NBA

James hält Heat-Sieg fest

Von Jan-Hendrik Böhmer
LeBron James erzielte gegen Toronto 30 Punkte
© getty

Die Miami Heat (26-8) haben gegen die Toronto Raptors (16-16) einen hart umkämpften 102:97-Erfolg gefeiert (BOXSCORE). Für stark spielende Raptors endete eine fünf Spiele andauernde Siegesserie.

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LeBron James machte am Ende den Unterschied für Miami. Er war mit 30 Punkten der beste Scorer des Spiels und behielt in der entscheidenden Phase die Ruhe (versenkte 4 Freiwürfe in den letzten 20 Sekunden) und Übersicht.

Ebenfalls stark für die Heat: Michael Beasley, der von der Bank 17 Punkte und 4 Rebounds beisteuerte. Dwyane Wade kam auf 14 Punkte und 9 Rebounds; Chris Bosh erzielte 8 Punkte und schnappte sich 11 Rebounds. Ray Allen spielte 25 Minuten, seine Würfe wollten allerdings nicht fallen (1/7 aus dem Feld und erneut kein Dreier).

DeMare DeRozan hatte die Raptors früh in Führung gebracht und erzielte 18 seiner 26 Punkte in der ersten Halbzeit. Während er im weiteren Verlauf von den Heat etwas mehr aus dem Spiel genommen wurde, fand Jonas Valanciunas ins Spiel. Der Center war zu Beginn des Spiels komplett abgemeldet, kam am Ende aber noch auf 17 Punkte und 5 Rebounds.

Kyle Lowry (17 Punkte, 4 Rebounds, 9 Assists) und Amir Johnson (17 Punkte, 8 Rebounds) spielten ebenfalls stark. Patrick Patterson kam von der Bank und steuerte 11 Punkte und 7 Rebounds bei.

Die Reaktionen:

LeBron James (Heat): "Die Raptors sind seit dem Rudy-Gay-Deal ein sehr gutes Team. Sie haben eine sehr gute Balance und ihre Guards machen enormen Druck. Wir wussten also, dass es heute schwierig für uns wird. Aber in der letzten halben Minute waren wir endlich in der Lage, sie zu stoppen. Das war ein guter Sieg für uns."

Kyle Lowry (Raptors): "Das Schlussviertel hat uns wirklich wehgetan. Miami wurde aggressiver und wir konnten unser Spiel nicht mehr so gut aufziehen. In der Transition waren wir am Ende zu langsam."

DeMar DeRozan (Raptors): "Erst lief für uns alles bestens - doch dann kam LeBron und hat ein paar ganz wichtige Dinger gemacht."

Dwane Casey (Trainer Raptors): "Mir hat gefallen, wie wir gekämpft haben. Aber leider gibt es in der NBA keine Medaille für tollen Einsatz. Trotzdem mag ich das, was wir hier aufbauen. Wir bewegen uns in die richtige Richtung."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Heat fällt Shane Battier erneut aus - für ihn startet wie beim Sieg in Orlando Routinier Rashard Lewis. Es beginnen: Lewis, James, Bosh, Chalmers und Wade.

Toronto setzt mit Johnson, Valanciunas, Lowry, DeRozan und Ross auf die Starting Five, die auch beim Sieg gegen die Wizards auf dem Parkett stand.

4.: Starkes Fastbreak der Heat. LeBron greift sich in der eigenen Paint den Rebound, spielt zu Wade, bekommt den Ball per Alley-oop direkt wieder zurück und versenkt. Insgesamt die Heat sehr treffsicher: Chalmers und Wade mit perfekter Quote. 12:7 für Miami. Man merkt sofort, dass die Heat die erstarkten Raptors ernst nehmen. Guter Einsatz gleich zu Beginn.

7.: Intensives Spiel auf beiden Seiten - besonders in der Defensive ist Toronto sehr gut zur Stelle. Johnson blockt gegen in die Paint ziehenden Chalmers und rettet den Ball dann auch noch athletisch vor dem Aus. Chalmers lässt das allerdings nicht auf sich sitzen und schnappt sich gleich danach den Steal. Lewis vollendet. 19:14 für die Heat.

12.: Weiterhin sehr feiner Basketball auf beiden Seiten, schnelles und oft sehr flüssiges Spiel. Zuerst James auf Ray Allen, der den Ball vom Perimeter direkt auf Beasley in der Paint weiterspielt - und B-Easy versenkt mit dem Slam. Auf der anderen Seite DeRozan mit dem Buzzer Beater zum Ausgleich. 10 Punkte im ersten Viertel vom Raptors-Guard. 29:29.

21.: Enges Spiel in Miami: Beide Seiten schenken sich nichts. Die Heat sind bisher in der Paint deutlich aktiver, besonders durch Beasley. Auf der anderen Seite halten die Raptors mit formidablem Shooting dagegen (62 Prozent) - was allerdings auch durch das teilweise zu lockere Abwehrverhalten der Heat begünstigt wird. Das Resultat: Ein ausgeglichenes Spiel. 46:46.

27.: Die Raptors kommen mit Volldampf aus der Kabine - 12:2-Run. Johnson mit einigen starken Aktionen, dazu ist DeRozan weiter treffsicher, jetzt auch von Downtown. Bei den Heat musste Chalmers mit Problemen an der Achillessehne in der Kabine bleiben. Für ihn kommt Cole ins Spiel. Mittlerweile steht es 64:58 für Toronto.

