NBA

James: Kein Triple-Double, aber 51 Punkte!

Von Florian Regelmann
Ein abermals überragender LeBron James führte Cleveland zum Sieg in Sacramento
© Getty

LeBron James liefert in dieser Saison ein Highlight-Spiel nach dem anderen ab. Nun wurden die Sacramento Kings sein nächstes Opfer. Außerdem: Wer will eigentlich diesen verdammten achten Rang im Osten haben? Scheinbar die Knicks.

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Nein, LeBron James konnte seine Triple-Double-Serie in Sacramento nicht auf vier Spiele ausbauen. Aber gut, dachte sich James wohl, dann streue ich eben mal lockere 51 Punkte ein.

James liefert eine Sensations-Leistung nach der anderen ab. In Sacramento führte er die Cavaliers nach einem zwischenzeitlichen 14-Punkte-Rückstand noch zu einem 126:123-Sieg nach Verlängerung.

Coach Brown nicht ganz zufrieden

Neben seinen 51 Punkten (16-30) kam James auf 9 Assists und 4 Rebounds. Unterstützung erhielt er von einem starken Anderson Varejao (18 Punkte, 12 Rebounds), der alle seine acht Würfe aus dem Feld traf. Topscorer der Kings war wie so oft Kevin Martin mit 34 Zählern. Sacramentos Bilanz gegen die Eastern Conference verschlimmerte sich auf 0-25.

Mit dem Sieg sicherte sich Cleveland zum ersten Mal seit 1976 und zum zweiten Mal in der Klubgeschichte den Titel in der Central Division. Einer war dennoch nicht ganz zufrieden.

"Das war der beste und schlechteste Roadtrip, den ich in meinem Leben je erlebt habe. Wir haben mehr Punkte gemacht als unsere Gegner, aber niemand hat sich um die Defense gekümmert. Das muss sich ändern", sagte Coach Mike Brown, der im dritten Viertel nach zwei Technischen Fouls in die Kabine musste.

Minnesota Timberwolves (19-46) vs. New York Knicks (28-37) 94:102: Here come the Knicks! Die Playoffs werden immer realistischer. In Minnesota rückte Nate Robinson für Chris Duhon (Rücken- und Sprunggelenksprobleme) in die Starting Five, manche mögen sagen endlich. Robinson kämpfte gegen seinen Magen-Darm-Virus, musste sich auf der Bank gar übergeben, beendete die Partie aber dennoch mit 25 Punkten, 7 Assists und 6 Rebounds. Als nächstes geht es für die Knicks nach Cleveland. Ach ja, einen dürfen wir an dieser Stelle nie vergessen: David Lee. 12 Punkte, 13 Rebounds - 53. Double-Double im 64. Spiel. Irre, der Typ!

Philadelphia 76ers (32-31) vs. Chicago Bulls (29-37) 104:101: Die Playoff-Chancen der Knicks steigen auch deshalb, weil ja im Osten anscheinend niemand diesen verdammten achten Platz haben will. Beispiel 1: Die Bulls. In Philly setzte es die dritte Pleite in Serie, aber immerhin war man bei etwas Historischem dabei. Zum allerletzten Mal wurde ein Spiel im Spectrum ausgetragen. Bevor die ehrwürdige Arena demoliert wird, spielten die 76ers noch einmal unter den Augen früherer Legenden wie Dr. J und Moses Malone und gewannen das Spiel dank starker Leistungen von Thaddeus Young (31 Punkte) und Andre Iguoadala (25 Zähler).

Charlotte Bobcats (28-37) vs. Houston Rockets (43-24) 86:91: Beispiel 2: Die Bobcats. Gegen Houston hätte Charlotte einen Big Point machen können, aber was soll man tun, wenn Yao Ming einen Dreier trifft! Hallo, Yao Ming! Der Chinese (23 Punkte) traf von Downtown zum 83:77, dennoch benötigten die Rockets noch einen Jumper von Ron Artest 22 Sekunden vor Schluss, um das Spiel zu entscheiden. Yao Ming hat jetzt übrigens eine perfekte Dreierquote (1-1) in dieser Saison... Es war Yaos zweiter Dreier seiner Karriere. Der erste seit seiner Rookie-Saison 2002/2003.

Atlanta Hawks (38-28) vs. Indiana Pacers (28-39) 101:87: Beispiel 3: Die Pacers. Gut, der Ausfall von Danny Granger ist natürlich nicht zu kompensieren und in Atlanta kann man jederzeit verlieren, ohne sich schämen zu müssen. Aber die Pacers lagen noch bis zur Pause in Führung. Dann brachen sie ein. Ein überragender T.J. Ford (29 Punkte) war zu wenig. Bei den Hawks überzeugten vor allem Joe Johnson (30 Punkte) und Al Horford (17 Punkte, 15 Rebounds).

Milwaukee Bucks (30-38) vs. New Orleans Hornets (41-23) 86:95: Beispiel 4: Die Bucks. Milwaukee ist ja immer noch Achter. Auch wenn das Team zuletzt ständig verliert. Ohne die Langzeitverletzten Michael Redd und Andrew Bogut reicht es einfach nicht. Mal spielt Charlie Villanueva stark, mal Ramon Sessions, mal Richard Jefferson (27 Punkte gegen die Hornets) - aber die Bucks bräuchten alle Drei, um eine Chance zu haben. Und als nächstes geht es gegen Boston, Orlando und Portland. Keine guten Aussichten. Bei New Orleans läuft es weiter wie geschmiert. Neun Siegen in den letzten zehn Spielen. Chris Paul (30 Punkte, 9 Assists) ist nicht zu stoppen.

Portland Trail Blazers (41-24) vs. New Jersey Nets (28-37) 109:100: Beispiel 5: Die Nets. In Portland führten Devin Harris, Vince Carter und Co. bis weit in die zweite Halbzeit hinein teilweise mit über zehn Punkten Vorsprung. Ein Sieg bei den Blazers, das wäre im Playoff-Kampf ein Ausrufezeichen gewesen. Sie schafften es nicht. Vor allem, weil Brandon Roy nach schwächerer erster Hälfte im zweiten Durchgang immer stärker wurde. 31 Punkte hatte der Blazers-Star am Ende auf dem Konto. Sein wohl bestes Saisonspiel machte der junge Franzose Nicolas Batum (20 Punkte, 7-8), der nicht nur offensiv glänzte, sondern auch stark gegen Carter verteidigte.

Toronto Raptors (23-43) vs. Detroit Pistons (33-31) 95:99 OT: Beispiel 6: Die Raptors. Toronto gehört eigentlich nicht in diese Liste, weil sie keine realistischen Playoff-Chancen mehr haben, aber es ist einfach unbegreiflich, wie ein Team mit so viel Talent im Osten nicht mal nah an der Postseason dran sein kann. Gegen die Pistons (Rip Hamilton, 24 Punkte, 16 Assists) gab es die nächste Niederlage. Darauf angesprochen, wie frustrierend das doch alles sein muss, tickte Chris Bosh (27 Punkte, 10 Rebounds) aus: "Frustrierend? Hört doch mal auf, dieses Wort zu benutzen. Jesus Christ, wo habt ihr alle dieses Wort her. Nehmt ein anderes Wort. Ihr habt doch sicher ein Lexikon zur Hand. Niemand bei uns ist frustriert." Wer's glaubt...

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