NBA

Travestie-Alarm in Minnesota

Von Haruka Gruber
Trotz guter Leistungen wurde Love (r., mit Al Jefferson) nicht zum Rookie-All-Star-Game berufen
© Getty

Wolves-Coach McHale regte sich mehr über die NBA als über die Pleite gegen Detroit auf. Außerdem in den Schlaglichtern: Zombies aus der Gruft, die bibbernde Bibby-Wurfhand und der heißeste Scharfschütze der NBA.

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Die Niederlage regte ihn gar nicht so auf. Dabei reisten die sonst so schwachen Minnesota Timberwolves (16-28) als bestes NBA-Team im Januar (10-2) zu den Detroit Pistons (25-19) und verloren 89:98.

Vielmehr mokierte sich Coach Kevin McHale über die Entscheidung der Liga, seinen Schützling Kevin Love nicht zum Rookie-Sophomore-Game während des All-Star-Game-Wochenendes zu berufen.

Die Nicht-Nominierung sei "kolossal lächerlich" und eine "Travestie".

Starke Leistung trotz Niederlage

Aber Entwarnung an alle Sittenwächter: McHale wollte damit nur ausdrücken, dass die sportlichen Kriterien ins groteske verkehrt worden seien, indem Love keine Einladung erhielt.

Immerhin lieferte der Frischling gegen Detroit 17 Punkte, 10 Rebounds sowie 4 Assists und sein Schnitt in den letzten fünf Partien beträgt 14,2 Punkte und 9,2 Rebounds.

Keine Liebe für Love

Nur: Die anderen nominierten Big Men (Michael Beasley, Brook Lopez, Greg Oden, Marc Gasol) waren das Jahr über ein Stück konstanter oder schlicht besser.

Daher ist es nicht ganz so grotesk, dass Love von der NBA keine Liebe bekam.

Oklahoma City Thunder (11-35) - Memphis Grizzlies (11-34) 114:102 (OT): Neben Minnesota das Überraschungsteam der Stunde: Oklahoma City.

Längst tot geglaubt, entstiegen die Thunder vor einigen Wochen aus ihrer Gruft und gewinnen quietschfidel vor sich hin. Der Erfolg gegen Memphis war der fünfte Sieg in den letzten sieben Spielen.

Aus der miesesten Zombie-Truppe schlechthin wurde auf einmal das aufregendste Zukunftsprojekt der NBA. Mit den drei Rohdiamanten Kevin Durant (35 Punkte), Jeff Green (23) und Russell Westbrook (16) als Speerspitzen.

New York Knicks (20-25) - Atlanta Hawks (26-19) 112:104: Aufwärts geht es auch im Big Apple. Fünfter Sieg im sechsten Spiel, der Ost-Achte Milwaukee liegt nur noch minimal vor den Knicks.

Bedanken darf sich NY dafür aber auch bei Atlantas Mike Bibby, der erneut eine Minusleistung ablieferte (5 Punkte).

Bibbys Schnitt in den vergangenen drei Spielen - allesamt Niederlagen: 4,0 Punkte bei einer Quote von 15,6 Prozent.

Boston Celtics (38-9) - Sacramento Kings (10-37) 119:100: Let it rain: Bostons Eddie House ist aktuell der heißeste Dreierschütze der Liga.

Gegen Sacramento ließ er 8 Dreier regnen (bei acht Versuchen, am Ende 28 Punkte).

Damit hat er in drei der letzten vier Partien mindenstens siebenmal von Downtown eingenetzt - weswegen Kevin Garnett und Paul Pierce in Spin-Doctor-Manier eigens eine Pressekonferenz einberiefen: "Wir möchten mit unseren Statements dazu beitragen, dass Eddie beim All-Star-Game zum Dreier-Wettbewerb eingeladen wird."

Für Boston war es übrigens der neunte Sieg und für die Kings die siebte Niederlage in Serie.

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