NBA

Durant bietet England große Show

Von Philipp Dornhegge
Thunder-Superstar stellte gegen die Philadelphia 76ers vor allem seine Vielseitigkeit unter Beweis
© getty

Die Oklahoma City Thunder haben auch ihr zweites Preseason-Spiel gewonnen. Nach dem Auftakterfolg in Istanbul gegen Fenerbahce schlugen die Thunder beim ersten Auftritt der NBA in Manchester die Philadelphia 76ers mit 103:99. Kevin Durant war überragender Mann auf dem Parkett.

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Oklahoma Citys Megastar überzeugte die Massen in der Phones 4u Arena mit spektakulären Dunks, tollen Pässen und vielen Punkten. Am Ende standen für Durant 21 Punkte, 8 Rebounds und 12 Assists zu Buche.

Unterstützt wurde er erwartungsgemäß von Reggie Jackson (29) und Serge Ibaka (18). Rookie Steven Adams startete (6), Rookie Ander Roberson kam erst im vierten Viertel zum Einsatz.

Die Philadelphia 76ers hielten lange Zeit mit guter Dreierquote dagegen, mussten im Verlauf der zweiten Hälfte aber doch abreißen lassen. Bester Spieler der Sixers war Evan Turner (19), auch Bankspieler Tony Wroten (20) gefiel.

Tim Ohlbrecht kam nach seinen rund 11 Minuten beim ersten Preseason-Spiel in Bilbao diesmal nicht zum Einsatz.

Ohlbrecht-Watch:

Vor dem Tip-Off: Ohlbrecht sitzt wie erwartet zunächst auf der Bank und gibt - als einer von nur zwei gesunden Fünfern - den Backup für Hawes.

8.: Hawes bekommt seine erste Pause, doch statt Ohlbrecht kommt Allen ins Spiel. Die Sixers spielen Small Ball. Allen in acht Minuten mit soliden 4 Punkten.

24.: Zur Halbzeit steht Hawes bei 13 Minuten, Allen bei 10 - und Ohlbrecht bei 0.

34.: Ohlbrecht sitzt mit relaxter Miene auf der Bank, nimmt den bisherigen Nichteinsatz gelassen zur Kenntnis. Allen und der inzwischen eingesetzte Gani Lawal hinterlassen nicht unbedingt nachhaltig Eindruck.

48.: Ohlbrecht schmort bis zum Ende auf der Bank. Schade für den Deutschen.

Der Star des Spiels:

Kevin Durant. In Manchester waren die Fans vor allem wegen einem Mann in die Arena gekommen - und sie wurden von Kevin Durant nicht enttäuscht. Der Megastar der Thunder startete mit einem wackligen Wurf (3/10 Field Goals in Hälfte eins), doch mit Rebounds, Assists und solider Defense machte er die ungewohnte Schwäche wett. Und nach der Pause fielen dann auch die Würfe, zudem verzückte er die Zuschauer mit einem krachenden Dunk und einem herrlichen Up-And-Under-Layup.

Auf Seiten Philadelphias überzeugend: Evan Turner und der aus Memphis gekommene Bankspieler Tony Wroten.

Der Flop des Spiels:

Jeremy Lamb. Der Youngster soll das Scoring des abgewanderten Kevin Martin ersetzen, davon war aber nichts zu sehen. Lamb durfte sogar für Thabo Sefolosha starten, jagte aber schon früh reihenweise völlig offene Dreier daneben. Ansonsten fand der Flügelspieler im Angriff kaum statt.

Positiv war dagegen seine Defense, dank der er in der zweiten Halbzeit nach einem Steal per Breakaway-Dunk eine seiner wenigen gelungenen Offensivaktionen zeigen konnte. Insgesamt ein stark ausbaufähiger Auftritt.

Das fiel auf:

  • Die Sixers starteten mit Carter-Williams, Turner, Anderson, Young und Hawes - einer Formation, die man sich in Abwesenheit von Nerlens Noel sehr gut auch als Starting Five für den Saisonstart vorstellen kann, einfach weil sie dem Rookie MCW einen relativ erfahrenen Spieler im Backcourt zur Seite stellt, mit Anderson einen Shooter hat und ein gut passendes Paar unter den Körben.
  • Die Thunder starteten mit Jackson, Lamb, Durant, Ibaka und Adams. Youngster Lamb und und Rookie Adams wurden für die Veteranen Sefolosha und Perkins ins Team gespült. Der Center hatte sich den Finger ausgekugelt, aber der Schweizer...
  • Wie angekündigt nutzten die Sixers jede Chance, um ins Laufen zu kommen. Mitunter vernachlässigten die Flügelspieler das Boxout in der Defense, um frühzeitig auszuschwärmen. So hielt Philly das Tempo hoch, machte 16 Fastbreak-Punkte in Halbzeit eins. Das ist eine Ansage.
  • Überraschend ging für Philly auch im Halbfeld relativ viel zusammen. Evan Turner führte die junge Mannschaft vorbildlich an und brillierte als Scorer und Ballverteiler.
  • Die Thunder hatten defensiv ihre Probleme, offensiv aber sah das Teamspiel wunderbar aus. Zur Halbzeit hatten neun von zehn Spielern gepunktet, 21 Field Goals wurden mit 17 Assists erspielt. Wenn man diese Ausgewogenheit in Abwesenheit von Russell Westbrook in die Regular Season retten kann...
  • Erschreckend war allerdings die Abhängigkeit von Durant. Mit ihm auf dem Feld lief der Ball und das Spiel perfekt, ohne ihn schien keiner zu wissen, was zu tun ist. Brooks ist weiter auf der Suche nach einer Westbrook-Alternative.
  • Lichtblick bei den Sixers war eindeutig Tony Wroten, der nicht nur hochprozentig schoss, sondern auch mit großer Intensität verteidigte und gute Entscheidungen traf. Ex-Laker Darius Morris und Ex-Rocket James Anderson fielen dagegen klar ab.

Der Spielplan der neuen Saison