NBA

Arenas bleibt der Knast erspart

Von SPOX
Nicht zum Scherzen aufgelegt: Gilbert Arenas zeigte sich bei der Gerichtsverhandlung reumütig
© Getty

Im Verfahren um illegalen Waffenbesitz wurde Gilbert Arenas zu 30 Tagen im offenen Vollzug verurteilt. Damit hatte der Point Guard von den Washington Wizards aber noch großes Glück. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Gefängnisstrafe gefordert.

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Da ist Gilbert Arenas aber noch mal glimpflich davon gekommen: Nachdem der dreimalige All Star Ende 2009 Waffen mit in die Umkleidekabine seiner Washington Wizards gebracht und seinen Teamkollegen Javaris Crittenton damit bedroht hatte, wurde Arenas zunächst im Januar von der NBA in einem Eilentscheid für den Rest der Saison gesperrt.

Nun musste er sich vor einem ordentlichen Gericht wegen illegalen Waffenbesitzes verantworten und wurde zu 30 Tagen im offenen Vollzug verurteilt.

Damit hatte der 28-Jährige aber noch Glück im Unglück. Denn die Staatsanwaltschaft hatte eigentlich eine Gefängnisstrafe von mindestens drei Monaten angepeilt und begründete die Forderung vor allem damit, dass Arenas gelogen hatte, als es um die Aufklärung der näheren Umstände der Tat ging.

Ursprünglich hatte er ausgesagt, dass es zu keinerlei Konfrontation mit einem anderen Spieler gekommen sei. Wie sich jedoch herausstellte, gerieten Arenas und Crittenton wegen unbezahlter Spielschulden sehr wohl aneinander.

Ankläger: "Jeder andere wären ins Gefängnis gegangen"

Dass Arenas zuvor bereits einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten sei und daher die Waffengesetze in Washington genau kannte, mache die Angelegenheit nur schlimmer: "Wenn irgendjemand anderes, der nicht den Namen Arenas trägt und keine berühmte Persönlichkeit ist, mit vier Waffen durch Washington fahren würde, würde er dafür mit Sicherheit ins Gefängnis gehen", zeigte sich Staatsanwalt Christopher Kavanaugh enttäuscht über das milde Urteil.

Arenas' Verteidiger hielten dagegen, dass die Waffen schließlich ungeladen gewesen wären und dass man nicht außer acht lassen dürfe, dass ihr Mandant unheimlich viel soziales Engagement zeige.

Der scheinbar leichtfertige Umgang des Point Guards mit einem schweren Vergehen wäre einfach falsch interpretiert worden. "Jeden Tag wache ich auf mit dem Wunsch, dass all das nie passiert wäre", bekräftigte Arenas vor Gericht.

Teamkollege Foye: "Kinder dürfen nicht denselben Fehler machen"

Die Wizards äußerten sich einerseits erleichtert über den Ausgang des Falles: "Wir können nur hoffen, dass diese Geschichte mit dem Urteilsspruch zu den Akten gelegt wird und wir unseren Blick nach vorne richten können", so Präsident Ernie Grunfeld.

Andererseits ist klar, dass das Ziel des Klubs, den Vertrag mit Arenas ohne finanzielle Einbußen auflösen zu können, nun schwerer zu erreichen sein dürfte. Arenas hat noch vier Jahre auf seinem Sechsjahresvertrag über 100 Millionen Dollar.

Da er nun nicht mit dem Stigma eines Gefängnisaufenthalts behaftet sein wird, hat er zudem bessere Chancen, nach seiner Sperre in die NBA zurückzukehren. Ob das nun in Washington oder bei einem anderen Klub sein wird, ist derzeit noch völlig offen.

Laut Teamkollege Randy Foye haben zunächst ohnehin andere Dinge Priorität: "Jeder weiß, dass er einen Fehler gemacht hat. Wichtig ist jetzt sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche in Zukunft nicht denselben Fehler machen." Arenas hatte bereits angekündigt, in dieser Hinsicht Aufklärungsarbeit leisten zu wollen.

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