NBA

Eine Heldentat von Big-Shot Baby Davis

Von SPOX
Glen Davis nimmt den entscheidenden Wurf gegen Rashard Lewis und schießt die Celtics zum Sieg
© Getty

Mit einem 95:94 in Orlando konnten die Boston Celtics auf 2-2 ausgleichen. Derweil nahmen die Houston Rockets die L.A. Lakers  nach allen Regeln der Kunst auseinander..

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Dürfen wir vorstellen: Big Baby Glen Davis, der neue "Superstar" der Boston Celtics. Dank ihrem Big Man, der nach der Verletzung von Kevin Garnett schon in seinem zweiten Jahr eine zentrale Rolle beim Champion einnimmt, konnte die Celtics in der Serie gegen die Orlando Magic auf 2-2 ausgleichen.

Nach einer engen ersten Hälfte hatte Boston das Geschehen im dritten Viertel im Griff, Paul Pierce mit 27 Punkten und Rajon Rondo mit 21 und 14 Rebounds gaben den Ton an.

Doch im Schlussabschnitt ging plötzlich nicht mehr viel zusammen beim Meister, Orlandos Superman Dwight Howard (23 Punkte, 17 Rebounds) riss das Spiel an sich.

Blackout bei Coach Rivers

Sechs Sekunden vor Spielende gingen die Magic nach zwei Freiwürfen von Rashard Lewis (22) mit einem Punkt in Führung. In der Auszeit warnte Orlandos Coach Stan van Gundy seine Männer vor Bostons Crunch-Time-Spezialisten: "Sorgt dafür, dass Paul Pierce und Ray Allen nicht den letzten Wurf nehmen.

Gesagt, getan: Beim Pick and Roll doppelten Lewis und Howard Pierce, der war gezwungen, in der linken Ecke den völlig freistehenden Davis zu bedienen. Big Baby, nach einer starken Vorstellung und mit bis dahin 19 Punkten randvoll mit Selbstvertrauen, zögerte keine Sekunde und drückte sofort ab - drin.

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Die Sirene ertönte, Boston hatte 95:94 gewonnen, und Davis flippte völlig aus: "Das ist das erste Mal, dass mir sowas gelingt. Tut mir leid, aber bitte seht mir meine Emotionen nach", erklärte Davis den Reportern.

Coach Doc Rivers erzählte anschließend, dass er an die letzten Sekunden kaum eine Erinnerung habe: "Ich wurde selbst von meinen Gefühlen überwältigt."

Boston auch ohne Big Men gefährlich

Der Sieg war für Boston umso wichtiger, weil der Titelverteidiger damit einen weiteren Rückschlag wegsteckte und das so vielzitierte Herz eines Champions zeigte: Kendrick Perkins verletzte sich erneut an der schon fast chronisch beschädigten Schulter.

Ob der Center in Spiel fünf auflaufen kann, ist noch völlig unsicher. Mit Garnett und Leon Powe fehlen Bostons schon zwei immens wichtige Big Men, die kaum zu erstzen sind.

Howard konnte die vernichtende Niederlage auch lange nach dem Spiel kaum fassen. "Big-Shot Baby Davis", taufte Howard den Helden des Abends kurzerhand um. "Unglaublich, jetzt müssen wir doch wieder in Boston gewinnen." Die Chance dazu bietet sich am Dienstag, wenn beide Teams zu Spiel fünf im TD Banknorth Garden aufeinander treffen.

Houston Rockets - L.A. Lakers 99:87: Nicht den Hauch einer Chance hatte der selbsternannte Topfavorit gegen die Rockets in Spiel eins nach der Hiobsbotschaft, dass Yao Ming für den Rest der Saison ausfallen würde.

Offenbar rechneten die Lakers damit, dass Houston sich nun kampflos geschlagen geben würde, doch das Gegenteil war der Fall. "Ich bin überhaupt nicht überrascht", erklärte Shane Battier (fünf Dreier, 23 Punkte) die tolle Leistung seines Teams. "Trotz aller Rückschläge haben wir nie aufgegeben und nie aufgehört, an den Erfolg zu glauben."

Schon im ersten Viertel (29:16) legten die Rockets den Grundstein für den vierten Sieg im fünften Playoff-Heimspiel. Zur Halbzeit führte Houston bereits mit 54:36, nach drei Vierteln war mit 83:54 der Sack zu. So konnte es das Team von Headcoach Rick Adelman im Schlussviertel (16:33) langsam angehen lassen. Die Lakers ersparten sich so ein Debakel.

Bester Werfer auf dem Court war Houstons Point Guard Aaron Brooks mit 34 Punkten. Luis Scola griff sich zudem mit 11 Zählern und 14 Rebounds ein Double-Double ab.

Gasol erst im Schlussviertel wach

Bei den Lakers erreichte lediglich Pau Gasol zwar 30 Punkten und 9 Rebounds, allerdings sammelte er die meisten seiner Zähler im bedeutungslosen vierten Viertel.

Bis dahin war Kobe Bryant mit 15 Punkten der einzige verlässliche Scorer für L.A. Im Schlussabschnitt saß der Superstar fast nur noch auf der Bank. "Ich glaube, wir sind in dieses Spiel einfach nicht mit der nötigen Einstellung gegangen", zeigte sich Bryant enttäuscht.

Zum ersten Mal in dieser Saison verloren die Lakers ein Spiel, ohne auch nur einmal geführt zu haben. Spiel 5 steigt am Dienstag wieder in Los Angeles.

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