NBA

Steigt Miami in Melo-Poker ein?

Von SPOX
Carmelo Anthony (l.) und LeBron James könnten bald gemeinsam für die Heat auflaufen
© getty

Angeblich loten die Miami Heat Möglichkeiten aus, Carmelo Anthony im Sommer nach Florida zu locken. Ein möglicher Deal fordert jedoch einige Kniffe. Kevin Love will endlich in die Playoffs und schwärmt von den New York Knicks. Adam Silver sorgt sich um die Los Angeles Clippers. Und: Julius Randle muss sich wohl einer Fuß-OP unterziehen.

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Steigt Miami in Melo-Poker ein? 2010 hießen die Heat LeBron James und Chris Bosh lautstark und öffentlichkeitswirksam willkommen. Ob für kommenden Sommer eine ähnliche Zeremonie geplant ist, ist nicht überliefert. Dafür berichtet "ESPN" nun, dass die Heat alle Möglichkeit ausloten, um Carmelo Anthony nach Miami zu locken und aus seinen Big Three ganz schnell Big Four werden zu lassen.

Voraussetzung für einen solchen Deal wäre, dass James, Bosh und Dwyane Wade allesamt bis Ende Juni aus ihren Verträgen aussteigen, für weniger Gehalt erneut bei den Heat unterschreiben, um so Platz für Anthony zu schaffen. Melo muss wiederum bis 23. Juni aus seinem Arbeitspapier bei den Knicks aussteigen, ehe Miami den Forward am 1. Juli erstmals kontaktieren dürfte.

Im Idealfall stünden für kommende Saison lediglich Norris Coles 2,5 Millionen Dollar in den Büchern, was Miami eine Flexibilität verschaffen würde, die ligaweit beinahe ihresgleichen sucht - und so einen Angriff auf Anthony wagen. Dazu ist zunächst einmal jedoch Pat Riley gefordert. Udonis Haslems Situation müsste ebenso gelöst werden wie jene von Chris Andersen. Zudem sind die Heat an einige Cap Holds gebunden. Auch der 26. Pick des anstehende Drafts will unter Vertrag genommen werden.

Sicher ist, dass, soll Melo tatsächlich verpflichtet werden, jeder einzelne Gehaltskürzungen hinnehmen muss. Doch die Heat wollen ihre Spieler offenbar mit dem langfristigen Gewinn locken. Also Vorbild dient dabei angeblich ausgerechnet der derzeitige Finals-Gegner. Den Spurs ist es gelungen, ihre drei Superstars Tim Duncan, Tony Parker und Manu Ginobili über ein Jahrzehnt lang zusammenzuhalten und das Team dennoch immer weiter zu verstärken.

Love schwärmt von New York: Neben Carmelo Anthony ist Kevin Love wohl das Thema des Sommers. Traden die Timberwolves ihren Power Forwards angesichts dessen drohenden Abschieds als Free Agent nach der kommenden Saison oder hofft man, den Vierer doch noch von einem Verbleib überzeugen zu können?

Noch ist die Situation undurchsichtig, beinahe die habe Liga soll an Love interessiert sein. Nun hat sich der Forward jedoch selbst zu seiner Situation geäußert - und unmissverständlich klargemacht, dass er die Postseason endlich einmal auf dem Parkett erleben möchte. Es tue ihm "im Herzen weh", dass er in seinen sechs Spielzeiten in der NBA noch kein einziges Playoffspiel absolviert habe, erklärte er bei "ESPN SportsNation".

Zwar lasse Love seinen Agenten alles regeln, aber: "Egal, wie die Sache ausgeht, ich möchte an einem großartigen Ort enden, an dem ich auch gewinnen kann." Ein solcher könnte, zumindest auf Sicht, New York sein. Angesprochen auf die Knicks geriet Love förmlich ins Schwärmen. "Ich denke, wann immer Phil Jackson in eine Organisation involviert ist, schaust du dir die Situation an und sie ist definitiv faszinierend", so der Power Forward. "Die Knicks sind definitiv ein Team, zu dem jeder gern wechseln würde."

