Louisville nach Comeback im Finale!

Von SPOX
Louisville steht nach einem Comeback-Sieg gegen Wichita State im Finale
© getty

Louisville und Michigan spielen um die NCAA Championship! Die Cardinals benötigten eine Aufholjagd, um Wichita State in einem Krimi niederzuringen. Auch Michigan musste gegen Syracuse zittern.

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Louisville Cardinals (1) - Wichita State Shockers (9) 62:58

Topscorer: Russ Smith (21) - Cleanthony Early (24)

Der Favorit aus Louisville steht im Finale, benötigte aber für den Sieg ein spektakuläres Comeback. Die Shockers kamen besser in die Partie und führten schnell mit 8:0 - die Cardinals erzielten erst nach über 5 Minuten ihre ersten Punkte. Topscorer Russ Smith erwischte einen miesen Start und setzte auch gleich mal seine ersten 4 Freiwürfe daneben.

Im Laufe der ersten Halbzeit lief Smith aber dann heiß, Louisville drehte das Spiel mit einem 13:2-Run (13:10), konnte sich aber nie absetzen. Wichita State ging mit einer knappen Führung (26:25) in die Pause und in der zweiten Halbzeit schienen die Shockers dann auf dem besten Weg, tatsächlich die Welt zu schocken.

Wichita State lag etwa 13 Minuten vor Ende mit 12 Punkten vorne (47:35), es sah nicht gut aus für das Team des schwer verletzten Kevin Ware, der an der Seitenlinie saß und nicht helfen konnte.

Aber Louisville bewies einmal mehr, dass es Rückstände aufholen kann, startete einen 21:8-Run und hatte das Spiel 6:30 Minuten vor Schluss nach einem Dreier von Luke Hancock wieder gedreht. Hancock, der zuvor im Tournament nur 6,8 Punkte pro Spiel erzielt hatte, wurde in der zweiten Halbzeit zum MVP.

Knapp 2 Minuten vor Ende baute der Junior mit einem weiteren Dreier die Führung auf 5 Punkte aus (65:60), wenig später folgte ein ganz wichtiger Layup. Bei einer 70:68-Führung traf Hancock dann 8 Sekunden vor Schluss seinen ersten Freiwurf, den zweiten setzte er zwar daneben, erkämpfte sich aber beim Rebound einen Jumpball und damit den Ballbesitz für Louisville.

Hancock erzielte 14 seiner insgesamt 20 Punkte (6/9 FG, 3/5 Dreier) in Halbzeit zwei, dazu kamen 4 Rebounds, 2 Assists und 2 Steals. Smith beendete das Spiel trotz mieser Quoten (6/17 FG, 5/12 FT) mit 21 Punkten. Auch dass Point Guard Peyton Siva (7 Punkte, 1/9 FG) nichts traf und Center Gorgui Dieng (0 Punkte) überhaupt kein Faktor war, konnte Louisville dank Hancock kompensieren. Und dank einem weiteren Bankspieler: Tim Henderson verbuchte zwar nur 6 Punkte, aber diese resultierten aus zwei Monster-Dreiern in der zweiten Hälfte.

Bei Wichita State ragte Cleanthony Early mit einem starken Double-Double (24 Punkte, 10 Rebounds) heraus. Carl Hall kam auf 13 Punkte. Einen schlimmen Shooting-Abend erlebte Guard Malcolm Armstead (2 Punkte, 1/10 FG, 7 Assists). Ein entscheidender Punkt, warum es für die Shockers nicht ganz reichte: In den letzten 7 Minuten leistete sich das Team 7 Turnover.

Louisville steht damit zum ersten Mal seit der Championship 1986 wieder im Finale.

Michigan Wolverines (4) - Syracuse Orange (4) 61:56

Topscorer: Tim Hardaway Jr. (13) - C.J. Fair (22)

Dass Michigan im Finale steht, ist keine Überraschung. Die Art und Weise, wie die Wolverines ins Championship Game einzogen, dann aber schon ein wenig. Wer hätte gedacht, dass Michigan Syracuse schlagen kann, wenn Star-Guard und Player of the Year Trey Burke einen absolut grauenvollen Abend erlebt? Aber genau so kam es. Burke fand so gut wie nicht statt (1/8 FG) und lieferte nur 7 Punkte, aber Michigan kompensierte es als echtes Team.

Tim Hardaway Jr. war mit 13 Punkten Topscorer, dazu kamen 10 Zähler von Glenn Robinson III und vor allem ein starkes All-Around-Game (10 Punkte, 12 Rebounds, 6 Assists, 2 Blocks) von Mitch McGary. Und damit nicht genug: Von der Bank trugen mit Caris LeVert (8 Punkte, 4 Rebounds) und Spike Albrecht (2/2 Dreier in 4 Minuten) zwei Freshmen ihren Teil zum Sieg bei.

Michigan gewann das Spiel vor allem dank einer starken ersten Halbzeit (36:25-Führung), in der man gegen die 2-3-Zone der Orange immer wieder die richtigen Mittel fand.

In der zweiten Hälfte wurde die Syracuse-Defense stärker, es reichte aber nicht für ein Comeback, weil dafür die Offense einfach zu schlecht war (James Southerland: 2/9 FG, Michael Carter-Williams: 1/6 FG). Trotz der Probleme im Angriff hatte Syracuse die Chance, das Spiel beim Stand von 56:58 in die Overtime zu bringen. Brandon Triche (11 Punkte, 8 Assists) bekam allerdings ein Offensivfoul gepfiffen.

Nachdem Jon Horford nur einen Freiwurf getroffen hatte, eröffnete sich noch eine weitere Chance zum Ausgleich, aber statt den Dreier zu nehmen, zog Trevor Cooney zum Korb und wurde abgeräumt. Jordan Morgan beendete das Spiel auf der anderen Seite mit einem krachenden Slam. Sieg Michigan!

Die Wolverines könnten jetzt zum ersten Mal seit 1989 wieder den Titel holen - und damit etwas schaffen, das den legendären Fab Five nicht gelungen ist.