NFL

Nur eine Momentaufnahme?

Von SPOX
Seine Kommandos kommen im Moment nicht an: Steelers-Quarterback Ben Roethlisberger
© Getty

Ein neues Wochenende, ein neuer NFL-Spieltag: In Woche vier haben erstmals einige Teams spielfrei, darunter die Cardinals und Eagles. Einige Top-Partien gibt es dennoch. Ganz oben auf dem Menü steht der Auftritt der San Diego Chargers in Pittsburgh. Die Steelers wollen nach zwei Niederlagen wieder in die Spur zurückfinden. Dazu gibt's das Ohio-Derby, Saints gegen Jets und zweite Spiel der neugeborenen Lions.

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Pittsburgh Steelers (1-2) - San Diego Chargers (2-1)

Was denn nun? Sind die Steelers nun noch besser als im Vorjahr, wie SPOX im Preview-Blog angekündigt hatte - oder geht ohne Pro-Bowler Troy Polamalu einfach gar nichts? Pleiten gegen die Bengals und die Bears lassen jedenfalls nichts Gutes erahnen. Oder ist das alles nur ein unbedeutendes Tief? Immerhin geht es jetzt wieder ins heimische Heinz Field, wo die Steelers gegen San Diego bisher alle 13 Duelle gewinnen konnten.

Doch Coach Mike Tomlin warnt: "Wir haben viel Arbeit vor uns. Mit den Chargers kommt ein absoluter Top-Gegner." Die Kalifornier allerdings bangen weiterhin um LaDainian Tomlinson, ohne den das Laufspiel lahmt - und das Passpiel berechenbar wird.

Die Steelers auf der anderen Seite würden sich freuen, wenn sich Jeff Reed mal wieder zum Dienst melden würde: Der Kicker vergab zwei Pflicht-Field-Goals gegen Chicago und eins gegen Cincinnati und war damit nicht unbeteiligt an den beiden Pleiten.

New England Patriots (2-1) - Baltimore Ravens (3-0)

839 Yards, 6 Touchdowns. Nein, nicht für Tom Brady. Sondern für Joe Flacco. Der Quarterback der Ravens legte in seinem erst zweiten NFL-Jahr einen richtig guten Start hin und nicht wenige Experten vergleichen ihn bereits mit seinem Gegenüber.

Der wiederum ist noch immer nicht der Alte und versucht nach der Knie-Verletzung aus dem Vorjahr weiter, den Rost abzuschütteln. Besonders unter Druck sucht er nach seinem Rhythmus und dem Vertrauen in seine Offensive Line. Baltimore hat bereits angekündigt, den 32-Jährigen so früh und hart wie möglich angehen zu wollen. Hinzu kommt Ed Reed. Der Pro-Bowl-Safety ist besonders heiß darauf, Bradys Pässe abzufangen.

Zuletzt musste Brady außerdem mit Wes Welker auf eine seiner Top-Anspielstationen verzichten. Das Team hofft allerdings, dass der Receiver am Sonntag wieder mit dabei ist. "In der NFL ist alles möglich. Es kann alles passieren", hat auch Rookie Sebastian Vollmer begriffen. "Es kommt alles darauf an, wie wir uns vorbereiten."

New Orleans Saints (3-0) - New York Jets (3-0)

Saints gegen Jets. Das heißt: Der beste Quarterback der Liga gegen eine der kreativsten Abwehr-Reihen der NFL. Oder: Drew Brees gegen Rex Ryan.

Der Quarterback der Saints beflügelt die beste Offense der Liga. Seit 1968 erzielte kein Team mehr Punkte in den ersten drei Spielen. Auf satte 120 Zähler kommt New Orleans bereits. Doch Jets-Coach und Defensiv-Stratege Ryan brachte mit der drittbesten NFL-Abwehr bereits Matt Schaub, Tom Brady und Kerry Collins zur Verzweiflung.

