NBA

Towns? Russell? LaVine!

Von SPOX
Karl-Anthony Towns (l.) gewann sein Debüt mit den Wolves
© getty

Mit Spannung war das erste Duell der beiden Top-Picks Karl-Anthony Towns und D'Angelo Russell erwartet worden. Beim Auftaktsieg der Minnesota Timberwolves gegen die Los Angeles Lakers übernahm jedoch Zach LaVine. Emmanuel Mudiay siegt mit Denver. Die Toronto Raptors scheinen eine gute Wahl getroffen zu haben. Und: Seth Curry nimmt sich ein Vorbild an seinem Bruder.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Atlanta Hawks - Denver Nuggets 71:86

Punkte: Lamar Patterson (16) - Gary Harris (15)

Rebounds: Mike Muscala (6) - Nikola Jokic (6)

Assists: Lamar Patterson, DeAndre Kane (3) - Emmanuel Mudiay, Erick Green (4)

Emmanuel Mudiay hat keine Angst. Der Point Guard zog China dem College vor, nun zeigte er keinerlei Scheu vor seinem ersten Auftritt für die Nuggets. 15 Würfe nahm Mudiay beim Debüt. Getroffen hat er allerdings nur 5. Am Ende hatte Mudiay 11 Punkte gesammelt, sich 5 Rebounds gegriffen 4 Assists verteilt.

Dabei verbrachte der Playmaker das gesamte Schlussviertel auf der Bank. Ein Grund war sicherlich, dass die Nuggets den dritten Abschnitt mit 15 Zählern Vorsprung beendet und sich damit ein gutes Polster erspielt hatten. Insgesamt traf Denver 41,4 Prozent seiner Würfe aus dem Feld und 90 Prozent seiner Freiwürfe. Die Hawks versenkten dagegen lediglich 6 ihrer 22 Dreier, weshalb auch der knappe Erfolg im Rebound-Duell (37:28) am Ende nicht half. Zudem lieferte Gary Harris ein starkes Spiel (6/11 FG, 15 Punkte).

Minnesota Timberwolves - Los Angeles Lakers 81:68

Punkte: Zach LaVine (24) - Jordan Clarkson (23)

Rebounds: Karl-Anthony Towns (9) - Tariq Black (13)

Assists: Karl-Anthony Towns (4) - D'Angelo Russell (6)

Es war das Thema des ersten Tags in Vegas. Wolves gegen Lakers. Karl-Anthony Towns gegen D'Angelo Russell. Nummer-1-Pick gegen die Nummer 2 des Drafts. Dabei stand das Duell der beiden kurz auf der Kippe. Denn während Towns seinen Vertrag in Minnesota längst unterschrieben hatte, ließ sich Russell bis Freitagnachmittag Zeit, bis er auch offiziell für die Lakers spielberechtigt war.

Am Ende stand dem ersten Showdown also nichts mehr im Weg. Außer vielleicht Zach LaVine. Wie so häufig in der Summer League übernahm nämlich der Sophomore und führte Minnesota mit seinem 24 Punkten zum Sieg. Towns kam dagegen nur langsam ins Spiel, hatte zur Halbzeit erst 6 Punkte und 1 Rebound aufgelegt. Der Nummer-1-Pick kam jedoch, wirkte während der letzten beiden Viertel wesentlich sicherer und beendete das Spiel mit 12 Punkten, 9 Rebounds und 4 Assists.

Russells Zahlen (8 Punkte, 6 Assists) lesen sich ebenfalls nicht gerade beeindruckend. Allerdings füllte der Playmaker exakt die Rolle aus, die die Lakers ihm zugedacht haben. Er gab den Facilitator. Russell verteilte den Ball, setzte seine Teamkollegen in Szene - und hätten die etwas sicherer getroffen, der Nummer-2-Pick hätte am Ende vielleicht noch mehr Assists auf dem Konto gehabt.

Etwas Erfreuliches gab es aus Sicht der Lakers aber dennoch zu berichten. Julius Randle lieferte bei seinem Comeback nach dem Beinbruch aus dem ersten Regular-Season-Spiel der vergangenen Saison eine durchaus solide Vorstellung. 11 Punkte hatte der Forward am Ende gesammelt. Die Quoten (3/9 FG) und die Arbeit am Brett (1 Rebound) sind allerdings noch ausbaufähig.

D-League Select - Houston Rockets 104:111

Punkte: Scotty Hopson (27) - Alan Williams (27)

Rebounds: Hasheem Thabeet (6) - Alan Williams (10)

Assists: Joe Jackson (6) - Will Cummings (4)

Wer Sam Dekkers ersten Auftritt für die Rockets erwartet hatte, wurde enttäuscht. In Straßenkleidung saß der Rookie auf der Bank und bekam am Ende ein "DNP - Coach's Decision" verpasst. Auch Houstons zweiter First-Round Pick, Montrezl Harrell war nicht dabei. Dafür bewies Alan Williams, dass man ihn unter Umständen doch hätte draften können.

In Brooklyn übergangen, legte der Big Man in Vegas ein Double-Double auf (27 Punkte, 10 Rebounds) und dominierte wie am College, wo er die NCAA zwei Jahre in Folge bei den Rebounds angeführt hatte, die Bretter. 18 seiner 27 Punkte legte Williams zudem in der ersten Hälfte auf, weshalb die Rockets mit 55:49 in die Halbzeit gingen.

