NBA

Thunder verpflichten Butler

Von SPOX
Caron Butler spielte vor seinem Wechsel zu den Oklahoma City Thunder für die Milwaukee Bucks
© getty

Die Oklahoma City Thunder haben Routinier Caron Butler verpflichtet und nehmen Anlauf auf die Finals. Die Charlotte Bobcats entlassen Ben Gordon, Adam Silver signalisiert in Sachen Draft- und Playoffs-Reform Gesprächsbereitschaft. Mark Cuban bricht eine Lanze für die D-League.

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Butler unterschreibt in Oklahoma City

Die Oklahoma City Thunder gehören ohnehin schon zur Creme de la Creme der NBA. Jetzt ist der Tabellenführer der Western Conference noch ein bisschen besser geworden. Mit Caron Butler holen die Thunder einen playoff-erprobten Veteranen, einen NBA-Champion von 2011 und einen Mann, der für seine Toughness bekannt ist.

In Oklahoma City wird der Small Forward als Backup von Kevin Durant fungieren, auf dessen Position das Team bisher dünn besetzt war. Nach sich Butler am Donnerstag auf eine Vertragsauflösung mit den Milwauee Bucks geeinigt hatte, wurde er von den Thunder und laut Medienberichten den Miami Heat umworben.

Für den Meister aus Florida hatte Butler in der Vergangenheit bereits seine Schuhe geschnürt. In Oklahoma City winkt dem 33-Jährigen aber eine größere Rolle, zudem kann er etwas mehr Geld verdienen. In der laufenden Saison legte Butler in 34 Spielen 11,0 Punkte und 4,6 Rebounds im Schnitt auf.

Bobcats entlassen Ben Gordon

Dass Ben Gordon in Charlotte keine Zukunft hat, war seit langem klar. Nachdem die Bobcats den Shooting Guard 2012 per Trade geholt hatten, war er nie wirklich angekommen und hatte nur wenig Spielzeit bekommen. Nun haben die Bobcats Gordon endgültig entlassen.

"Mit den jüngsten Verpflichtungen für unseren Backcourt glauben wir, dass diese Entscheidung im Interesse beider Parteien ist", sagte General Manager Rod Higgins. Charlotte hatte sich zur Trade Deadline mit Gary Neal und Luke Ridnour verstärkt und dafür Ramon Sessions an Milwaukee abgegeben.

Der Zeitpunkt für die Entlassung kommt Gordon allerdings insofern nicht entgegen, als dass entlassene Spieler, die jetzt woanders unterschreiben, seit Sonntag nicht mehr für ihre neue Mannschaft in den Playoffs auflaufen dürfen.

Mannschaften wie Miami, Houston und andere, die sich immer für wurfstarke Flügelspieler interessieren, fallen somit als mögliche Käufer weg. Den Bobcats bleibt von dem Trade 2012, bei dem sie Corey Maggette an die Detroit Pistons abgaben, jetzt noch der Pistons-Draft-Pick im kommenden Draft - sofern der nicht auf die ersten acht Positionen fällt.

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Commissioner Silver ist gesprächsbereit

In seiner kurzen Amtszeit als Commissioner der NBA hat sich Adam Silver bereits als Mann entpuppt, der Reformen und Veränderungen völlig offen gegenüber steht. In der Vergangenheit hatte er im Kreis der Teambesitzer bereits die Idee geäußert, die hinteren Playoff-Plätze in einem Vor-Turnier ausspielen zu lassen.

Bei der Sloan Sports Analytics Conference griff er diesen Gedanken jetzt wieder auf: "Sieben-Spiele-Serien nehmen den Faktor Zufall aus dem Basketball", so der 51-Jährige. "Was mich am College-Basketball so fasziniert, ist das Single-Elimination Tournament. Da gibt es statistisch viel mehr Überraschungen."

So hätten Teams, die aufgrund von Verletzungen nicht so stark spielten wie erwartet oder erst spät in der Saison ihre Form finden, die Chance, doch noch in die Playoffs zu rutschen.

Im Bezug auf den Draft gestand Silver zu, dass das jetzige System Fehler habe. Ein möglicher Lösungsansatz, um Tanking zu vermeiden, sei, dass man einfach jedem Team in einem 30-Jahre-Rhythmus jede der 30 möglichen Draft-Positionen zuteile.

So wie Silver in Sachen Draft und Playoffs Offenheit demonstrierte und Diskussionen selbst anschob, so sehr wird der Kampf gegen Doping unter seiner Regentschaft zu einem größeren Thema werden. "Ich glaube nicht, dass Wachstumshormone ein großes Problem in unserer Liga darstellen", sagte Silver. "Aber ich will nicht naiv erscheinen. Wir haben derzeit keine Tests dagegen, und das soll sich ändern."

Auch eine längere All-Star-Pause könnte sehr bald zu einem konkreten Thema werden.

D-League bessere Option als College?

Mark Cuban ist bekanntermaßen ein Mann klarer Worte. Aktuell hat er sich der Ausbildung junger Athleten verschrieben und teilt heftige Seitenhiebe gegen die NCAA aus. So, wie der College-Basketball derzeit organisiert sei, würde die D-League in den nächsten Jahren für hoch gehandelte High-School-Abgänger eine bessere Option darstellen als die Universität.

"Wenn wir das One-and-Done-System nicht ändern, dann wird es so kommen", so der Besitzer der Dallas Mavericks. "Die Regeln der NCAA sind so überheblich. Es gibt keinen Grund für NBA-Talente, aufs College zu gehen, weil man dort sowieso nicht in die Unikurse gehen kann und auch nichts vom Spaß des Studentenlebens mitbekommt. Wenn es also darum geht, die NBA zu erreichen, dann sollte man die D-League vorziehen."

Cuban kritisiert vor allem, dass die NCAA den Anschein erwecke, sich um die schulische Ausbildung der jungen Athleten zu sorgen, de facto aber kein Interesse daran habe, dass sie zu viel Zeit für die Schule investieren. Die D-League könne hier als Vorbild vorangehen, indem sie mit nahe gelegenen Unis zusammenarbeite, den jungen Spielern sowohl akademische Kurse anbiete als auch solche, die die Persönlichkeitsentwicklung fördern.

Ein Nachweis außersportlicher Leistung müsste für die Spieler aber verpflichtend sein: "Es wäre töricht, sie einfach in die D-League zu locken und sich selbst zu überlassen. Das kann niemand wollen. Aber wir könnten helfen, die NCAA überflüssig zu machen. Es gibt absolut keinen Grund, warum die NCAA existieren muss", meint Cuban.

Der NBA-Spielplan im Überblick