Angesichts seiner Vertragssituation ist ein Verbleib in Minnesota allerdings keinesfalls ausgeschlossen. Jedenfalls für kommende Saison. Mit den Aussagen seines neuen Coach's hat Love immerhin keine Probleme. Flip Saunders hatte kürzlich erklärt, Love habe keine Recht, frustriert zu sein. "Am Ende bist du Entweder Teil des Problems oder Teil der Lösung."

Ärger? Keinesfalls: "Flip ist ein großartiger Kerl", sagte Love. "Er war für uns schon vergangenes Jahr großartig, als Rick Adelman noch Coach war. Da war er gerade frisch zum Team zurückgekehrt und nun übernimmt er den Job. Ich habe ihm gratuliert und einige Sachen rauf und runter besprochen. Wenn er so etwas sagt, ist es wie damals, als Ricky (Rubio, Anm. d. Red.) über mich als Leader gesprochen hat. Ich arbeite einfach weiter hart, kämpfe und nutze es als Motivation. Aber einige Dinge, die sie gesagt haben, stimmen natürlich."

Silver wegen Sterling besorgt: Erst wollte Donald Sterling die Clippers verkaufen und die Liga verklagen, dann schien er einem Deal mit Ex-Microsoft-Boss Steve Ballmer zuzustimmen, nur um später verlauten zu lassen, dass der Deal geplatzt sei und er die Liga nun doch verklagen werde. NBA-Commissioner Adam Silver ist mittlerweile besorgt. Besorgt, dass sich ein Verkauf der Clippers an Ballmer angesichts des drohenden Gerichtsverfahrens lange hinziehen könnte.

"Ich mache mir schon Sorgen, dass das Steve Ballmers Übernahme der Clippers verzögern könnte", so Silver gegenüber "ESPN". "Das Team befindet sich irgendwie in der Schwebe. Dick Parsons, eine herausragende Persönlichkeit, ist Interims-CEO. Aber ich verstehe auch die Sicht der Spieler. Der Draft und die Free Agency stehen an. Da wollen die Jungs natürlich wissen, wo sie stehen. Deshalb wollen wir einfach, dass alles klar ist und jeder versteht und weiß, wie das Team in die Zukunft gehen wird. Ich mache mir sorgen, dass alles einfach ungeklärt wirkt."

Wesentlich entspannter sieht sie Silver die Auseinandersetzung mit Sterling selbst. "Der Ausgang ist für mich ziemlich klar", so der Commissioner. "Shelly (Sterling, Anm. d. Red.) hat eine Vereinbarung mit Steve Ballmer getroffen. Sie hat das Team verkauft. Es gibt ein Dokument, unterschrieben von Donald Sterling, das ihr die Vollmacht für einen Verkauf überstellt. Darüber hinaus haben ihr zwei von L.A.'s führenden Neurologen bestätigt, dass er arbeitsunfähig und inkompetent ist, was ihr laut der Trust-Vereinbarung das alleinige Recht gibt, eine solche Vereinbarung zu treffen. Dazu wird sie die Liga vor jeder Anklage schützen. Im Grunde kommt sie für unsere Ausgaben oder jegliches Urteil gegen uns auf."

Fuß-OP bei Julius Randle? Ein optimaler Start in die NBA sähe sicherlich anders aus. Laut "Yahoo Sports" muss sich Julius Randle, immerhin Top-Ten-Kandidat beim anstehenden Draft, einer OP am rechten Fuß unterziehen und wird im Anschluss sechs bis acht Wochen ausfallen. Die Summer League würde der Big Man damit verpassen, allerdings soll er rechtzeitig zum Start der Training Camps wieder fit sein.

Randle fiel bereits während seiner Senior-Saison an der Highschool aufgrund eines Fußbruchs drei Monate lang aus. Eine damals eingesetzte Schraube soll nun entfernt werden. Dass Randles Position beim Draft angesichts der Problematik in Gefahr gerät, ist jedoch unwahrscheinlich. Laut "Yahoo Sports" sehen die meisten Verantwortlichen die OP als geringes Problem an. Zumal der ehemalige Kentucky Wildcat noch an diversen Draft Workouts teilnehmen wird. Unter anderem am Freitag bei den Boston Celtics.

Die Playoffs im Überblick