Das ist die Chance für Mark Sanchez. Der Rookie-Quarterback der Jets spielt zwar nicht so spektakulär wie sein Gegenüber - ist aber genau so erfolgreich. Als erster Rookie überhaupt führte er sein Team mit drei Siegen zu einem perfekten Start. "Wir sehen ihn gar nicht mehr als Neuling", sagt deshalb Jets-Receiver Jerricho Cotchery. "Er ist unser Anführer."

Denver Broncos (3-0) - Dallas Cowboys (2-1)

Sieben Teams sind vor dem vierten Spieltag noch ungeschlagen. Und es ist schon etwas überraschend, dass ausgerechnet die Broncos dazugehören. Das Team hat - ebenso überraschend - das viertbeste Laufspiel der NFL (484 Yards). Ach ja: Und die beste Abwehr. Allerdings dürften die Cowboys nach zwei Spielen gegen eine der schlechtesten Offensiven der Liga auch der erste echte Prüfstein sein.

Kontrollierte Offensive: Das ist Denvers Spiel. Und dafür ist Kyle Orton der perfekte Quarterback. Der Mann, der im Tausch für Jay Cutler kam, kam bisher ohne Interceptions aus und beschränkt sich auf die einfachen Pässe.

Gegen Dallas könnte das schon reichen: Die Cowboys haben bisher große Probleme mit ihrer Defense und lassen im Schnitt 160 Yards mehr zu als der Gegner. "Wir haben immerhin fünf neue Starter in der Defense", bittet Coach Wade Phillips allerdings um Verständnis. "Aber ich habe das Gefühl, so langsam wächst etwas zusammen."

Cleveland Browns (0-3) - Cincinnati Bengals (2-1)

Ohne Frage, vor dem Ohio-Derby sind die Rollen klar verteilt: Die Bengals strotzen vor Selbstbewusstsein, nachdem sie gerade den amtierenden Champion bezwungen haben. Kein Wunder, mit Quarterback Carson Palmer, Running Back Cedric Benson sowie den Receivern Chad Ochocinco und Andre Caldwell verfügt das Team über eine ganze Reihe von Waffen.

Cleveland dagegen ist bisher unfassbar schlecht. Magere 218 Yards im Schnitt bringen die Browns bislang auf die Beine. Schlechter ist nur - oh, niemand. Allerdings spielen die Browns zu Hause. Ein Vorteil? Nein, denn im letzten Jahr verloren die Browns ihr Heimspiel gegen Cincinnati, gewannen aber auswärts.

Wie soll es also klappen mit einem Sieg? Mit einem neuen Spielmacher: Brady Quinn darf diesmal auf der Bank Platz nehmen, Derek Anderson rückt ins Team. "Es liegt nicht nur an Brady. Er hat sicher auch gute Sachen gemacht. Unsere Probleme erstrecken sich über das gesamte Team", zeigt sich Coach Eric Mangini dennoch wenig zuversichtlich.

Chicago Bears (2-1) - Detroit Lions (1-2)

Nach dem ersten Sieg nach 19 Niederlagen lautet die Frage: Können die Lions eine Serie starten? Oder war das 19:14 gegen die Washington Redskins nur ein Ausrutscher?

Dass der Gegner Chicago heißt, aufgrund der geographischen Nähe ständiger Rivale Detroits und zudem die Stadt, die gerade nach verpatzter Olympia-Bewerbung Trauer trägt, macht die Sache natürlich nur noch interessanter.

Die Partie ist auch das Duell zweier Quarterbacks, die es zum Saisonstart nicht leicht hatten. Chicagos Jay Cutler warf zum Auftakt vier Interceptions, ist seitdem aber in Topform. Nummer-Eins-Pick Matthew Stafford dagegen unterliefen fünf Interceptions in zwei Partien. Mittlerweile aber hat auch er sich gefangen und versteht sich immer besser mit seinen Receivern Bryant und Calvin Johnson.

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