golden State führt mit 69:62.

33.: Aufgrund der vielen Fehlwürfe geht es jetzt ziemlich wild zur Sache. Beide Teams drücken nach den Rebounds auf's Tempo, doch von geordneter Offense ist nicht viel zu sehen. Das tut der Partie nicht unbedingt gut - 76:66 für Boston.

40.: Die Celtics melden sich zurück! Angeführt von Lee und Kelly Olynyk startet Boston zum Start in den Schlussabschnitt einen 11:1-Lauf. Jetzt sorgt der Kanadier nach einem langen Pass über die Defense der Warriors mit einem Korbleger für die 86:83-Führung für die Kelten.

45.: Zwei Blocks von Crowder und Sullinger in Folge sichern den Celtics den Ballbesitz. Den weiß Thomas durchaus zu nutzen und hämmert den Dreier zum 95:94 für Boston durch die Reuse. Der Garden steht Kopf!

48.: Das gibt es doch nicht! Das komplette vierte Viertel rennen die Dubs einem Rückstand hinterher. Jetzt beweist Curry aber mal wieder seine Übermenschlichkeit und versenkt aus dem Catch & Shoot einen Dreier zur Führung. Anschließend zieht Thomas zum Korb und gleicht wieder aus. Nach einem Fehlwurf der Gäste gehört der letzte Versuch den Kelten. Doch Thomas kann sich aus der Isolation keinen Vorteil erarbeiten und wird geblockt. Außerdem kam der Dreierversuch zu früh. 1,2 Sekunden sind noch auf der Uhr, die aber ungenutzt bleiben. Beim Stand von 103:103 geht es in die Overtime!

50.: Olynyk bringt die Kelten nach einem tollen Anspiel von Thomas in Front. Doch auf der anderen Seite zieht Curry das 6. Foul von Bradley. Der muss auf die Bank, während der amtierende MVP von der Linie ausgleicht - 105:105.

53.: Und wieder Olynyk! Der 24-Jährige sorgt mit 5 Zählern in Folge zwei Mal für den Ausgleich. Auf der anderen Seite scheitert Curry aus der Distanz. Erneut hat Thomas den Ball in der Hand, um den Celtics den Sieg zu sichern und erneut scheitert er. 110:110 und damit startet gleich die zweite Overtime.

56.: Nächster bitterer Turnover für Curry. Schon zum dritten Mal in dieser Partie steht er mit der Fußspitze im Aus. Doch auch die Celtics geben den Spalding aus der Hand. Es bleibt extrem umkämpft und spannend, auch wenn Shaun Livingston jetzt auf 116:113 erhöht.

58.: Mit einem starken Drive sorgt Crowder für 2 schnelle Punkte. Doch Boston muss foulen, um sich eine Chance auf den Sieg zu wahren. Curry präsentiert sich allerdings eiskalt von der Linie und macht den Deckel zu. Die Warriors bleiben ungeschlagen und zittern sich nach zweifacher Overtime zum 124:119-Sieg.

Boston Celtics vs. Golden State Warriors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Draymond Green. Zwar war Curry mit seinen 38 Punkten Topscorer der Partie, doch der amtierende MVP machte viel zu viele Fehler. In dieser Hinsicht lieferte Green eine deutlich bessere Partie ab. In seinen 50 Minuten auf dem Parkett blieb der 25-Jährige aber nicht nur quasi fehlerfrei, sondern überzeugte vor allem mit seinen Allrounder-Qualitäten. In der Defense zeichnete er sich mit seinem Einsatz, seinen 5 Blocks, 5 Steals sowie 11 Rebounds aus. Und auch am anderen Ende des Courts zeigte Green mit 24 Punkten und 8 Assists eine starke Leistung. Eine vergleichbare Statline hat zuletzt Hakeem Olajuwon im Jahr 1993 aufgelegt! Allein von Downtown war er nicht so sicher wie sonst (2/9 Dreier).

Der Flop des Spiels: Isaiah Thomas. Klar, auf den ersten Blick lassen sich seine 18 Punkte, 10 Assists und 6 Rebounds im Boxscore sehr gut lesen. Allerdings traf der 26-Jährige des Öfteren schlechte Entscheidungen, die in 6 Ballverlusten und einer relativ schwachen Wurfquote von 31,8 Prozent (7/22 FG, 2/8 Dreier) resultierten. Zudem hatte Thomas mehrmals die Chance auf einen Gamewinner. Die ließ er aber sowohl zum Ende der regulären Spielzeit als auch in der ersten Overtime nach schwachen Abschlüssen liegen.

Das fiel auf:

  • Der Zweikampf auf der Point Guard Position zwischen Steph Curry und Avery Bradley versprach schon vor der Partie einiges an Spannung - und die beiden enttäuschten nicht! Gleich im ersten Viertel legte besonders Bradley eine tolle Show hin, indem er nicht nur Curry exzellent verteidigte, sondern auf der anderen Seite auch noch 15 Punkte erzielte. Mit seiner aggressiven Spielweise in der Offense sorgte Bradley dafür, dass der MVP auch in der Defense gefordert wurde.
  • Dadurch konnte sich Curry - im Gegensatz zu einigen anderen Partien in der laufenden Saison - nicht allein auf seine Offense konzentrieren. Dementsprechend schlecht war auch sein Start in das Spiel (nur 2/10 FG zu Beginn). Das lag allerdings zum großen Teil auch an Bradley. Der 25-Jährige klebte förmlich an Curry und ließ dem Warrior keinen Zentimeter Luft zum Atmen. Auch zahlreiche Screens, um die Curry immer wieder lief um sich Platz zu verschaffen, konnten den Edelverteidiger der Celtics nicht wirklich aufhalten.
  • Insgesamt erlebten die Warriors keinen guten Auftakt in die Partie. Erst als die Starter eine Pause bekamen und die Reservisten auf das Parkett stürmten, lief es in der Offense der Dubs besser. Allerdings ließen sich auch die Celtics-Reservisten von der tollen Atmosphäre im TD Garden anstecken und lieferten ebenfalls eine starke Partie ab. So ging das Duell der Bänke knapp mit 56:50 an die Celtics.
  • Über die vollen 48 Minuten war deutlich zu sehen, dass in dieser Partie zwei der aktuell besten Verteidigungen der NBA aufeinandertrafen. Die Celtics liegen mit nur 97 zugelassenen Punkten pro 100 Ballbesitze in Sachen Defensive Rating auf Platz 4 im ligaweiten Vergleich, die Warriors knapp dahinter auf Platz 5. Kein Wunder also, dass beide Teams sich absolut nichts schenkten. Bei so gut wie jedem Wurf hatte der ballführende Spieler eine Hand im Gesicht. Boston verstand es zudem extrem gut, den Dreier der Dubs wegzunehmen. Trotz der allseits bekannten Wurfstärke der Gäste verwandelte Golden State nur 29 Prozent von Downtown.
  • In der ein oder anderen Situation zeigten sich die Celtics und besonders Head Coach Brad Stevens nicht unbedingt begeistert von den Entscheidungen der Referees. Die teils fragwürdigen Pfiffe führten dazu, dass die Gäste aus der Bay Area 23 Freiwürfe mehr auf dem Konto hatten. Doch auch wenn die Kelten mal an die Charity Stripe durften, konnten sie die einfachen Würfe nicht nutzen. Nur schwache 9 ihrer 16 Freiwürfe fanden den Weg durch die Reuse. Die Warriors versenkte dagegen 31 der 39 Freiwürfe und hatten so einen wichtigen Vorteil auf ihrer Seite.

Der Spielplan im Überblick

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