NBA

Dallas im siebten Himmel

Von Für SPOX in Dallas: Tobias Rochau/Florian Regelmann
Dirk Nowitzki erzielte zum 22. Mal in Folge mindestens 20 Punkte
© Getty

Die Dallas Mavericks besiegen die New Orleans Hornets mit 100:92 und schieben sich in der Western Conference an Utah vorbei auf Rang sieben. Dirk Nowitzki spielt gut, aber der überragende Mann auf dem Feld ist Josh Howard. Bei den Hornets liefert Chris Paul eine große Show ab.

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Es ist passiert. Es ist tatsächlich passiert. Nach fast sieben langen Wochen sind die Dallas Mavericks in der Western Conference nicht mehr auf dem achten Platz.

Dirk Nowitzki und Co. bestätigten den Aufwärtstrend der letzten Spiele und besiegten die New Orleans Hornets im heimischen American Airlines Center nach einer weiteren sehr überzeugenden Vorstellung mit 100:92.

Durch den Sieg und die gleichzeitige Niederlage von Utah in San Antonio schoben sich die Mavs im Westen auf Rang sieben und zogen außerdem mit den Hornets gleich. Mit einem weiteren Sieg am Sonntag in New Orleans kann Dallas sich auf den sechsten Platz verbessern.

"Das Spiel am Sonntag ist enorm wichtig, aber die letzten Spiele waren ja auch schon wichtig. Es fühlt sich so an, als ob die Playoffs für uns etwas früher losgegangen sind. Wenn wir so weiterspielen wie in den letzten drei Spielen, dann sind wir ein richtig gutes Team", sagte Nowitzki im Gespräch mit SPOX.

Überragender Josh Howard

Dass es bei den Mavs plötzlich rechtzeitig zu den Playoffs - zu Hause - so gut läuft, hat natürlich viele Gründe. Da wäre zum einen Nowitzki, der gegen die Hornets trotz einer mäßigen ersten Halbzeit am Ende wieder 25 Punkte (8/20) und 7 Rebounds auf dem Konto hatte. Es war nun schon das 22. Spiel in Folge mit mindestens 20 Zählern - Liga-Bestwert.

Herauszuheben ist außerdem Jason Kidd, der eine sensationelle Partie bot, ohne dass er dafür bis in die Schlussphase hinein auch nur einen einzigen Punkt machen musste. Kidd blieb ohne FG (0/6, 3 Punkte), aber dafür verbuchte er 7 Rebounds und 15 Assists.

Jason Terry steuerte 18 Zähler von der Bank bei, Brandon Bass half den Mavs mit einer Karrierebestleistung von 13 Rebounds die Bretter zu dominieren. Alles wichtige Faktoren, aber der Hauptgrund für den Erfolg der Mavs hat zurzeit vor allem einen Namen: Josh Howard.

Erneut starker Start der Mavs

Headcoach Rick Carlisle bezeichnete Howard vor der Saison als den wichtigsten Mavs-Spieler, Nowitzki machte immer wieder auf Howards Bedeutung aufmerksam - in den letzen Spielen kann jeder sehen, was die beiden meinten.

Howard ist nach seiner Sprunggelenksverletzung zwar nicht zu hundert Prozent fit, in der Offseason ist eine Operation unumgänglich, aber er scheint zumindest soweit hergestellt zu sein, dass er auf einem extrem hohen Niveau spielen und den Mavs ungeheure Energie geben kann.

Howard bewies auch gegen die Hornets mal wieder, warum er neben LeBron James der beste "Erste-Viertel-Spieler" der NBA ist. Der Forward erzielte in den ersten zwölf Minuten 15 der 30 Dallas-Punkte. New Orleans kam als Team nur auf 17.

Paul nicht zu stoppen

Howard (25 Punkte, 11 Rebounds) machte Hustle-Plays, zog aggressiv zum Korb oder nahm gute Würfe, wenn ihm sein Verteidiger zu viel Platz ließ. Dallas lag bereits im zweiten Viertel mit über 20 Punkten in Führung (42:21).

"Seit Josh wieder dabei ist, ist es soviel einfacher für uns. Mit ihm haben wir einen überragenden Scorer zurück und wir müssen nicht mehr mit einer kleinen Aufstellung spielen. Die Zeit ohne Josh war nicht einfach, aber wir haben es irgendwie überstanden", sagte Nowitzki.

Es schien ein weiterer Kantersieg zu werden. Dass es in der Crunch-Time aber noch einmal ein wenig eng wurde, dafür sorgte einzig und allein Chris Paul. Der Superstar-Point-Guard der Hornets bot, wie eigentlich immer gegen Dallas, eine phänomenale Vorstellung.

42 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists - nach einem Paul-Dreier war New Orleans in der letzten Minute auf vier Punkte dran (89:93), aber Dallas brachte das Spiel von der Freiwurflinie sicher nach Hause.

Paul hatte schlicht zu wenig Unterstützung. David West war mit 20 Punkten der einzige andere Hornets-Spieler, der zweistellig scorte. Center Tyson Chandler fiel wegen einer Knöchelverletzung erneut aus.

CP3 nach Dallas?

Was wäre eigentlich, wenn New Orleans Paul nicht hätte? Völlig unvorstellbar, möchte man sagen. Aber angesichts der Wirtschaftskrise scheint bei den Hornets alles möglich zu sein. Auch ein Trade von Paul, weil man ihn sich finanziell nicht leisten kann.

Gerüchten zufolge hat einer in diesem Fall schon mal sein großes Interesse signalisiert: Mark Cuban. Der Mavs-Besitzer soll nach einem Bericht der "Dallas Morning News" schon in dieser Saison vor der Trading-Deadline angeboten haben, neben Paul die schlechtesten, weil teuersten, Verträge der Hornets zu übernehmen, um den Spielmacher nach Dallas zu holen.

Im Gegenzug könnte ein Paket an 2010 auslaufenden Verträgen (Howard, Dampier, Stackhouse) nach New Orleans wandern.

Paul neben Nowitzki in Dallas - es ist nur ein Gerücht, aber ein faszinierendes und nicht völlig unrealistisches. In der Offseason wird für Spannung gesorgt sein. Nach aktuellem Stand könnte diese für die Mavs aber ja noch weit entfernt sein.

"Wir spielen sehr gut im Moment. Wir hatten während der Saison viele Höhen und Tiefen, aber jetzt haben wir unglaublich viel Spaß auf dem Court", meinte Howard gegenüber SPOX. Der Sieg gegen die Hornets hat es gezeigt: The Mavs are rollin'.

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