35.: Die Heat mit einem Zwischenspurt. Nachdem sie bereits mit 9 Punkten zurücklagen, kommen sie durch einen 9:0-Run wieder zum Ausgleich. Hauptgrund dafür ist, dass Miami jetzt in der Defense besser steht und aggressiver zur Sache geht. Die Raptors treffen zwar immer noch 60 Prozent aus dem Feld - müssen aber deutlich mehr kämpfen. 77:77.

41.: Beide Seiten haben ihre Defense angepasst. Die Heat haben DeRozan in der zweiten Hälfte deutlich besser im Griff und erlauben ihm kaum noch offene Looks. Toronto konzentriert sich mehr auf James und hält ihn bisher bei 4 Punkten im zweiten Durchgang. Aktuell dennoch Miami mit leichtem Vorteil - und der 2-Punkte-Führung.

48.: Hier geht es bis zur letzten Sekunde: Erst verpasst Johnson den offenen Hookshot für Toronto, dann sichert sich aber Valanciunas einen Rebound und versenkt. Freiwürfe von James bringen den Abstand wieder auf drei Punkte, bevor Haslem einen Layup von Lowry blockt und die Raptors damit zum Dreier-Versuch zwingt. Lowry mit einem guten Wurf - doch kann nicht versenken. James schnappt sich den Rebound und hält damit den Sieg für die Heat fest.

Miami Heat vs. Toronto Raptors: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. Der Heat-Forward war mit 30 Punkten der beste Scorer auf dem Parkett und sicherte Miami mit einer ganz starken Schlussphase den Sieg. Er traf nicht nur wichtige Freiwürfe, sondern schnappte sich auch entscheidende Rebounds. Bei den Raptors überzeugte DeMar DeRozan. Der Guard war besonders in der ersten Halbzeit extrem stark. 18 Punkte bei 8 von 10 Versuchen aus dem Feld erzielte er vor der Pause. Anschließend wurde er von der Heat-Defense allerdings besser bewacht und bekam kaum noch offene Looks. Trotzdem fand er immer wieder Wege zum Korb (26 Punkte) oder setzte seine Mitspieler ein (7 Assists). Auch Michael Beasley (17 Punkte) spielte bis zu einer Verletzung stark.

Der Flop des Spiels: Chris Bosh. Der Heat-Center wurde von Beginn an wenig ins Spiel eingebunden, nahm in der kompletten ersten Hälfte nur drei Würfe - und setzte alle daneben. Erst Mitte des dritten Viertels traf er erstmals aus dem Feld. Zwar kam er nach der Pause etwas besser in die Partie (am Ende 8 Punkte, 11 Rebounds), vergab aber in der entscheidenden Phase leichte Punkte und machte das Spiel unnötig spannend. Rashard Lewis (2 Punkte, 1 Assist in 12 Minuten), zuletzt noch stark als Battier-Ersatz, spielte gegen Toronto nur wenig überzeugend. Bei den Raptors hatte Terrence Ross einen sehr ruhigen Abend.

Das fiel auf:

  • Die neuen Raptors funktionieren - und die starken Spiele sind keine Eintagsfliege. Nach dem Erfolg gegen die Indiana Pacers sahen sie auch gegen Miami erneut sehr gut aus. Seit dem Rudy-Gay-Deal läuft es einfach. Das Team wirkt deutlich besser aufeinander abgestimmt, die neuen Spieler integrieren sich hervorragend, bisherige Rollenspieler treten deutlich selbstbewusster auf. Das hat zur Folge, dass der Ball gut durch die eigenen Reihen läuft und regelmäßig gut positionierte Teamkollegen gefunden werden (24 Assists gegen die Heat). Außerdem war man in der Defense sehr flexibel und stellte sich auf den Gegner ein.
  • Miami dominierte lange Zeit die Paint (50 Punkte, 42 Rebounds), während die Raptors beim Shooting glänzten (zwischenzeitlich mehr als 60 Prozent aus dem Feld). Im späteren Verlauf des Spiels stellten sich beide Teams jedoch deutlich besser auf den Gegner ein. Miami ließ besonders DeRozan nicht mehr unbedrängt zum Wurf kommen, während Toronto James im dritten Viertel bei nur 4 Punkten hielt.
  • Miami musste während des Spiels immer wieder umstellen. Chalmers spielte nur 15 Minuten und blieb nach der Pause verletzt in der Kabine, für ihn kam Norris Cole in die Partie. Lewis, zuletzt noch stark als Battier-Ersatz, kam nur auf 2 Punkte. James wechselte deshalb auf die Power-Forward-Position - und Beasley bekam mehr Minuten. Er machte seine Sache gut, bis er spät im Spiel verletzt in die Kabine musste.
  • Insgesamt waren beide Teams von Beginn an mit vollem Einsatz bei der Sache. Allerdings oft auch auf Kosten von Fouls. Bosh und Lewis sammelten bereits in den ersten Minuten jeweils zwei Fouls, auch bei den Raptors war das Spiel sehr körperbetont (2 Fouls in 2 Minuten bei Salmons). Nach dem ersten Viertel hatten die Teams zusammen bereits 16 Fouls.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick