NBA

Warriors stehen zum Verkauf

Von Philipp Dornhegge
Freude bei Monta Ellis und Anthony Tolliver: Larry Ellison soll die Warriors zum Titelkandidaten machen
© Getty

Die Warriors verlieren mal wieder, aber die Fans geraten dennoch in Ekstase. Denn ein neuer Besitzer soll Golden State endlich wieder nach vorn bringen. Allen Iverson geht es derweil besser, die Spurs gewinnen ein wichtiges Spiel in Oklahoma City.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Golden State Warriors (19-51) - Phoenix Suns (45-26) 131:133

Als es drauf ankam, war Amare Stoudemire zur Stelle. Der Power Forward verlebte lange Zeit einen unauffälligen Abend, aber zweieinhalb Minuten vor Schluss legte er allein einen 7:0-Lauf hin, der das Spiel zugunsten der Suns drehte. Am Ende hatte er mit 37 Punkten dann doch wieder starke Zahlen vorzuweisen, die auch Jason Richardson (34 Punkte) nicht überbieten konnte.

Den Warriors, für die Monta Ellis 30 Punkte markierte, kann's egal sein: Die haben derzeit andere Sorgen. Denn zunächst entließ das Team aus der Bay Area Shooting Guard Raja Bell und nahm Forward Reggie Williams (29) für den Rest des Jahres unter Vertrag.

Dann wurde bekannt, dass Anwälte den Verkauf des Teams vorantreiben sollen. Besitzer Chris Cohan soll finanzielle Probleme haben und zu diesem Schritt mehr oder weniger gezwungen sein. In Oakland brach kollektiver Jubel aus, diverse Internetforen quillten über mit Kommentaren ekstatischer Warriors-Fans. Denn seit Jahrzehnten gilt die Franchise als eine der am schlechtesten geführten im US-Sport. Seit 1994 hat das Team nur einmal die Playoffs erreicht.

Mit einem neuen Chef soll nun alles besser werden, und der heißeste Kandidat ist kein Unbekannter: Larry Ellison ist Boss des Software-Konzerns Oracle und damit des Namensgebers der Warriors-Spielstätte und hat großes Interesse an einem Kauf. Ellison hat beim America's Cup schon Unmengen an Geld ins Oracle-Segel-Team gepumpt und gilt als einer, für den nur der Erfolg zählt und der nicht auf jeden Cent schaut. Kein Wunder: Immerhin ist er der drittreichste Mann der USA.

Philadelphia 76ers (24-47) - Orlando Magic (50-21) 93:103

Orlando gewinnt in Philly: Das ist keine Sensation, das konnte man erwarten. Dwight Howard machte 23 Punkte und 15 Rebounds, Rashard Lewis trug 24 Zähler bei. Doch all das war nur Nebensache.

Denn es gibt gute Nachrichten von Allen Iverson: Nach der Krankheit seiner Tochter, der drohenden Scheidung und angeblichen Alkohol- und Spielsucht stand es zuletzt schlecht um den All Star. Jetzt wurde bekannt, dass sich John Thompson lange mit ihm unterhalten hat und es Iverson derzeit richtig gut gehen soll.

Thompson war als Trainer der Georgetown Hoyas der Mentor des Guards und eine Art Vaterfigur, der als einer der wenigen galt, die stets Zugang zu Iverson hatten. Auch David Stern hatte sich vor kurzem nach dem Wohlergehen des MVPs von 2001 erkundigt und von dessen Agent positive Rückmeldung erhalten.

Utah Jazz (46-25) - Boston Celtics (45-25) 110:97

Zwei Tage nach Bostons Sieg in Dallas zeigen die Jazz, wie man die Celtics in eigener Halle bezwingt. Vier Siege in Folge hatte der Rekordchampion zuvor verbucht, in Salt Lake City kollabierte nach guter erster Hälfte aber einmal mehr die Defensive.

Boston kann stark verteidigen, das muss das Team niemandem mehr beweisen. Warum man davon aber in letzter Zeit so wenig sieht, das ist auch allen Beteiligten ein Rätsel. "Wir mussten erwarten, dass sie in der zweiten Hälfte aufdrehen würden", gab Kevin Garnett (10 Punkte) zu. "Keine Ahnung, warum wir nicht entsprechend reagiert haben."

Ein 7:0-Lauf der Jazz vor der Halbzeitpause brachte den Stein ins Rollen. Das sah auch Deron Williams (22 Punkte, 11 Assists) so: "Da haben wir Selbstvertrauen getankt, das uns zuvor gefehlt hatte."

Oklahoma City Thunder (42-27) - San Antonio Spurs (42-27) 96:99

Die Spurs sollen tot sein? Von wegen! Gegen Oklahoma City gewann der viermalige Champion endlich mal wieder bei einem direkten Konkurrenten, zieht mit den Thunder gleich und kann sich sogar noch Hoffnungen auf den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde machen.

Zwar hätte San Antonio den Sieg in den letzten Sekunden fast noch hergeschenkt, aber dank George Hill (27) und Manu Ginobili (21) reichte es doch zum ersehnten Erfolg. Mit 45 Punkten war Kevin Durant natürlich der beste Spieler auf dem Feld.

Aber beim letzten Spielzug wurde er hartnäckig gedoppelt, sodass Thabo Sefolosha (0) werfen musste, um sein Team in die Overtime zu bringen. Mit 30 Prozent in diesem Jahr ist der von Downtown aber bestenfalls Mittelmaß.

New Jersey Nets (7-63) - Miami Heat (37-34) 89:99

Langsam wird es eng für die Nets. Zwölf Spiele bleiben noch, um mindestens zwei Siege einzufahren und damit den Negativrekord der 76ers aus dem Jahr 1973 wenigstens nur einzustellen.

Ein Heimspiel gegen die Miami Heat wäre eigentlich ideal gewesen, um einen weiteren Erfolg einzufahren, aber Dwyane Wade (27 Punkte, 7 Rebounds, 12 Assists) und Jermaine O'Neal (25) hatten etwas dagegen.

Nach einem famosen Buzzerbeater von der Mittellinie durch Rookie Terrence Williams (9) lag New Jersey zur Halbzeit noch vorn, aber danach übernahm Miami das Kommando. Die Heat sind auf Playoff-Kurs, die Nets haben daheim mit Sacramento und Detroit erneut schlagbare Gegner vor der Brust.

Milwaukee Bucks (39-30) - Atlanta Hawks (45-25) 98:95

Topscorer: John Salmons (32), Carlos Delfino (23) - Joe Johnson (27), Jamal Crawford (21)

Toprebounder: Andrew Bogut (11), Carlos Delfino (9) - Al Horford (12), Josh Smith (9)

Chicago Bulls (33-37) - Houston Rockets (36-33) 98:88

Topscorer: Derrick Rose (27), Flip Murray (18) - Luis Scola (22), Kevin Martin (19)

Toprebounder: Taj Gibson, Brad Miller (beide 12) - Luis Scola (10), Trevor Ariza (9)

Minnesota Timberwolves (14-57) - Toronto Raptors (35-34) 100:106

Topscorer: Al Jefferson (22), Wayne Ellington (17) - Chris Bosh (21), Andrea Bargnani (19)

Toprebounder: Al Jefferson, Ryan Gomes (beide 7) - Chris Bosh (10), Andrea Bargnani (7)

Sacramento Kings (24-47) - Memphis Grizzlies (38-33) 85:102

Topscorer: Carl Landry (23), Beno Udrih (18) - Zach Randolph (25), O.J. Mayo (20)

Toprebounder: Beno Udrih (7), Carl Landry, Francisco Garcia, Ime Udoka (je 5) - Zach Randolph (12), O.J. Mayo, Rudy Gay, Hasheem Thabeet (je 7)

NBA: Ergebnisse und Tabellen