Aufseiten der D-League überzeugten vor allem Scotty Hopson (27 Punkte, 8/16 FG) und der letztjährige Summer-League MVP Glen Rice (20 Punkte, 6 Rebounds). Auch Blake Griffins älterer Bruder Taylor lieferte eine ansehnliche Vorstellung (15 Punkte).

Milwaukee Bucks - New Orleans Pelicans 89:101

Punkte: Sean Kilpatrick (24) - Seth Curry (30)

Rebounds: Kevin Jones (8) - Victor Rudd, Larry Drew II, Khem Birch (6)

Assists: Jorge Gutierrez (4) - Larry Drew II (6)

Seth Curry hat offenbar ganz genau bei seinem Bruder hingesehen. Bei seinem ersten Summer-League-Auftritt für die Pelicans spielte Stephs jüngerer Bruder effektiv (9/16 FG, 10/11 FT), war da, als es wichtig wurde (19 Punkte in der zweiten Hälfte) und am Ende auch Topscorer der Partie (30 Punkte). Damit führte Curry ein Team aus New Orleans an, das starke 55,1 Prozent aus dem Feld und 11 seiner 29 Dreier traf.

Dennoch gelang den Bucks nach einem schwachen ersten Viertel (13:29) ein kurzzeitiges Comeback. Nur noch sechs Punkte lag Milwaukee zur Halbzeit zurück - dann kam Curry. Rashad Vaughn, der 17. Pick des vergangenen Drafts, lieferte mit 14 Punkte, 5 Rebounds und 2 Assists ein durchaus solides Debüt für die Bucks, traf allerdings nur 5/14 aus dem Feld und keinen seiner vier Versuche von jenseits der Dreierlinie.

Golden State Warriors - Cleveland Cavaliers 83:75

Punkte: James Michael McAdoo (20) - Tyler Haws (12)

Rebounds: Ognjen Kuzmich (8) - Jerrelle Benimon (10)

Assists: Aaron Craft (7) - John Shurna

Das Duell war gleich, die Vorzeichen anders, das Ergebnis am Ende wieder das gleiche. Wie in den Finals schlugen die Warriors auch zum Auftakt der Summer League in Vegas die Cavs. Welch sensationelle Ansetzung der Organisatoren. Speziell Golden States Big-Man-Duo James Michael McAdoo und Ognjen Kuzmic war von Cleveland zu keiner Zeit zu kontrollieren. Gemeinsam waren die beiden für 34 Punkte und 15 Rebounds verantwortlich.

Allein der Stärke der Warriors war der Erfolg allerdings nicht geschuldet. Allein in der ersten Hälfte leisteten sich die Cavs 17 Fouls und trafen lediglich 1 ihrer 7 Würfe von draußen. Am Ende hatte es Cleveland in 40 Minuten auf satte 39 Fouls gebracht. Und dennoch kamen die Cavs vier Minuten vor dem Ende noch einmal bis auf vier Zähler heran. Aaron Crafts Dreier mit ablaufender Shotclock verschaffte den Warriors allerdings wieder ein wenig Luft.

Golden States First-Round Pick Kevon Looney, den die Warriors an 30. Stelle ausgewählt hatten, kam 15 Minuten zum Einsatz. Die nutzte er für 5 Punkte (2/6 FG) und 6 Rebounds.

Sacramento Kings - Toronto Raptors 68:90

Punkte: James Anderson (15) - Norman Powell (20)

Rebounds: Shim Bullar (10) - Ronald Roberts (12)

Assists: Shaquielle McKissic (4) - Delon Wright (9)

Mit dem Auftakt in die Summer League dürften die Raptors durchaus zufrieden sein. Nicht nur, dass insgesamt fünf Kanadier zweistellig scorten, Torontos First-Round Pick Delon Wright zeigte beim Debüt auch noch eine durchaus ansprechende Vorstellung und brachte am Ende genau das, was man sich von ihm erhofft. Der Point Guard orchestrierte die Offense (9 Assists), spielte gute Defense und scorte zumindest ein wenig (9 Punkte).

Neben Topscorer Norman Powell überzeugte zudem Bruno Caboclo, der laut Fran Fraschillas Rechnung vom letztjährigen Draft nur noch ein Jahr davon entfernt sein müsste, noch ein Stück entfernt zu sein. Allerdings scheint der Weg des Brasilianers ein gutes Stück kürzer geworden zu sein. 15 Punkte (5/10 FG) legte Caboclo auf, griff sich dazu 5 Rebounds.

Willie Cauley-Steins Debüt verlief dagegen wechselhaft. Guten Aktionen wie seinem Block gegen Gary Talton ließ der Nummer-6-Pick immer wieder schwächere folgen. Sogar den einen oder anderen eigentlich leichten Layup vergab Cauley-Stein. Am Ende hatte der Rookie in 19 Minuten 11 Punkte und 5 Rebounds gesammelt. Gereicht hätte es ohnehin nicht. Toronto übernahm schnell das Kommando, führte spät im vierten Viertel mit 20 und gewann am Ende souverän.

Alle Spieler von A bis Z