NBA

Pistons nach Stuckey-Kollaps wie gelähmt

Von Philipp Dornhegge
Da war die Welt noch in Ordnung: Rodney Stuckey zieht gegen die Cavs unwiderstehlich zum Korb
© Getty

LeBron James legte mal wieder eine Show hin, und trotzdem konnten sich die Cavs-Fans nicht freuen. Rodney Stuckeys Zusammenbruch überschattete das Geschehen. Chris Bosh muss ins Krankenhaus, Denver verfolgt Dallas und die Lakers und Brandon Jennings kollabieren sportlich.

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Cleveland Cavaliers (49-14) - Detroit Pistons (21-41) 99:92

Manchmal ist Basketball eben nicht alles. Das wurde Fans und Spielern in der Quicken Loans Arena schmerzlich klar, als Pistons-Point-Guard Rodney Stuckey völlig unvermittelt während einer Auszeit zusammenbrach und Detroits Fitness-Coach Arnie Kander in die Arme sank.

Der 23-Jährige wurde minutenlang behandelt und zur weiteren Beobachtung in das nächste Krankenhaus gebracht, aber beide Teams standen unter Schock. Stuckeys Teamkollege Tayshaun Prince etwa saß fassungslos und ganz für sich allein an der Seite und hatte seinen Kopf gesenkt, Charlie Villanueva gab zu, dass er richtig Angst hatte.

Und obwohl es sich bei dem Zusammenbrach wohl "nur" um einen Kreislaufkollaps handelte, war an ein Fortsetzen der Partie kaum zu denken. Detroit führte zu diesem Zeitpunkt mit 67:61, danach ging nichts mehr. Aber manchmal ist das eben völlig egal. Da interessierten auch LeBron James' 40 Punkte und 13 Rebounds wirklich niemanden mehr.

Toronto Raptors (32-28) - New York Knicks (21-40) 102:96

Und noch so eine unerfreuliche Nachricht: Raptors-All-Star Chris Bosh hatte seine Knöchelverletzung auskuriert und sollte sein Comeback geben. Doch es kam anders: Ohne zu wissen warum, bekam Bosh plötzlich heftige Bauchschmerzen, die noch vor dem Spiel so schlimm wurden, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Noch ist nicht klar, was los ist, aber sein Team ließ sich nicht beirren. Die Kanadier wollen in die Playoffs, und das waren ihnen gegen die Knicks anzumerken. Lediglich acht Turnover unterliefen Toronto, sechs Spieler punkteten zweistellig und an den Brettern standen die Raptors beachtlich ihren Mann (41:41 Rebounds). New Yorks Ein-Mann-Abrissbirne David Lee (23 Punkte, 18 Rebounds) reichte nicht, um den Gegner zu stoppen.

Charlotte Bobcats (29-31) - L.A. Lakers (46-17) 98:83

Sind die Lakers ohne Kobe Bryant ein besseres Team? Eine gewagte These, keine Frage. Aber Fakt ist: Seit der Superstar nach seiner Verletzungspause zurück ist, hat der Champion drei von sechs Spielen verloren.

Die Rollenspieler, die in Bryants Abwesenheit noch so befreit aufspielten, waren gegen Charlotte völlig von der Rolle. Und nicht nur das: Der Shooting Guard selbst traf nur 9 seiner 21 Würfe (26 Punkte), Pau Gasol (11 und 13 Rebounds) war noch schlechter (5 von 14).

Eigentlich ein Wunder, dass das Ergebnis noch so moderat ausfiel. Phil Jackson war trotzdem dermaßen stinkig, dass er laut darüber nachdachte, dem Spanier in den kommenden Spielen ein paar Minuten Spielzeit zu klauen und auf andere zu verteilen.

Washington Wizards (21-38) - Milwaukee Bucks (32-29) 74:102

"Die Einstellung eines Verlierers", nannte Bucks-Coach Scott Skiles die Äußerung seines Rookies Brandon Jennings. Der hätte eigentlich gar keine Lust mehr, angesichts seiner aktuellen Durststrecke noch auf den Korb zu werfen.

Skiles erwartete, dass er sich keinen Kopf macht, weiter wirft und davon ausgeht, dass der Erfolg irgendwann von allein zurückkehrt. Klingt alles irgendwie, als ginge es um eine Gurkentruppe. Tut es aber nicht.

Auch ohne einen starken Jennings, der tatsächlich nur sieben Würfe nahm - und zwei traf -, hatte Milwaukee keinerlei Probleme mit den Wizards und fuhr den achten Sieg in den letzten neun Spielen ein. Stark. Andrew Bogut machte 19 Punkte und zehn Rebounds, Carlos Delfino (19), John Salmons (17) und Luke Ridnour (13) punkteten ebenfalls zweistellig. Es riecht nach Playoffs.

Denver Nuggets (41-21) - Indiana Pacers (20-42) 122:114

Carmelo Anthony darf sich dieser Tage mit der Swingman-Elite der NBA messen. Und er besteht diese Prüfung mit Bravour. Viele halten Anthony noch immer für überschätzt, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Zwei Tage, nachdem er Kevin Durant in den Schatten stellte, hatte er auch gegen Danny Granger das letzte Wort.

Der Nuggets-Star machte nicht nur zwei Punkte mehr als sein Gegenüber (34:32), er verhalf seinem Team damit auch zu einem klaren Sieg. Und sorgte dafür, dass die Mavericks als Nummer zwei des Westens keine Atempause bekommen.

Die weiteren Spiele der Nacht:

Philadelphia 76ers (22-39) - Boston Celtics (39-21) 86:96

Topscorer: Lou Williams (22), Elton Brand (17) - Kevin Garnett (22), Ray Allen, Rajon Rondo (beide 16)

Toprebounder: Samuel Dalembert (8), Elton Brand (4) - Kevin Garnett (8), Rajon Rondo, Kendrick Perkins, Glen Davis (je 6)

Atlanta Hawks (40-21) - Golden State Warriors (17-44) 127:122

Topscorer: Josh Smith (29), Al Horford (27) - Stephen Curry (31), Anthony Morrow (21)

Toprebounder: Al Horford (15), Marvin Williams (14) - Ronny Turiaf (10), Anthony Tolliver, Corey Maggette (beide 7)

New Jersey Nets (6-55) - Orlando Magic (43-20) 87:97

Topscorer: Brook Lopez (18), Devin Harris (17) - Matt Barnes (16), Jameer Nelson (15)

Toprebounder: Brook Lopez (8), Yi Jianlian (7) - Dwight Howard (16), Rashard Lewis (8)

San Antonio Spurs (35-24) - New Orleans Hornets (31-32) 102:91

Topscorer: Tony Parker (20), Manu Ginobili (16) - Darren Collison (32), David West (22)

Toprebounder: DeJuan Blair (12), Tim Duncan (8) - David West (9), Peja Stojakovic, Emeka Okafor, James Posey (5)

L.A. Clippers (25-37) - Oklahoma City Thunder (37-24) 87:104

Topscorer: Chris Kaman, Craig Smith (beide 19) - Kevin Durant (32), James Harden (17)

Toprebounder:Chris Kaman (15), Drew Gooden (13) - Nenad Krstic (11), Kevin Durant (9)

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